Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4 Betreiber der Anlage als auch den Lieferanten einfacher sein, wenn sie sich darauf einigen, die größtmöglichen Behälter zu verwenden. Darüber hinaus können gebrauchte Verpackungsmaterialien, sofern sie von anderen Materialien getrennt werden, zur Wiederverwertung gebracht werden, wenn sie sich nicht wiederverwenden lassen. Durch die Trennung von Verpackungsabfällen können sich Möglichkeiten für die Wiederverwertung von Abfall und für die Verringerung der auf Deponien verbrachten Mengen ergeben. Sogar ein Verkauf ist unter Umständen möglich. Das Trennen kann ganz einfach erfolgen, z. B. indem Papier, Holz, Kunststoffe und Lebensmittel in verschiedene Behälter gegeben werden. Oder es kann in einem komplizierteren Verfahren erfolgen, z. B. durch Einsatz eines Mazerators, der beim Trennen der Verpackung vom Produkt hilft. So können beispielsweise Kunststoffschutzfolien, die Flaschen auf dem Weg zur Abfülllinie umgeben, gesammelt, zu Ballen gepresst und zur Wiederverwertung gegeben werden. Erreichbare Umweltvorteile Beugt Abfallentstehung vor und erleichtert die Wiederverwertung sowohl von Verpackungs- als auch von Nahrungsmittelmaterialien. Medienübergreifende Effekte Wenn leere Behälter ungereinigt zurückgegeben werden, treten keine medienübergreifenden Auswirkungen auf. Behälter, die in direkten Kontakt mit Lebensmitteln kommen, müssen die vorgeschriebenen Hygienestandards erfüllen, müssen also vor der Wiederverwendung gereinigt werden. Dadurch kann es zu Staubemissionen, Chemikalienverbrauch, Abwasserentstehung und Energieverbrauch kommen. Der Transport vom Verbraucher zurück zum Lieferanten ist mit Umweltbelastungen verbunden. Betriebsdaten Ein Desserthersteller entwickelte selbst eine Maschine, mit der er Fehlprodukte am Ende des Prozesses von ihrer Verpackung trennen kann. Dadurch wurde es möglich, Kunststoff-Karton-Verpackungen zu kompaktieren und wiederzuverwerten und den festen Produktabfall mit flüssigen Lebensmittelabfällen zu vermischen und als Schweinefutter zu verkaufen. Das Ergebnis war eine geringere Abfallmenge sowie geringere Kosten für Abfallentsorgung und Abwasserbehandlung. Flaschen, große und kleine Fässer, Kunststoff- und Metallkisten, mittlere Großpackungen, Paletten, Trommeln, Kunststoffkisten und Kunststoffschalen können wiederverwendet werden. Pappe, Papier, Kunststoff, Glas und Metalle lassen sich wiederverwerten. Diese Verpackungsmaterialien können an der Stelle der Anlage gesammelt werden, wo sie geleert werden. Damit die Verpackungen wiederverwendet werden können, müssen die Unternehmen entsprechende Vorkehrungen treffen, z. B. die Einrichtung eines geschlossenen Kreislaufs, in dem die Verpackung zur Wiederverwendung zurückgegeben werden kann. Angaben zufolge ist das meist effektiver, wo relativ kurze Transportwege vorliegen. Der Einsatz eines Tracking-Systems, z. B. mit Strichcodes, kann bei der Verwaltung von im Transit befindlichen Verpackungen helfen. Anwendbarkeit In allen neuen und bestehenden Anlagen der Nahrungsmittelproduktion anwendbar, in denen verschiedene Verpackungsmaterialien zum Einsatz kommen. Wirtschaftlichkeit Die wirtschaftlichen Daten unterscheiden sich von Standort zu Standort und sind abhängig von den mit Lieferanten und/oder Wiederverwertern getroffenen Vereinbarungen. Die Abfallentsorgungs- und Abfallbehandlungskosten gehen zurück. Anlass für die Umsetzung Abfallvermeidung, Wiederverwertungspläne für Abfall und gesetzliche Bestimmungen für Verpackungsabfall. Weniger Abfallaufkommen und damit verbundene Entsorgungskosten. Beispielanlagen Mindestens ein Desserthersteller im Vereinigten Königreich. Referenzliteratur [11, Environment Agency of England and Wales, 2000, 31, VITO, et al., 2001] 302 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

4.2.12.4 Optimierung der Effizienz von Verpackungslinien Kapitel 4 Beschreibung Schlecht geplante und betriebene Verpackungslinien führen bei vielen Unternehmen zu einem Verlust von bis zu 4 % von Produkt und Verpackung. Zur Verbesserung von Effizienz und Produktivität und zur Verringerung von Abfällen können einzelne Maschinen sachgerecht so geplant werden, dass sie zusammen nach einem effizienten Gesamtplan arbeiten. Es ist wichtig, die langsamste Maschine der Produktionslinie mit maximaler Kapazität laufen zu lassen. Idealerweise wird ihre Zufuhr niemals unterbrochen. Die Effizienz von Verpackungslinien kann überwacht werden, z. B. auf Wochenbasis, indem Schlüsselindikatoren für die Leistung gemessen werden, wie beispielsweise das Verhältnis von Abfall zu Produktion. Die optimalen und tatsächlichen Planungswerte der Verpackungsmaschine können graphisch aufgetragen werden, damit sichtbar wird, ob die Maschine mit optimaler Effizienz arbeitet. Auch mit der graphischen Darstellung anderer Werte lässt sich die Zuverlässigkeit einzelner Maschinen aufzeigen. Schlüsselindikatoren für die Leistung sind unter anderem die Zahl der während einer Schicht oder eines Tages aufgetretenen zu verwerfenden Produkte sowie die Ausfallzeiten. Erreichbare Umweltvorteile Geringere Nahrungsmittel- und Verpackungsverluste. Medienübergreifende Effekte Normalerweise keine. In einem der im nachfolgenden Betriebsdatenabschnitt genannten Beispiele wurde jedoch eine dickere Folie verwendet, was aber durch die Abfalleinsparungen ausgeglichen wurde. Betriebsdaten In einer großen Beispielbrauerei wurden zur Vermeidung einer schlechten Effizienz der Verpackungslinien Teams eingerichtet, die die Leistung überwachen und Problembereiche erkennen sollten. Die genaue Analyse der Verpackungslinien erlaubte es, Maßnahmen zu ergreifen, mit denen die Ausfallzeiten reduziert und die Effizienz vergrößert werden konnte. Das Ergebnis waren geringere Betriebskosten und weniger Abfall, wodurch Kosteneinsparungen von mehr als 137.000 GBP/Jahr erzielt wurden. Eine Studie in einer Molkerei ergab, dass sich die Sensoren einer Verpackungslinie an der Schüttrinne für Flaschenverschlüsse zu dicht an der Befüllungsvorrichtung befanden. Dadurch wurden die Sensoren mit Milchschaum bedeckt und konnten Blockaden bei den Flaschenverschlüssen nicht mehr erkennen. Das führte zum Verwerfen von bis zu 20.000 Flaschen pro Woche. Durch Umsetzen der Sensoren konnte das Unternehmen 35.000 GBP/Jahr an Entsorgungskosten für unbrauchbare Poly-Flaschen und weitere 5.000 GBP/Jahr an Milchabfall- und Wiederaufbereitungskosten einsparen. Dazu kam noch der Nutzen aus der gesteigerten Produktion. Anwendbarkeit Anwendbar in allen Anlagen der Nahrungsmittelproduktion, d. h. in neuen und bestehenden Anlagen, in denen automatische Abfüllanlagen vorhanden sind. Wirtschaftlichkeit Siehe oben, Angaben zu Einsparungen in den Beispielanlagen, unter Betriebsdaten. Anlass für die Umsetzung Weniger Produkt- und Verpackungsverschwendung und entsprechende Kosteneinsparungen. Beispielanlagen In der Nahrungsmittelproduktion und anderen Branchen weit verbreitet. Referenzliteratur [11, Environment Agency of England and Wales, 2000] RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 303

4.2.12.4 Optimierung <strong>der</strong> Effizienz von Verpackungslinien<br />

Kapitel 4<br />

Beschreibung<br />

Schlecht geplante <strong>und</strong> betriebene Verpackungslinien führen bei vielen Unternehmen zu einem Verlust von bis<br />

zu 4 % von Produkt <strong>und</strong> Verpackung. Zur Verbesserung von Effizienz <strong>und</strong> Produktivität <strong>und</strong> zur Verringerung<br />

von Abfällen können einzelne Maschinen sachgerecht so geplant werden, dass sie zusammen nach einem<br />

effizienten Gesamtplan arbeiten.<br />

Es ist wichtig, die langsamste Maschine <strong>der</strong> Produktionslinie mit maximaler Kapazität laufen zu lassen.<br />

Idealerweise wird ihre Zufuhr niemals unterbrochen. Die Effizienz von Verpackungslinien kann überwacht<br />

werden, z. B. auf Wochenbasis, indem Schlüsselindikatoren für die Leistung gemessen werden, wie beispielsweise<br />

das Verhältnis von Abfall zu Produktion. Die optimalen <strong>und</strong> tatsächlichen Planungswerte <strong>der</strong><br />

Verpackungsmaschine können graphisch aufgetragen werden, damit sichtbar wird, ob die Maschine mit<br />

optimaler Effizienz arbeitet. Auch mit <strong>der</strong> graphischen Darstellung an<strong>der</strong>er Werte lässt sich die Zuverlässigkeit<br />

einzelner Maschinen aufzeigen. Schlüsselindikatoren für die Leistung sind unter an<strong>der</strong>em die Zahl <strong>der</strong> während<br />

einer Schicht o<strong>der</strong> eines Tages aufgetretenen zu verwerfenden Produkte sowie die Ausfallzeiten.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Geringere Nahrungsmittel- <strong>und</strong> Verpackungsverluste.<br />

Medienübergreifende Effekte<br />

Normalerweise keine. In einem <strong>der</strong> im nachfolgenden Betriebsdatenabschnitt genannten Beispiele wurde jedoch<br />

eine dickere Folie verwendet, was aber durch die Abfalleinsparungen ausgeglichen wurde.<br />

Betriebsdaten<br />

In einer großen Beispielbrauerei wurden zur <strong>Vermeidung</strong> einer schlechten Effizienz <strong>der</strong> Verpackungslinien<br />

Teams eingerichtet, die die Leistung überwachen <strong>und</strong> Problembereiche erkennen sollten. Die genaue Analyse<br />

<strong>der</strong> Verpackungslinien erlaubte es, Maßnahmen zu ergreifen, mit denen die Ausfallzeiten reduziert <strong>und</strong> die<br />

Effizienz vergrößert werden konnte. Das Ergebnis waren geringere Betriebskosten <strong>und</strong> weniger Abfall, wodurch<br />

Kosteneinsparungen von mehr als 137.000 GBP/Jahr erzielt wurden.<br />

Eine Studie in einer Molkerei ergab, dass sich die Sensoren einer Verpackungslinie an <strong>der</strong> Schüttrinne für<br />

Flaschenverschlüsse zu dicht an <strong>der</strong> Befüllungsvorrichtung befanden. Dadurch wurden die Sensoren mit<br />

Milchschaum bedeckt <strong>und</strong> konnten Blockaden bei den Flaschenverschlüssen nicht mehr erkennen. Das führte<br />

zum Verwerfen von bis zu 20.000 Flaschen pro Woche. Durch Umsetzen <strong>der</strong> Sensoren konnte das Unternehmen<br />

35.000 GBP/Jahr an Entsorgungskosten für unbrauchbare Poly-Flaschen <strong>und</strong> weitere 5.000 GBP/Jahr an<br />

Milchabfall- <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>aufbereitungskosten einsparen. Dazu kam noch <strong>der</strong> Nutzen aus <strong>der</strong> gesteigerten<br />

Produktion.<br />

Anwendbarkeit<br />

Anwendbar in allen Anlagen <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion, d. h. in neuen <strong>und</strong> bestehenden Anlagen, in denen<br />

automatische Abfüllanlagen vorhanden sind.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Siehe oben, Angaben zu Einsparungen in den Beispielanlagen, unter Betriebsdaten.<br />

Anlass für die Umsetzung<br />

Weniger Produkt- <strong>und</strong> Verpackungsverschwendung <strong>und</strong> entsprechende Kosteneinsparungen.<br />

Beispielanlagen<br />

In <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Branchen weit verbreitet.<br />

Referenzliteratur<br />

[11, Environment Agency of England and Wales, 2000]<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 303

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