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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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über allgemeine und spezifische Banken- und Treuhandgeschäfte<br />

intensive.<br />

<strong>Der</strong> BND sie<strong>de</strong>lte meine Motivation im Bereich Rache an!<br />

Natürlich war es mir bewusst, dass die Agenten <strong>de</strong>s BND -<br />

berufsbedingt - nicht alle meiner vielen Fragen beantworten konnten.<br />

<strong>Die</strong> vielen monatelangen, manchmal komplizierten, oft heiteren<br />

Verhandlungen wur<strong>de</strong>n stets hochprofessionell von Seiten <strong>de</strong>s BND<br />

abgehalten. <strong>Die</strong> Art und Weise wie mach sich jeweils getroffen hatte,<br />

wür<strong>de</strong> auch bei Drehbuchautoren für Agententhriller ihre Ovation<br />

fin<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Der</strong> intensive Informationsaustausch, bzw. -abgleich zwischen <strong>de</strong>m BND<br />

und mir brachte einiges an Überraschungen zum Vorschein. Im<br />

positivem Sinne natürlich. Ich konnte zum Beispiel <strong>de</strong>m BND, auch<br />

anhand <strong>de</strong>r realen Kun<strong>de</strong>ndossiers, mehrere Tricks <strong>de</strong>r Liechtensteiner<br />

aufzeigen, die sie noch nicht kannten.<br />

Am wichtigsten für <strong>de</strong>n BND war aber die unerschöpfliche Sammlung<br />

von <strong>de</strong>n geheimen Treuhand- und Bankakten sowie die Firmeninternen<br />

Unterlagen. Dokumente, die <strong>de</strong>n neusten Stand <strong>de</strong>r Strukturen für<br />

Geschäfte mit <strong>de</strong>r Organisierten Kriminalität aufzeigten.<br />

O<strong>de</strong>r dann jene Belege aus einer grossen Anzahl von Mandate, die<br />

konkrete Finanz- und an<strong>de</strong>re Verbrechen stichhaltig dokumentieren<br />

konnten.<br />

Niemand vom BND musste sich gross anstrengen, um mit blossem Auge<br />

erkennen zu können, was praktisch alle Mandate gemeinsam hatten:<br />

<strong>Die</strong> Steuerhinterziehung.<br />

Egal ob das Vermögen nun legal o<strong>de</strong>r illegal erworben wur<strong>de</strong>n. Steuern<br />

wollte keiner <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n zahlen. Auch musste niemand einen<br />

Aka<strong>de</strong>mischen Titel in Mathematik haben, um grob die Summe <strong>de</strong>r<br />

entgangenen Steuereinnahmen auszurechnen. Dabei spielte es wahrlich<br />

keine Rolle, wenn man sich bei dieser Summe um plus/minus ein paar<br />

hun<strong>de</strong>rt Millionen Euros verrechnen wür<strong>de</strong>. Das Endresultat war immer<br />

eine gigantische Summe.<br />

Ein Nebeneffekt einer solchen oberflächlichen Hochrechnung führte<br />

dann zwangsläufig zu meiner Frage, ob im Prinzip die Steuerbehör<strong>de</strong>n<br />

Interesse an diesen <strong>Daten</strong> hätten. <strong>Die</strong>s mag als eine dumme Frage<br />

erscheinen. Aber ich wusste ja auch, dass die <strong>Daten</strong>, na sagen wir mal,<br />

"unfreiwillig" die Treuhand verlassen hatten. <strong>Die</strong> Grundsatzfrage war,<br />

ob <strong>de</strong>r Rechtsstaat Deutschland solche <strong>Daten</strong> in Steuerfragen verwen<strong>de</strong>n<br />

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