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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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psychologisch begutachten zu lassen, sagte ich gleich. Kann sein,<br />

antwortete <strong>de</strong>r Professor grinsend.<br />

Gesagt - Getan.<br />

Am 6. September hatte dieses Essen stattgefun<strong>de</strong>n; natürlich in einer<br />

meiner Lieblingsstädte: Zürich. Wir trafen uns um 18:30 im Restaurant<br />

Au Premier im Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Hauptbahnhofs. Bei<strong>de</strong> waren gut gelaunt<br />

und <strong>de</strong>r Bankdirektor schämte sich etwas; wegen <strong>de</strong>n falschen<br />

Versprechungen. Ich sagte ihm gleich zu Beginn, dass er sich nicht für<br />

Hans-Adams Fehlverhalten und Lügen entschuldigen muss. Ich sagte<br />

auch, dass ich seine Beschämtheit sehr an ihm schätzen wür<strong>de</strong>. Da ich<br />

schon mal dabei war, bemerkte ich auch, dass Hans-Adam die Worte<br />

Scham o<strong>de</strong>r schlechtes Gewissen gar nicht kenne. Mehr noch, er könnte<br />

kein "schlechtes Gewissen" haben, da er überhaupt kein Gewissen hatte.<br />

Zu<strong>de</strong>m wäre Hans-Adam so von seiner universellen Unfehlbarkeit<br />

überzeugt, dass im Vergleich jene vom römischen Papst aus <strong>de</strong>r<br />

Bonsaiklasse stamme.<br />

Ich musste mich bremsen; es ergab doch alles keinen Sinn mehr, weiter<br />

über dieses Thema mit <strong>de</strong>n schlussendlich von Hans-Adam mehr o<strong>de</strong>r<br />

weniger abhängigen Gesandten zu diskutieren. Wir wechselten das<br />

Thema. Oh, etwas mehr Sport wäre durchaus wünschenswert,<br />

veranschaulichte ich <strong>de</strong>n Zwei in<strong>de</strong>m ich auf ihre Bäuche zeigte. OK,<br />

zugegeben, <strong>de</strong>r Bankdirektor war immer schon fit für sein Alter. Da ich<br />

nach <strong>de</strong>r Rückkehr aus Südafrika mit einer Entschlackungskur mit<br />

BIOTTA-Säften gute Resultate erzielt hatte, kaufte ich spontan in <strong>de</strong>r<br />

Apotheke, die gegenüber <strong>de</strong>m Sprünglila<strong>de</strong>n in Hauptbahnhof<br />

einquartiert war zwei BIOTTA-Boxen mit einem vollem 7-<br />

Tageprogramm. Schön verpackt schenkte ich <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n die gesun<strong>de</strong><br />

Kost. Nach einem feinen Essen verabschie<strong>de</strong>ten sie sich und<br />

verschwan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Dunkelheit.<br />

Insgesamt war ich im 2006 noch siebenmal in Liechtenstein auf<br />

Stippvisite zu Tagesbesuchen, Verabredungen mit Freun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r bei<br />

Verwandten. Obwohl mir Hans-Adam durch seine Statisten untersagt<br />

hatte, mich in Vaduz wie<strong>de</strong>r blicken zu lassen, interessierte mich dies<br />

nicht gross. Ich wohnte ja jetzt ausserhalb meiner Heimat. <strong>Die</strong> meisten<br />

<strong>de</strong>r Besuche fan<strong>de</strong>n sowieso in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Liechtensteiner Gemein<strong>de</strong>n<br />

statt. Ich vermied aber die Plätze, wo ich auf Treuhän<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Banker<br />

stossen könnte. Alte Gewohnheiten lassen sich nur ganz schwer<br />

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