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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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gebetsmühlenartig beteuert, dass ihr nie ein Verbrechen ermöglicht,<br />

unterstützt o<strong>de</strong>r durchgeführt hattet?<br />

Fragen über Fragen, und in Vaduz wusste niemand we<strong>de</strong>r ein noch aus.<br />

Zuerst einmal waren sie alle sprachlos. Je<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> sofort bewusst,<br />

dass eine US-Senatsanhörung ein ganz an<strong>de</strong>res Kaliber war, als <strong>de</strong>n<br />

Regierungschef o<strong>de</strong>r die Botschafter auf eine mediale Rundreise durch<br />

Europa zu schicken, um das schöne Wetter zu Hause zu preisen.<br />

Und, was machten sie? Nichts, was ich nicht schon erwartet hätte.<br />

Nur mussten sie nun <strong>de</strong>n amerikanischen Medienmarkt ebenfalls<br />

flächen<strong>de</strong>ckend betreuen. Am Geld sollte dies nicht scheitern.<br />

Warum Wallner seinen Posten jetzt immer noch kompromittieren lässt,<br />

liegt klar auf <strong>de</strong>r Hand. Er weiss auch, dass sein Verbleib im Job ganz<br />

von Hans-Adam abhängt. Speziell Dr. Wallner, als Jurist und direkt<br />

Involvierter kennt wie kein An<strong>de</strong>rer meinen ganzen Akt. Trotz<strong>de</strong>m hatte<br />

er wie<strong>de</strong>rholt <strong>de</strong>r Presse in Europa und in <strong>de</strong>n USA Kommentare<br />

gegeben, die ganz und gar nicht <strong>de</strong>r Wahrheit entsprechen. Manchmal<br />

sah man es ihm gera<strong>de</strong>zu im Gesicht an, dass er sich dabei selber<br />

überhaupt nicht wohl fühlte.<br />

So hat er u.a. wortwörtlich erzählt, dass ich mit meinem Schreiben an<br />

Hans-Adam vom 07.01.2003 auf erpresserische Weise versucht hätte, die<br />

Einstellung <strong>de</strong>s Strafverfahrens zu verlangen. Auch hätte ich zwei Pässe<br />

für Flucht und Untertauchen verlangt. Wir alle wissen, dass <strong>de</strong>m so nicht<br />

war. Zu<strong>de</strong>m hat er behauptet, dass ich angegeben hätte, in Argentinien<br />

mit Zigaretten gefoltert wor<strong>de</strong>n zu sein. Wie bitte, Zigaretten? Nie und<br />

nimmer habe ich so etwas erzählt! <strong>Die</strong>se Missinformationen scheinen auf<br />

<strong>de</strong>n ersten Blick keine grosse Sache zu sein. Man darf aber nicht<br />

vergessen, wer solches Seemannsgarn <strong>de</strong>r Presse mitteilt: <strong>de</strong>r Leiten<strong>de</strong>n<br />

Oberstaatsanwalt persönlich.<br />

Ein paar beson<strong>de</strong>re Interviews von Wallner waren wie eine Befreiung für<br />

mich. Unter an<strong>de</strong>rem wur<strong>de</strong>n einige auf <strong>de</strong>n Online-Seiten vom<br />

Wallstreet Journal o<strong>de</strong>r auf Bloomberg.com publiziert. Als ich seine<br />

Worte gelesen hatte, musste ich zuerst spontan lachen, obwohl es für<br />

mich traurig war. Ja, lachen. Darüber war ich selber sehr erschrocken. Ich<br />

hatte zum ersten Mal über meine eigene schmerzliche und bittere<br />

Vergangenheit gelacht. Für einen Moment wusste ich nicht, ob ich mich<br />

schämen sollte. Aber ich kam zum Schluss, dass dieses Lachen <strong>de</strong>r lang<br />

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