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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

eingeplant werden. Die Entwicklung saubererer Technologien kann beispielsweise durch F&E-<br />

Aktivitäten o<strong>der</strong> -Studien berücksichtigt werden. Alternativ zu internen Aktivitäten können<br />

Vorkehrungen getroffen werden, um auf dem Stand <strong>der</strong> Entwicklung zu bleiben <strong>und</strong>, wenn angebracht,<br />

Arbeiten an an<strong>der</strong>e auf dem betreffenden Gebiet tätige Betreiber o<strong>der</strong> Forschungsinstitute zu vergeben.<br />

(j) Betriebliche Kennzahlenvergleiche (Benchmarking), d. h.:<br />

– Durchführung systematischer <strong>und</strong> regelmäßiger Vergleiche mit nationalen, regionalen o<strong>der</strong> auf Branchen<br />

bezogenen Kennzahlen, auch für Energieeffizienz-Aktivitäten <strong>und</strong> Energiesparmaßnahmen, für die Wahl<br />

<strong>der</strong> eingesetzten Produktionsmittel, Emissionen in die Luft <strong>und</strong> Einleitungen in das Wasser (beispielsweise<br />

unter Verwendung des Europäischen Schadstoffemissionsregisters, EPER), Wasserverbrauch <strong>und</strong><br />

Abfallerzeugung.<br />

Genormte <strong>und</strong> nicht genormte UMS<br />

Ein UMS kann in genormter o<strong>der</strong> nicht genormter („benutzerdefinierter“) Form bestehen. Die Einführung <strong>und</strong><br />

Anwendung eines international anerkannten genormten Systems wie EN ISO 14001 (1996) kann einem UMS<br />

eine höhere Glaubwürdigkeit verleihen, insbeson<strong>der</strong>e, wenn es einer ordnungsgemäß durchgeführten externen<br />

Überprüfung unterzogen wird. Das EMAS sorgt aufgr<strong>und</strong> des Kontakts mit <strong>der</strong> Öffentlichkeit durch die<br />

Umwelterklärung <strong>und</strong> den Mechanismus zur Sicherstellung <strong>der</strong> Einhaltung gelten<strong>der</strong> umweltrechtlicher<br />

Bestimmungen für zusätzliche Glaubwürdigkeit. Nicht genormte Systeme können jedoch prinzipiell genauso<br />

effektiv sein, sofern sie ordnungsgemäß geplant <strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>und</strong> Einhaltung eines UMS konzentriert sich die Aufmerksamkeit des Betreibers auf die<br />

Umweltbilanz <strong>der</strong> Anlage. Insbeson<strong>der</strong>e die Pflege <strong>und</strong> Einhaltung eindeutiger Arbeitsanweisungen sowohl für<br />

den Normalbetrieb als auch für Ausnahmesituationen <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Verantwortlichkeitsstrukturen<br />

sollten sicherstellen, dass die Einhaltung <strong>der</strong> Genehmigungsauflagen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Umweltzielsetzungen <strong>und</strong><br />

-einzelziele für die Anlage je<strong>der</strong>zeit gewährleistet sind.<br />

Umweltmanagementsysteme gewährleisten normalerweise die laufende Verbesserung <strong>der</strong> Umweltleistung <strong>der</strong><br />

Anlage. Je schlechter <strong>der</strong> Ausgangszustand ist, desto wesentlichere kurzfristige Verbesserungen können<br />

erwartet werden. Wenn die Anlage bereits eine gute Umweltbilanz aufweist, hilft das System dem Betreiber den<br />

hohen Standard zu halten.<br />

Medienübergreifende Effekte<br />

Umweltmanagementtechniken sind darauf ausgelegt, sich mit den Umweltauswirkungen insgesamt zu befassen,<br />

was dem integrierten Ansatz <strong>der</strong> IVU-Richtlinie entspricht.<br />

Betriebsdaten<br />

Keine spezifischen Informationen gemeldet.<br />

Anwendbarkeit<br />

Die oben beschriebenen Bestandteile lassen sich normalerweise auf alle IVU-Anlagen anwenden. Der Umfang<br />

(z. B. die gewählte Detailebene) <strong>und</strong> die Art des UMS (z. B. genormt o<strong>der</strong> nicht genormt) hängen im Allgemeinen<br />

von <strong>der</strong> Art, Dimension <strong>und</strong> Komplexität <strong>der</strong> Anlage <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bandbreite ihrer möglichen Umweltauswirkungen<br />

ab.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Die genaue Ermittlung von Kosten <strong>und</strong> wirtschaftlichem Nutzen <strong>der</strong> Einführung <strong>und</strong> Pflege eines guten UMS ist<br />

schwierig. Im Folgenden werden einige Studien vorgestellt, die jedoch nur Beispiele darstellen, <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Ergebnisse nicht immer kohärent sind. Sie sind möglicherweise nicht für alle Branchen in <strong>der</strong> gesamten EU<br />

repräsentativ <strong>und</strong> sollten daher mit Vorsicht behandelt werden.<br />

In einer schwedischen Studie von 1999 wurden alle 360 ISO-zertifizierten <strong>und</strong> EMAS-registrierten<br />

Unternehmen in Schweden befragt. Die Antwortrate betrug 50 %. Die Studie kam unter an<strong>der</strong>em zu dem<br />

Schluss, dass:<br />

• <strong>der</strong> Aufwand für die Einführung <strong>und</strong> den Betrieb eines UMS hoch, aber – außer im Falle von sehr kleinen<br />

Unternehmen – nicht übermäßig hoch ist <strong>und</strong> für die Zukunft ein Aufwandsrückgang zu erwarten ist<br />

• eine bessere Koordination <strong>und</strong> Integration des UMS mit an<strong>der</strong>en Managementsystemen als eine Möglichkeit<br />

zur Kostensenkung gesehen wird<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 215

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