Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
Kapitel 4 Durch die Wahl ruhiger Fahrzeuge und deren angemessene Wartung sowie durch Straßenbeläge mit geringen Geräuschübertragungseigenschaften lässt sich diese Praxis weiter optimieren. Erreichbare Umweltvorteile Weniger Lärmemissionen in der Nacht. Medienübergreifende Effekte Mehr Lärm- und Fahrzeugemissionen am Tag. Betriebsdaten Bei manchen Prozessen in der Nahrungsmittelproduktion, die rund um die Uhr laufen, kann es wegen des Bedarfs an frisch angelieferten, zur sofortigen Verarbeitung bestimmten Materialien möglich sein, dass sich die Anlieferung nicht nur auf den Tag beschränken lässt. Dies gilt z. B. für die Obst- und Gemüseverarbeitung, wenn die Ernte und Verarbeitung von beispielsweise Tomaten oder Erbsen rund um die Uhr erfolgt, damit Reife und Geschmack gewährleistet sind. Es kann schwierig sein, die Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Schichtarbeitern so einzuschränken, dass Zeiten vermieden werden, in denen es zu einer Lärmbelästigung für die Anwohner kommt. In der Nachbarschaft einer großen Beispiel-Brauerei, die an Werktagen rund um die Uhr in Betrieb ist, wurden die Lärmpegel gemessen. Die der Brauerei zugeschriebenen Lärmpegel wurden an den nächstgelegenen, als solche identifizierten Immissionsstellen gemessen. Außerdem wurden an den nächstgelegenen Immissionsnachweisstellen Berechnungen der Lärmpegel durchgeführt, die durch den Verkehrsfluss zur und von der Brauerei verursacht werden, wie beispielsweise durch Anlieferung von Rohmaterial wie Malz und den Abtransport von Produkten, Nebenprodukten und Abfall, in Flaschen und Dosen abgefülltes Bier, Hefe und Brauereirückstände, sowie den innerbetrieblichen Verkehr z. B. durch Gabelstapler und durch Autos verursachten Lärms. Ein- und ausfahrender Verkehr sind bei der Brauerei auf den Tag beschränkt. Als Immissionsnachweisstellen wurden sechs Landparzellen bestimmt. Mit Ausnahme einer Fläche, auf der Lager- und Werkstattgebäude standen, waren diese Parzellen unbebaut. Die Immissionsmessungen, die der Brauerei zugeschrieben wurden, für die nächstgelegenen Immissionsnachweisstellen sind in Tabelle 4.9 angegeben. Lärmquellen waren Ventilatoren, Kompressoren und kurze Entspannungsgeräusche von Ventilen. Messstelle* LAFm (dB(A)) LAF95 (dB(A)) Lärmquelle 1 (100 m Abstand) 43,3 42,0 Gebläse der Abwasseranlage 2 (110 m Abstand) 48,0 46,5 Gebläse des CIP-Systems, Dachgebläse 3 (75 m Abstand) 49,7 48,0 Gebläse des CIP-Systems, Dachgebläse 4 (120 m Abstand) 48,6 46,0 Gebläse des CIP-Systems, Drucklufterzeugungsanlage 5 (110 m Abstand) 45,8 44,5 Drucklufterzeugungsanlage 6 (110 m Abstand) 46,9 45,5 Drucklufterzeugungsanlage LAFm = maximaler am Lärmmesser gemessener/abgelesener Lärmpegel während der betrachteten Zeit LAF95 = gemessener Lärmpegel in dB(A), während 95 % der betrachteten Zeit überschritten *Der Messzeitraum betrug 1,5 bis 10 Minuten. Die Werte stellen Mittelwerte aus drei Messungen dar. Tabelle 4.9: Lärmmessungen (Mittelwerte dreier unabhängiger Messungen) aus einer deutschen Brauerei Die Messwerte in Tabelle 4.10 geben die für den Tages- und Nachtbetrieb berechneten Lärmemissionen aus internem Anlagenverkehr und Lieferantenverkehr an. 256 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL
Messstelle Teilbeurteilungspegel – nachts Teilbeurteilungspegel – tags Beurteilungspegel (dB(A)) (dB(A)) (dB(A)) tags nachts 1 43,5 52,9 53,7 46,4 2 41,2 51,0 53,7 49,0 3 30,9 44,3 52,8 49,7 4 24,4 37,3 51,2 48,6 5 31,7 41,7 49,1 46,0 6 35,9 44,9 50,1 47,2 Tabelle 4.10: Berechnete Teilbeurteilungspegel für Materialtransport- und Umschlagsprozesse Kapitel 4 Bei der Berechnung der Tagesbeurteilungspegel wurden die in Tabelle 4.9 angegebenen Werte durch einen Zuschlag von 2,4 dB(A) für Ruheperioden (06:00 Uhr bis 07:00 Uhr und 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr) angehoben. Die gemessenen Werte an allen sechs Messstellen lagen deutlich unter dem örtlichen Immissionsrichtwert für den Tag und entsprachen auch dem Immissionsrichtwert für die Nacht. Durch die Konzentration der Fahrzeugbewegungen auf den Tag können sich unterschiedliche Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit ergeben. Am Tag mögen zwar die Sichtverhältnisse besser sein, aber dann halten sich vielleicht auch mehr Personen in der Anlage auf. Zusammen mit der zusätzlichen Konzentration von Fahrzeugen werden daher die Organisation der Fahrzeugbewegungen und die Trennung von Fahrzeugen und Menschen besonders wichtig. Durch eine Einschränkung der Zeiten für den Zuliefer- und Abtransportverkehr kann es außerhalb einer jeden Anlage zu Verkehrsstaus kommen. Anwendbarkeit In praktisch allen Anlagen der Nahrungsmittelproduktion anwendbar. Anlass für die Umsetzung Gute Beziehungen zu Anrainern und Vermeidung von Beschwerden über Lärmpegel außerhalb der Anlage. Beispielanlagen Mindestens eine Brauerei in Deutschland. Referenzliteratur [65, Germany, 2002] 4.1.8 Techniken für die Prozesssteuerung Zu den Vorteilen einer verbesserten Prozesssteuerung gehören die Steigerung des verkäuflichen Anteils an der Produktion, eine bessere Qualität und weniger Abfall. Durch die Verbesserung der eingesetzten Stoffe in der Prozesssteuerung, des Prozessverlaufs, des Umgangs mit den Einsatzstoffen, der Lagerung der Stoffe und der Reduzierung des Abwasseranfalls lassen sich die Abfallmengen reduzieren. Um die Prozesssteuerung verbessern zu können, muss zunächst bestimmt werden, in welchen Prozessstufen Abfall entsteht, wodurch dieser Abfall bedingt ist und welche Verbesserungen gemacht werden können, um die Abfallmenge zu reduzieren. So können durch Überlaufen bedingte Verluste beispielsweise durch Installation eines Niveauwächters, eines Schwimmerventils oder eines Durchflussmessers verhindert werden. Die erforderliche Wartungs-, Reinigungs- und Kalibrierhäufigkeit solcher Geräte hängt von ihrer Konzeption und der Einsatzhäufigkeit bzw. den Einsatzbedingungen ab. Es ist unbedingt erforderlich, dass Geräte für die Prozessüberwachung und -steuerung so geplant, installiert und betrieben werden, dass sie die Hygienebedingungen des Produktionsprozesses nicht beeinträchtigen und nicht RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 257
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1 43,5 52,9 53,7 46,4<br />
2 41,2 51,0 53,7 49,0<br />
3 30,9 44,3 52,8 49,7<br />
4 24,4 37,3 51,2 48,6<br />
5 31,7 41,7 49,1 46,0<br />
6 35,9 44,9 50,1 47,2<br />
Tabelle 4.10: Berechnete Teilbeurteilungspegel für Materialtransport- <strong>und</strong> Umschlagsprozesse<br />
Kapitel 4<br />
Bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Tagesbeurteilungspegel wurden die in Tabelle 4.9 angegebenen Werte durch einen<br />
Zuschlag von 2,4 dB(A) für Ruheperioden (06:00 Uhr bis 07:00 Uhr <strong>und</strong> 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr) angehoben.<br />
Die gemessenen Werte an allen sechs Messstellen lagen deutlich unter dem örtlichen Immissionsrichtwert für<br />
den Tag <strong>und</strong> entsprachen auch dem Immissionsrichtwert für die Nacht.<br />
Durch die Konzentration <strong>der</strong> Fahrzeugbewegungen auf den Tag können sich unterschiedliche Auswirkungen auf<br />
die Arbeitssicherheit ergeben. Am Tag mögen zwar die Sichtverhältnisse besser sein, aber dann halten sich<br />
vielleicht auch mehr Personen in <strong>der</strong> Anlage auf. Zusammen mit <strong>der</strong> zusätzlichen Konzentration von Fahrzeugen<br />
werden daher die Organisation <strong>der</strong> Fahrzeugbewegungen <strong>und</strong> die Trennung von Fahrzeugen <strong>und</strong><br />
Menschen beson<strong>der</strong>s wichtig.<br />
Durch eine Einschränkung <strong>der</strong> Zeiten für den Zuliefer- <strong>und</strong> Abtransportverkehr kann es außerhalb einer jeden<br />
Anlage zu Verkehrsstaus kommen.<br />
Anwendbarkeit<br />
In praktisch allen Anlagen <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion anwendbar.<br />
Anlass für die Umsetzung<br />
Gute Beziehungen zu Anrainern <strong>und</strong> <strong>Vermeidung</strong> von Beschwerden über Lärmpegel außerhalb <strong>der</strong> Anlage.<br />
Beispielanlagen<br />
Mindestens eine Brauerei in Deutschland.<br />
Referenzliteratur<br />
[65, Germany, 2002]<br />
4.1.8 Techniken für die Prozesssteuerung<br />
Zu den Vorteilen einer verbesserten Prozesssteuerung gehören die Steigerung des verkäuflichen Anteils an <strong>der</strong><br />
Produktion, eine bessere Qualität <strong>und</strong> weniger Abfall.<br />
Durch die Verbesserung <strong>der</strong> eingesetzten Stoffe in <strong>der</strong> Prozesssteuerung, des Prozessverlaufs, des Umgangs mit<br />
den Einsatzstoffen, <strong>der</strong> Lagerung <strong>der</strong> Stoffe <strong>und</strong> <strong>der</strong> Reduzierung des Abwasseranfalls lassen sich die Abfallmengen<br />
reduzieren.<br />
Um die Prozesssteuerung verbessern zu können, muss zunächst bestimmt werden, in welchen Prozessstufen<br />
Abfall entsteht, wodurch dieser Abfall bedingt ist <strong>und</strong> welche Verbesserungen gemacht werden können, um die<br />
Abfallmenge zu reduzieren. So können durch Überlaufen bedingte Verluste beispielsweise durch Installation<br />
eines Niveauwächters, eines Schwimmerventils o<strong>der</strong> eines Durchflussmessers verhin<strong>der</strong>t werden. Die<br />
erfor<strong>der</strong>liche Wartungs-, Reinigungs- <strong>und</strong> Kalibrierhäufigkeit solcher Geräte hängt von ihrer Konzeption <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Einsatzhäufigkeit bzw. den Einsatzbedingungen ab.<br />
Es ist unbedingt erfor<strong>der</strong>lich, dass Geräte für die Prozessüberwachung <strong>und</strong> -steuerung so geplant, installiert <strong>und</strong><br />
betrieben werden, dass sie die Hygienebedingungen des Produktionsprozesses nicht beeinträchtigen <strong>und</strong> nicht<br />
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