Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4 4.1.4 Aspekte bei der Anlagenplanung Beschreibung Es gibt eine Reihe von Faktoren, die bei der Erstplanung eines Gebäudes zu berücksichtigen sind, wenn es um die Verminderung auftretender Luftemissionen und von Lärm geht. Erreichbare Umweltvorteile Geringere Luftemissionen und in vielen Fällen auch weniger Abfall. Betriebsdaten Die Lagerung und Handhabung von Rohstoffen ist besonders hinsichtlich übelriechender Emissionen wichtig. So kann z. B. der Lagerbereich so geplant werden, dass ein FIFO-System eingesetzt werden kann. Dies kann beispielsweise durch Lagerung in selbstentleerenden Schüttgutbehältern erreicht werden, durch die sichergestellt wird, dass die zuerst eingetroffenen Stoffe zuerst verwendet werden, da der Behälter von oben beladen und von unten entleert wird. Dadurch können Stoffe in frischem Zustand verarbeitet werden, der Einsatz von Rohstoffen wird optimiert und die Abfallerzeugung minimiert. In Lagerhäusern lässt sich das Risiko von Produktverlusten und Verschüttungen verringern, wenn sie auf einfache und sichere Bewirtschaftung ausgelegt werden; z. B. können Lagerregale so geplant werden, dass sie mit einem Gabelstapler effizient bedient werden können. Be- und Entladebereiche lassen sich so planen, dass häufige und effektive Reinigungen möglich sind, indem Oberflächen glatt gehalten und Ecken und andere schwer zugängliche und schwer zu säubernde Bereiche minimiert werden. Bei extrem umweltverschmutzenden Stoffen kann das Gebäude so geplant werden, dass es auch während anormaler Betriebsbedingungen, wenn normale Steuersysteme nicht ausreichen würden, nicht zu Luftemissionen, z. B. durch gestörte Geräte, Lecks oder während Reparaturen, kommt. Die Zahl der Eingänge in das Gebäude kann minimiert und diese durch Doppeltüren mit dazwischen gelegener Luftschleuse geschützt werden. Wenn Räume mit glatten Wänden und abgerundeten, leicht zu reinigen Ecken konzipiert werden, wird u. U. auch die Rückgewinnung von Stoffen für den Gebrauch bzw. die Entsorgung optimiert. Auch der Wasser- und Reinigungsmittelverbrauch und damit die anfallenden Abwassermengen und -belastungen lassen sich so reduzieren. Anwendbarkeit In allen Anlagen der Nahrungsmittelproduktion anwendbar. Anlass für die Umsetzung Geringere Luftemissionen und in vielen Fällen auch weniger Abfall und Abwasser. Referenzliteratur [34, Willey A R and Williams D A, 2001] 4.1.4.1 Schallisolierung von Gebäuden Beschreibung Die Schallabgabe von Maschinen und die akustischen Eigenschaften der Räume bestimmen die Schalldruckpegel innerhalb eines Gebäudes. Diese inneren Schalldruckpegel und die durch die äußere Hülle, also durch Wände, Dächer, Fenster, Türen und Öffnungen gegebene Schallisolierung ergeben die Luftschallleistung, also den Emissionspegel. Das kann insbesondere zum Problem werden, wenn sich Geräte in Stahlgerüstbauten mit relativ leichtgewichtigen Profilverkleidungen befinden. Die Schallleistung einer Quelle steht in Beziehung zu ihrer Oberfläche. Große Gebäudefassaden können daher erhebliche Schallleistungen abgeben. Gebäude lassen sich gegen Luftschall isolieren. Hochfrequenter Lärm lässt sich viel leichter abschirmen als niederfrequenter Lärm. Es kann entweder eine ein- oder doppelwandige Isolierung erfolgen. Die Schallisolierung von Komponenten, die eine mehr oder weniger homogene Struktur aufweisen, hängt stark von deren Gewicht pro Einheitsfläche ab. Auch die Natur des Materials ist von Bedeutung. 224 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

Kapitel 4 Doppelwandige Gebäude bestehen aus zwei dichten Wänden, die durch einen Luftspalt oder eine elastische Isolierschicht voneinander getrennt sind. Unter bestimmten Bedingungen ist die mit solchen Elementen erzielte Schallisolierung besser als bei einwandigen Elementen desselben Gewichts. Die wichtigste Voraussetzung für eine bessere Schallisolierung ist die ausreichende Breite des Luftspalts zwischen den Wänden bzw. die ausreichende Elastizität und eine offene Textur der Isolierschicht. Der Isoliereffekt des Hohlraums wird durch Befüllung mit schallschluckenden Materialien wie z. B. Mineralfaserplatten erreicht. Steife Verbindungen zwischen den zwei Wänden beeinträchtigen die Schallisolierung. Die Schallisolierung einer Wand ist nur so gut wie ihre schwächste Stelle. Die Schallisolierung von Fenstern, Türen, Dächern und Jalousien muss berücksichtigt werden, damit die Schallisolierung der gesamten Struktur berechnet werden kann. Wenn der Schalldämmungsindex von Fenstern und Türen dem der Wand entspricht oder ähnlich ist, wird die Gesamtleistung erhalten. Wenn eine schlecht schließende Tür und ein dünnes Fenster in eine Blockwand installiert werden, verringert sich die erzielbare Lärmminderung erheblich. Wenn bestimmte Planungsvorgaben einzuhalten sind, sollten Größe, Form und Materialien für die Abschirmung anhand von Schallplanungsberechnungen ermittelt werden. Erreichbare Umweltvorteile Verringerte Lärmemissionen. Anwendbarkeit Anwendbar in allen Anlagen der Nahrungsmittelproduktion, z. B. beim Einsatz von Ventilatoren in Klimatisierung, Belüftung und Kühlung. Anlass für die Umsetzung Weniger Beschwerden über Lärmemissionen von außerhalb der Anlage. Referenzliteratur [65, Germany, 2002, 200, CIAA, 2003, 242, Lewis D. N., 2003] 4.1.4.2 Abschirmung von Gebäuden gegen Lärmimmissionsbereiche Beschreibung Durch die Abschirmung von Gebäuden gegenüber Lärmimmissionsbereichen wird der Schalldruckpegel in solchen Bereichen gesenkt. Der Abschirmeffekt kann durch benachbarte andere Gebäude erzielt oder durch den Bau von Barrieren wie Wänden und Dämmen erzeugt werden. Wenn sie mindestens die Sichtverbindung unterbrechen, sollen diese Maßnahmen in der Lage sein, einen Abschirmeffekt von mehr als 5 dB(A) zu bewirken. Je höher die Barriere und je dichter sie an der Lärmquelle oder dem Immissionsbereich gelegen ist, desto stärker ist der Abschirmeffekt. Erreichbare Umweltvorteile Verringerte Lärmemissionen. Medienübergreifende Auswirkungen Die Lärmemission wird in keiner Weise verhindert oder gemindert, sodass das Risiko von Gehörschäden durch Lärm am Arbeitsplatz oder Beschwerden fortbesteht. Anwendbarkeit Anwendbar in allen Anlagen der Nahrungsmittelproduktion, z. B. wo Ventilatoren, Kühltürme und Kondensatoren eingesetzt werden. Anlass für die Umsetzung Weniger Beschwerden über Lärmemissionen von außerhalb der Anlage. Referenzliteratur [65, Germany, 2002] RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 225

Kapitel 4<br />

4.1.4 Aspekte bei <strong>der</strong> Anlagenplanung<br />

Beschreibung<br />

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die bei <strong>der</strong> Erstplanung eines Gebäudes zu berücksichtigen sind, wenn es um<br />

die <strong>Vermin<strong>der</strong>ung</strong> auftreten<strong>der</strong> Luftemissionen <strong>und</strong> von Lärm geht.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Geringere Luftemissionen <strong>und</strong> in vielen Fällen auch weniger Abfall.<br />

Betriebsdaten<br />

Die Lagerung <strong>und</strong> Handhabung von Rohstoffen ist beson<strong>der</strong>s hinsichtlich übelriechen<strong>der</strong> Emissionen wichtig.<br />

So kann z. B. <strong>der</strong> Lagerbereich so geplant werden, dass ein FIFO-System eingesetzt werden kann. Dies kann<br />

beispielsweise durch Lagerung in selbstentleerenden Schüttgutbehältern erreicht werden, durch die sichergestellt<br />

wird, dass die zuerst eingetroffenen Stoffe zuerst verwendet werden, da <strong>der</strong> Behälter von oben beladen<br />

<strong>und</strong> von unten entleert wird. Dadurch können Stoffe in frischem Zustand verarbeitet werden, <strong>der</strong> Einsatz von<br />

Rohstoffen wird optimiert <strong>und</strong> die Abfallerzeugung minimiert.<br />

In Lagerhäusern lässt sich das Risiko von Produktverlusten <strong>und</strong> Verschüttungen verringern, wenn sie auf<br />

einfache <strong>und</strong> sichere Bewirtschaftung ausgelegt werden; z. B. können Lagerregale so geplant werden, dass sie<br />

mit einem Gabelstapler effizient bedient werden können.<br />

Be- <strong>und</strong> Entladebereiche lassen sich so planen, dass häufige <strong>und</strong> effektive Reinigungen möglich sind, indem<br />

Oberflächen glatt gehalten <strong>und</strong> Ecken <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e schwer zugängliche <strong>und</strong> schwer zu säubernde Bereiche<br />

minimiert werden.<br />

Bei extrem umweltverschmutzenden Stoffen kann das Gebäude so geplant werden, dass es auch während<br />

anormaler Betriebsbedingungen, wenn normale Steuersysteme nicht ausreichen würden, nicht zu<br />

Luftemissionen, z. B. durch gestörte Geräte, Lecks o<strong>der</strong> während Reparaturen, kommt. Die Zahl <strong>der</strong> Eingänge<br />

in das Gebäude kann minimiert <strong>und</strong> diese durch Doppeltüren mit dazwischen gelegener Luftschleuse geschützt<br />

werden.<br />

Wenn Räume mit glatten Wänden <strong>und</strong> abger<strong>und</strong>eten, leicht zu reinigen Ecken konzipiert werden, wird u. U.<br />

auch die Rückgewinnung von Stoffen für den Gebrauch bzw. die Entsorgung optimiert. Auch <strong>der</strong> Wasser- <strong>und</strong><br />

Reinigungsmittelverbrauch <strong>und</strong> damit die anfallenden Abwassermengen <strong>und</strong> -belastungen lassen sich so<br />

reduzieren.<br />

Anwendbarkeit<br />

In allen Anlagen <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion anwendbar.<br />

Anlass für die Umsetzung<br />

Geringere Luftemissionen <strong>und</strong> in vielen Fällen auch weniger Abfall <strong>und</strong> Abwasser.<br />

Referenzliteratur<br />

[34, Willey A R and Williams D A, 2001]<br />

4.1.4.1 Schallisolierung von Gebäuden<br />

Beschreibung<br />

Die Schallabgabe von Maschinen <strong>und</strong> die akustischen Eigenschaften <strong>der</strong> Räume bestimmen die Schalldruckpegel<br />

innerhalb eines Gebäudes. Diese inneren Schalldruckpegel <strong>und</strong> die durch die äußere Hülle, also durch<br />

Wände, Dächer, Fenster, Türen <strong>und</strong> Öffnungen gegebene Schallisolierung ergeben die Luftschallleistung, also<br />

den Emissionspegel. Das kann insbeson<strong>der</strong>e zum Problem werden, wenn sich Geräte in Stahlgerüstbauten mit<br />

relativ leichtgewichtigen Profilverkleidungen befinden. Die Schallleistung einer Quelle steht in Beziehung zu<br />

ihrer Oberfläche. Große Gebäudefassaden können daher erhebliche Schallleistungen abgeben.<br />

Gebäude lassen sich gegen Luftschall isolieren. Hochfrequenter Lärm lässt sich viel leichter abschirmen als<br />

nie<strong>der</strong>frequenter Lärm. Es kann entwe<strong>der</strong> eine ein- o<strong>der</strong> doppelwandige Isolierung erfolgen. Die Schallisolierung<br />

von Komponenten, die eine mehr o<strong>der</strong> weniger homogene Struktur aufweisen, hängt stark von <strong>der</strong>en<br />

Gewicht pro Einheitsfläche ab. Auch die Natur des Materials ist von Bedeutung.<br />

224 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

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