Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4 Referenzliteratur [31, VITO, et al., 2001] 4.1.9.2 Auswahl der verwendeten Hilfsmaterialien Auch Chemikalien werden in Lebensmittelherstellungsprozessen eingesetzt (z. B. bei der Laugenschälung, Härtung von Pflanzenöl, Gerinnung, Alkalisierung, Neutralisation). Für einige der Stoffe, die in Lebensmittelherstellungsprozessen verwendet werden, gibt es eine EU-weite Zusammenstellung der Risikobewertungen nach der EU-Altstoffverordnung (793/93/EWG). Diese Risikobewertungen erstrecken sich auf Umwelt- und Gesundheitsrisiken. Für Stoffe, die nicht nach 793/93/EWG bewertet wurden, müssen Angaben zu Gefahren und Risiken aus anderen Quellen beschafft werden, um sicherzustellen, dass Risiken minimiert und, sofern dies praktikabel ist, weniger gefährliche Alternativen gewählt werden [199, Finland, 2003]. Ein Beispiel ist die für Deutschland entwickelte Risikobewertungs- und -managementstrategie [154, Ahlers J. et al., 2002]. Für karzinogene, mutagene und teratogene Einsatzstoffe können Ersatzstoffe verwendet werden. 4.1.9.3 Vermeidung des Gebrauchs von Ozonschicht schädigenden Stoffen, wie z. B. halogenierten Kältemitteln Beschreibung In der Nahrungsmittelproduktion sind Kältemittel für Abkühlung, kühle Lagerung und Tiefkühlung weit verbreitet. Die Wechselwirkungen zwischen halogenierten Kältemitteln und dem Ozon in der Luft haben dazu geführt, dass das Verbot des Inverkehrbringens und Gebrauchs von Ozonschicht schädigenden Substanzen und solche Substanzen enthaltenden Produkten und Geräten immer stärker ausgeweitet wurde [202, EC, 2000]. Derzeit liegt ein Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rats über bestimmte fluorierte Treibhausgase vor [246, EC, 2003]. Diese Verbindungen sind durch andere Kältemittel wie Ammoniak und Glykol und in manchen Fällen auch durch gekühltes Wasser ersetzt worden. Erreichbare Umweltvorteile Verringerung der Gefahr eines Ozonabbaus und der globalen Erwärmung. Medienübergreifende Effekte Risiko von Ammoniak- und Glykolleckagen, die Gesundheit und Sicherheit gefährden können. Betriebsdaten Der Gebrauch von Ozonschicht schädigenden Substanzen kann durch folgende Maßnahmen verhindert oder minimiert werden [65, Germany, 2002]: • Verwendung von Ersatzstoffen • Verwendung von geschlossenen Kreisläufen, wenn Ozonschicht schädigende Stoffe eingesetzt werden • Einschluss von Systemen in Gebäuden • Einkapselung von Systemteilen • Erzeugung eines Unterdrucks im eingekapselten Bereich, um Leckagen in Systemen zu verhindern • Auffangen der Substanzen bei der Abfallbehandlung • Einsatz optimierter Techniken zur Abgasreinigung • Sachgerechter Umgang mit den rückgewonnenen Substanzen und dem Abfall. Anlass für die Umsetzung Gesetzliche Vorgaben. 272 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

4.2 Techniken, die in einer Reihe von Branchen der Nahrungsmittelproduktion anwendbar sind (strukturiert wie Kapitel 2 und 3) 4.2.1 Annahme, Handhabung und Lagerung von Material Kapitel 4 4.2.1.1 Abschalten von Motor und Kühleinheit von Fahrzeugen beim Be- und Entladen und im geparkten Zustand Beschreibung Laufende Motoren und Kühleinheiten von Fahrzeugen können eine Lärmbelästigung darstellen. Das lässt sich vermeiden, wenn diese beim Be- und Entladen und im geparkten Zustand abgeschaltet werden. Wenn im Fahrzeug weiterhin Kühl- oder Gefriertemperaturen herrschen müssen, lässt sich dies durch Stromversorgung aus der Anlage erreichen. Erreichbare Umweltvorteile Verringerte Lärmemissionen. Anwendbarkeit Anwendbar beim Be- und Entladen von Kühl- und anderen Fahrzeugen. Anlass für die Umsetzung Verringerte Lärmemissionen. Referenzliteratur [31, VITO, et al., 2001] 4.2.2 Auftauen 4.2.2.1 Auftauen mittels Rückführung und Bewegung mit Luft Beschreibung Das für das Auftauen verwendete Wasser wird in einem geschlossenen Kreislauf rezirkuliert und wieder verwendet. Während des Auftauens wird das Wasser mit Hilfe von Luft in Bewegung gehalten. Durch den Einbau von Füllstandsanzeigern kann die Wassermenge, die in das Becken eingespeist wird, reguliert werden. Bei Krabben und Garnelen kann gefiltertes Schälwasser verwendet werden. Erreichbare Umweltvorteile Verringerung des Wasserverbrauchs. Geringere Abwassermenge und -verschmutzung. Medienübergreifende Effekte Energieverbrauch. Betriebsdaten Im Fischsektor wird im Vergleich zum Betrieb mit laufendem Wasser eine Abnahme des Wasserverbrauchs von 5 m³/t auf 2 m³/t Rohfisch angegeben. Anwendbarkeit Anwendbar im Fleischsektor und im Fischsektor für Makrelen, Krabben und Garnelen. Referenzliteratur [134, AWARENET, 2002, 182, Germany, 2003] 4.2.2.2 Auftauen in Behältern mit warmem Wasser und Luftblasen am Boden Beschreibung Das Auftauen erfolgt in Behältern, die mit etwa 30 - 35 °C warmem Wasser gefüllt sind und in am Boden Luftblasen eingeleitet werden. Durch den Einbau von Füllstandsanzeigern kann die Wassermenge, die in das Becken eingespeist wird, reguliert werden. Der Wasserstrom wirkt sich auch auf die Temperatur aus. Bei Krabben und Garnelen kann gefiltertes Schälwasser verwendet werden. RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 273

Kapitel 4<br />

Referenzliteratur<br />

[31, VITO, et al., 2001]<br />

4.1.9.2 Auswahl <strong>der</strong> verwendeten Hilfsmaterialien<br />

Auch Chemikalien werden in Lebensmittelherstellungsprozessen eingesetzt (z. B. bei <strong>der</strong> Laugenschälung,<br />

Härtung von Pflanzenöl, Gerinnung, Alkalisierung, Neutralisation). Für einige <strong>der</strong> Stoffe, die in Lebensmittelherstellungsprozessen<br />

verwendet werden, gibt es eine EU-weite Zusammenstellung <strong>der</strong> Risikobewertungen nach<br />

<strong>der</strong> EU-Altstoffverordnung (793/93/EWG). Diese Risikobewertungen erstrecken sich auf Umwelt- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsrisiken.<br />

Für Stoffe, die nicht nach 793/93/EWG bewertet wurden, müssen Angaben zu Gefahren <strong>und</strong><br />

Risiken aus an<strong>der</strong>en Quellen beschafft werden, um sicherzustellen, dass Risiken minimiert <strong>und</strong>, sofern dies<br />

praktikabel ist, weniger gefährliche Alternativen gewählt werden [199, Finland, 2003]. Ein Beispiel ist die für<br />

Deutschland entwickelte Risikobewertungs- <strong>und</strong> -managementstrategie [154, Ahlers J. et al., 2002].<br />

Für karzinogene, mutagene <strong>und</strong> teratogene Einsatzstoffe können Ersatzstoffe verwendet werden.<br />

4.1.9.3 <strong>Vermeidung</strong> des Gebrauchs von Ozonschicht schädigenden Stoffen, wie z. B.<br />

halogenierten Kältemitteln<br />

Beschreibung<br />

In <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion sind Kältemittel für Abkühlung, kühle Lagerung <strong>und</strong> Tiefkühlung weit<br />

verbreitet. Die Wechselwirkungen zwischen halogenierten Kältemitteln <strong>und</strong> dem Ozon in <strong>der</strong> Luft haben dazu<br />

geführt, dass das Verbot des Inverkehrbringens <strong>und</strong> Gebrauchs von Ozonschicht schädigenden Substanzen <strong>und</strong><br />

solche Substanzen enthaltenden Produkten <strong>und</strong> Geräten immer stärker ausgeweitet wurde [202, EC, 2000].<br />

Derzeit liegt ein Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments <strong>und</strong> des Rats über bestimmte<br />

fluorierte Treibhausgase vor [246, EC, 2003].<br />

Diese Verbindungen sind durch an<strong>der</strong>e Kältemittel wie Ammoniak <strong>und</strong> Glykol <strong>und</strong> in manchen Fällen auch<br />

durch gekühltes Wasser ersetzt worden.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Verringerung <strong>der</strong> Gefahr eines Ozonabbaus <strong>und</strong> <strong>der</strong> globalen Erwärmung.<br />

Medienübergreifende Effekte<br />

Risiko von Ammoniak- <strong>und</strong> Glykolleckagen, die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit gefährden können.<br />

Betriebsdaten<br />

Der Gebrauch von Ozonschicht schädigenden Substanzen kann durch folgende Maßnahmen verhin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong><br />

minimiert werden [65, Germany, 2002]:<br />

• Verwendung von Ersatzstoffen<br />

• Verwendung von geschlossenen Kreisläufen, wenn Ozonschicht schädigende Stoffe eingesetzt werden<br />

• Einschluss von Systemen in Gebäuden<br />

• Einkapselung von Systemteilen<br />

• Erzeugung eines Unterdrucks im eingekapselten Bereich, um Leckagen in Systemen zu verhin<strong>der</strong>n<br />

• Auffangen <strong>der</strong> Substanzen bei <strong>der</strong> Abfallbehandlung<br />

• Einsatz optimierter Techniken zur Abgasreinigung<br />

• Sachgerechter Umgang mit den rückgewonnenen Substanzen <strong>und</strong> dem Abfall.<br />

Anlass für die Umsetzung<br />

Gesetzliche Vorgaben.<br />

272 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

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