Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

D)
Nehmen wir mal jetzt fiktiv an, dass die Gründe A),B) + C) nicht
existieren würden oder die Grundlagen dafür nicht vorhanden wären.
Trotzdem hätte kein Kunde auch nur die winzigste Chance einen
Franken zu erhalten. Auch ohne die unzähligen möglichen
Schadensersatzklagen müsste das Gericht in Vaduz eigentlich über die
nächsten Jahrzehnte hinaus voll ausgelastet sein. Da der kriminelle
Hintergrund der Vermögen von unzähligen Kunden mehr und mehr ans
Tageslicht kommt, werden unzählige Länder tonnenweise weitere
Unterlagen von Vaduz anfordern.
Die Staatsanwaltschaft in Vaduz müsste daher in Wirklichkeit hunderte
von Strafverfahren eröffnen, weil nahezu alle vorgefundenen
kriminellen Handlungen (wie z.B. Geldwäscherei, alle Arten von Betrug,
Korruption, Insiderhandel etc.) auch in Liechtenstein verfolgt werden
müssten. Seit spätestens dem 01.01.2001 kann sich keiner der noblen
Treuhänder oder Banker hinter der alten, oft genutzten Ausrede „Ich
wusste von nichts" verstecken.
Das strengere Sorgfaltspflichtgesetzt führte die Beweisumkehr ein: Nicht
mehr die STA muss dem Treuhänder oder dem Banker nachweisen, dass
sie etwas von den kriminellen Handlungen wussten, sondern umgekehrt
muss der Treuhänder oder Banker beweisen, dass sie von nichts
wussten, denn „Nichtwissen schützt vor Strafe nicht“.
Praktischerweise haben die ausländischen Behörden die diesbezüglichen
internen Schulungsunterlagen der Treuhand auch in ihre Finger kriegen
können. Rausreden kann sich somit die LGT schon mal gar nicht. Na ja,
so gesehen hat sich auch nicht viel geändert, da die STA auch an einer
Kopfkrankheit leidet: der Strafuntersuchungs-Eröffnungs-Amnesie.
Dessen ungeachtet müssten letztlich die betroffenen Treuhänder und
Bankberater jetzt mit einem Strafverfahren und einer Verurteilung
rechnen. Dies bedeutet, dass die Richter in Vaduz (z.B. LR Uwe Oehri -
arbeitet der noch dort?) wirklich keine Zeit für Schadensersatzklagen
erwischter Kunden haben.
In Anbetracht der neuen Situation müsste Vaduz jetzt schon anfangen,
eine neue, eigene, grosse Langzeithaftanstalt in Liechtenstein zu bauen.
Einerseits um genügen Platz für die verurteilten Mittäter aus
Liechtenstein zu haben und andererseits um zu verhindern, dass keiner
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