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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

steigt <strong>der</strong> Energieverbrauch <strong>und</strong> es findet eine Verdünnung statt, ohne dass die Gesamtbelastung abnimmt;<br />

deshalb ist die direkte Einleitung in ein Gewässer vorteilhaft.<br />

In rezirkulierenden Kühlturmsystemen wird das Kühlwasser ständig durch einen Kühlturm rückgeführt. Durch<br />

die Zirkulation des Wassers über den Kühlturm wird jedoch eine hohe Konzentration gelösten Sauerstoffs<br />

aufrechterhalten, die zu Korrosion innerhalb des Systems führen kann, <strong>und</strong> Verdampfung von Wasser im Turm<br />

kann zu einer Anreicherung von Schwebstoffen führen. Das rezirkulierende Wasser kann daher eine<br />

Behandlung zur Korrosionsprävention erfor<strong>der</strong>n, <strong>und</strong> ein Teil des Wassers muss regelmäßig abgelassen werden,<br />

damit die Anreicherung übermäßiger Mengen gelöster Feststoffe verhin<strong>der</strong>t wird. Außerdem müssen<br />

Vorsichtsmaßnahmen gegen das Wachstum von Legionellen ergriffen werden, damit das Spritzwasser von<br />

Kühltürmen nicht zu einem möglichen Herd <strong>der</strong> Legionärskrankheit wird. Geschlossene Systeme minimieren<br />

die Korrosion <strong>und</strong> es gibt keine Anreicherung gelöster Feststoffe.<br />

Wenn eine reiche Wasserquelle, wie beispielsweise ein Fluss mit großer Wasserführung, verfügbar ist, können<br />

die medienübergreifenden Effekte, die mit dem Kühlen in geschlossenen Systemen einhergehen, größer sein.<br />

Wenn <strong>der</strong> Fluss das erfor<strong>der</strong>liche Volumen liefern <strong>und</strong> die thermische Belastung ohne wesentliche<br />

Beeinträchtigung <strong>der</strong> aquatischen Lebensgemeinschaft <strong>und</strong> ohne Störung an<strong>der</strong>er Nutzer, die Oberflächenwasser<br />

verwenden, aufnehmen kann, <strong>und</strong> wenn das Wasser nicht verschmutzt wird, kann die Durchlaufkühlung aus<br />

Umweltsicht die bessere Lösung darstellen. Für Durchlaufkühlwasser wird auch Energie benötigt, um es von<br />

<strong>der</strong> Entnahme zur Anlage <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Anlage herauszupumpen. Wenn nicht darauf geachtet wird,<br />

Leckagen im gekühlten System zu vermeiden, kann es zur Abgabe von kontaminiertem Wasser kommen.<br />

In einer Beispielbrauerei mit einer Kapazität von 500.000 hl/Jahr wurde in einer Tunnelpasteurisationsanlage als<br />

Ersatz für ein mit Frischwasser betriebenes offenes Kühlsystem ein geschlossenes Kühlsystem installiert. Der<br />

Rückgang des Wasserverbrauchs wurde auf 50.000 m³/Jahr geschätzt.<br />

Es wird berichtet, dass bei <strong>der</strong> Kühlung von Fermentern die geschlossene Kühlung mit einer Kühlanlage <strong>und</strong><br />

einer Umwälzpumpe zu einer besseren Kühlung führt.<br />

In <strong>der</strong> Zuckerproduktion wird Kühlwasser am Standort für die Stromerzeugung mit Turbinen verwendet.<br />

Normalerweise wird das Kühlwasser von einem Fluss abgezogen <strong>und</strong> passiert eine Turbine einmal, bevor es in<br />

den Fluss zurückgeleitet wird.<br />

Anwendbarkeit<br />

Anwendbar in Molkereien, Brauereien, <strong>der</strong> Herstellung alkoholfreier Getränke <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zuckerproduktion aus<br />

Zuckerrüben.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Bei einem Fermenter wurden die potenziellen Kosten als mittelmäßig, die Amortisationsdauer aber als kurz<br />

angegeben.<br />

Im oben genannten Brauereibeispiel betrugen die Investitionskosten für die Installation des Kühlturms <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>er notwendiger Ausrüstungen 45.000 USD (vor 1996), <strong>und</strong> die Amortisationsdauer betrug etwa ein Jahr.<br />

Anlass für die Umsetzung<br />

Geringerer Wasserverbrauch, dadurch geringeres Abwasseraufkommen <strong>und</strong> entsprechende finanzielle Einsparungen.<br />

Referenzliteratur<br />

[13, Environment Agency of England and Wales, 2000, 23, Envirowise (UK) and Dames & Moore Ltd, 1998,<br />

59, Danbrew Ltd., 1996, 222, CIAA-Fe<strong>der</strong>alimentare, 2003, 223, Italy M. Frey, 2003]<br />

4.2.11 Tiefkühlung<br />

Siehe 4.2.15 für verwandte Techniken beim Kühlen.<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 295

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