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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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fragte, ob sie das Fax erhalten und gelesen haben. Sie hatten ihn<br />

nicht gelesen, weil er an Direktor Bröll gerichtet war. Dann hat<br />

sie gesagt, ich soll in einer Stun<strong>de</strong> nochmals anrufen. Auch<br />

wur<strong>de</strong> mir bei allen Telefonaten, die mir aufgezwungen wur<strong>de</strong>n,<br />

eine Pistole an meinen Hinterkopf gedrückt. Es war eine kleine,<br />

teilweise braun, teilweise blanker Stahl. Eher eine Ladypistole.<br />

<strong>Die</strong>se hatte ich vorher noch nicht zu Gesicht bekommen. Es muss<br />

die von Helmut o<strong>de</strong>r seiner Frau gewesen sein, <strong>de</strong>nn je<strong>de</strong>s Mal,<br />

wenn er zu mir ins Zimmer kam, zog er sie aus seiner Tasche.<br />

Aber während je<strong>de</strong>m Telefongespräch, also Anruf nach Europa,<br />

überreichte er, ja er, die Knarre immer einem <strong>de</strong>r Söhne von<br />

Mariano. Nie <strong>de</strong>m Knecht, diesen hatte ich nie mit einer Waffe<br />

gesehen, ausser er wäre einer von diesen gewesen, die<br />

vermummt früher in meinen Kerker stürmten. Einer <strong>de</strong>r Söhne<br />

setzte also <strong>de</strong>n kalten Lauf an meine Kopfrückseite. <strong>Die</strong>s weil es<br />

Helmut ja nicht selber machen konnten, die Pistole halten, weil er<br />

ja immer ständig sein Ohr mit am Mobiltelefon hatte, um<br />

mitzubekommen, was gesprochen wird. Er war also immer Kopf<br />

an Kopf mit mir. Einmal hielt einer <strong>de</strong>r Söhne die Knarre an<br />

meine linke Schläfe, was Helmut aber sofort energisch ablehnte,<br />

aus Angst, <strong>de</strong>r Sohn könnte abdrücken und die Kugel wür<strong>de</strong> ja<br />

durch meinen Kopf aus <strong>de</strong>r meiner an<strong>de</strong>ren, rechten Seite, in<br />

seinen Kopf fliegen. Helmut verlangte dann vom Waffenhalter,<br />

<strong>de</strong>n Lauf gera<strong>de</strong>, vorne auf meine Stirn zu setzten. Ich bin dann<br />

wie<strong>de</strong>r ins Zimmer gebracht wor<strong>de</strong>n und legte mich auf mein<br />

Bett und hoffte, dass jetzt alles ein gutes En<strong>de</strong> nehmen wür<strong>de</strong>.<br />

Ich glaube eine Stun<strong>de</strong> später haben wir angerufen und Herr<br />

Bröll war dort, und ich habe gefragt, ob es so, wie im Fax<br />

gewünscht gehe? Und Herr Bröll hat gesagt, es geht nicht so,<br />

lei<strong>de</strong>r nicht. Während <strong>de</strong>m Telefongespräch mit <strong>de</strong>m Mobil habe<br />

ich ja immer das Telefon so abgewinkelt von meinem Ohr gehabt<br />

damit es Helmut auch verstehen konnte auf Deutsch, was gesagt<br />

wur<strong>de</strong>. Ich habe natürlich <strong>de</strong>m Helmut vorher gesagt, dass es<br />

verdächtigt sein wür<strong>de</strong>, wenn ich jetzt mit Herrn Bröll<br />

Hoch<strong>de</strong>utsch sprechen wür<strong>de</strong>, da wir ja sonst immer in unserem<br />

Dialekt re<strong>de</strong>n. Herr Bröll hat mir erklärt, man kann nur was<br />

abheben o<strong>de</strong>r verschicken kann, wenn ich mit <strong>de</strong>m Sparbuch<br />

komme o<strong>de</strong>r jemand an<strong>de</strong>rs, und mit <strong>de</strong>m Co<strong>de</strong>wort. Ich habe<br />

Herrn Bröll, weil ich Angst hatte, Helmut wür<strong>de</strong> mir nicht<br />

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