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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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er zu spät gewesen, weil nur ein Gericht in Spanien die <strong>de</strong>finitive<br />

Gutschrift auf die Konten <strong>de</strong>r Bei<strong>de</strong>n verhin<strong>de</strong>rn hätte können, bzw.<br />

rückgängig machen können. Ich konnte es nicht glauben, als mir Dir.<br />

Bröll die Gute Nachricht brachte. Man kann sich die langen Gesichter <strong>de</strong>r<br />

Verbrecher gar nicht vorstellen, als sie erfolglos bei ihren Banken<br />

nachgefragt haben mussten, warum die dicke Kohle noch nicht<br />

angekommen war. Bei<strong>de</strong> hatten sicher einen 99-prozentigen Herzinfarkt,<br />

als ihnen ihre Bank mitteilte, dass nix eingetroffen war. Nach<strong>de</strong>m was<br />

sie alles an operativer Logistik, an Brutalität und Waffengewalt ausüben<br />

mussten, um meine Entführung, meine Gefangennahme, Erpressung<br />

und Folter erfolgreich zu machen. Bei<strong>de</strong> haben sicher vor Wut gekocht.<br />

Hätten sie mich in Argentinien nur 24 Stun<strong>de</strong>n länger gefangen gehalten,<br />

wäre das Geld auf ihren Konten gelan<strong>de</strong>t. Ich konnte es immer noch<br />

nicht glauben. Es war wie in einem Traum. Da Helmut ja Deutsch<br />

konnte, hatte er mehrere Male bei <strong>de</strong>r BAWAG in Feldkirch angerufen<br />

und wur<strong>de</strong> dort auf die Rechtsabteilung <strong>de</strong>r Bank in Wien verwiesen.<br />

<strong>Die</strong> Telefongespräche mit ihm wur<strong>de</strong>n aufgezeichnet. Es war dann, als er<br />

erfahren konnte, dass <strong>de</strong>r Bankkontobesitzer (ich) eine Anzeige gegen<br />

ihn und an<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Polizei erstattet hatte. Dem Helmut wur<strong>de</strong> hörbar<br />

schlecht und er leierte etwas von <strong>de</strong>m Wohnungsverkauf und<br />

behauptete, dass ich <strong>de</strong>r Verbrecher wäre, nicht er. Er hatte natürlich<br />

sofort gemerkt, dass er nun in <strong>de</strong>r tiefen Scheisse steckte. Er bekam Panik<br />

und belästigte zuerst meine Mutter und meine Tante in Spanien per<br />

Telefon. Nicht nur bedrohte er sie bei<strong>de</strong> mit schweren Konsequenzen,<br />

sollte ich die Anzeige nicht zurücknehmen. Seine Frau und Mariano<br />

riefen auch bei ihnen an. <strong>Die</strong> Telefonnummern hatte sie ja von mir schon<br />

in <strong>de</strong>r Gefangenschaft abverlangt. Mariano wusste, dass meine Mutter<br />

(und Tante) aus Spanien kommen, so konnte er mit ihnen auf Spanisch<br />

re<strong>de</strong>n. Meine Mutter und meine Tante sollten mir ausrichten, dass sie<br />

mich umbringen wür<strong>de</strong>n, sollte ich die Anzeige nicht zurücknehmen.<br />

Meine Familie stand wegen <strong>de</strong>n Telefonaten unter einem grossen Schock<br />

und es dauerte lange, bis sie sich davon erholen konnten. Ich hatte die<br />

Polizei in Vaduz immer über je<strong>de</strong> Bedrohung und Belästigung<br />

informiert. Es war schon eine verrückte neue Situation für die bei<strong>de</strong>n<br />

Folterer. Zuerst hatte Mariano die volle Kontrolle über alles (in<br />

Argentinien), da es ja seine Farm, sein Kerker, sein Gebiet war. Und nun<br />

war er auf Helmut (in Europa) angewiesen, um seinen Anteil <strong>de</strong>r Beute<br />

doch noch zu bekommen. Helmut musste schnell han<strong>de</strong>ln. Mariano hatte<br />

wegen <strong>de</strong>r Anzeige weniger Angst. Er war ja weit weg. Helmut war<br />

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