Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

KAPITEL 30 Afrikanische Hitze Von dem Jahr 2005 waren nur noch wenige Wochen übrig. Gleichwohl sollten es abermals spannende Wochen werden. Nachdem ich Punkt Nr. 1 und Nr. 2 als erledigt abhacken konnte, war es an der Zeit mich wieder den unerledigten zu widmen (dieses Buch ist übrigens keine Nummer aus meinem Plan). Vorher entschloss ich mich kurzerhand noch schnell für eine Nacht nach Barcelona zu fliegen. Der Rechtsanwalt von dort hatte mich angerufen und gesagt, dass der Termin am 30.11. wäre und dann der Deckel zum Verfahren endlich zugeklappt würde. Ich wollte dies mit eigenen Augen selber sehen und flog am 29.11. runter. Am nächsten Tag mussten er und ich über zwei Stunden beim Gericht warten, bis meine Aktenzahl an der Reihe war. Ich bedankte mich persönlich beim Gericht für die Anerkennung des Urteils aus Vaduz und wünschte ihnen alles Gute. Das war’s. Fast 10 Jahre lang hatte mich der Verbrecher Helmut R. Zeit, Nerven, praktisch mein ganzes Vermögen und vor allem fast mein Leben gekostet. Ich hatte keine Zeit und ehrlich gesagt dafür auch keine Energie mehr, mich mit ihm oder den anderen Tätern aus Argentinien herumzuschlagen und aufzuhalten. Mein Terminplan für die nächsten 12 Monate war eng belegt. Noch am gleichen Tag flog ich wieder zurück nach Zürich. Adios Barcelona - bis zum nächsten Mal in meinem Leben. Am selben Tag wurde mir auch von einer anderen Quelle bestätigt, dass die Staatsanwaltschaft die Liste erhalten hatte und anstelle Untersuchungen zu starten, die Liste einfach der Regierung übergab. Am 1. Dezember setzte ich mich in Zürich wieder in ein Flugzeug. Ich reiste mit der SWISS nach Afrika, 1. Stopp Johannesburg in Südafrika. Ich war noch nie in dieser Ecke von Afrika. Mein Ziel war Kapstadt mit dem Kap der guten Hoffnung. Angeblich sollte es dort noch Hoffnung geben. Ich hatte vor, für zwei Monate an einem Wiederaufbautrainingslager für verstümmelte Opfer von Hans-Adams berüchtigtem „Ich-geb-Dir-mein-Wort‚-Program teilzunehmen. Nein, nicht wahr. Trübsinn Beiseite. Ich wollte mich für die kommende Saison geistig und körperlich wieder topfit machen. Mit meinem Mountainbike, dass ich auch mitgenommen 592

hatte, wollte ich die Strassen zwischen Kapstadt und Fishhoek (nahe Simonstown, Südlich von Kapstadt) unsicher machen. Es waren eindrucksvoll schöne acht Wochen. Ich hatte ein Zimmer zur Untermiete bei einer weissen Lady, die mit ihren zwei Söhnen ein grosses Haus besass. Fishhoek ist ein kleines altes Fischerdorf, mit wenigen tausend Einwohnern. Meine Vermieterin, Margaret war eine allein erziehende Mutter und hatte auch zwei sehr bissige Hunde (wie fast alle übrig gebliebenen Weissen in Südafrika); einen deutschen Schäferhund mit Arthritis und eine Strassenmischung. Nebst dem Konditionstraining besuchte ich zwischendurch die Sehenswürdigkeiten der Kapregion und konnte aber wegen meines Ernährungsplans die vielen kulinarischen Köstlichkeiten leider nicht gross geniessen. Etwas was jedem Besucher sofort ins Auge sticht, der zum 1. Mal in Süd Afrika war, ist die brillante Sonne. Ein reines Licht, wie ich es noch nie gesehen hatte. In der ersten Woche war ich jeden Morgen um 7 Uhr aufgestanden und rannte leicht bekleidet 30 Minuten später joggend aus dem Haus. 45 oder 60 Minuten konnte ich ohne Mühe rennen. Das Problem war die Sonne. Die Strahlen waren so scharf, dass ich schon nach 3 Tagen einen Sonnenbrand hatte, trotz der frühen Stunde. Zum Joggen konnte, wollte ich ja keine Sonnenschutzcreme tragen. Also gut, dachte ich, renne ich halt früher am Morgen weg. Ich stellte den Wecker auf 4 Uhr. Es war schon kurz danach genug hell. Zwei Mal klappte es mit dem Extrem-Früh-Joggen. Dann erinnerte mich meine biologische Uhr daran, dass ihr dies gar nicht passte. Ich verlegte das Joggen auf die frühen Abendstunden. Tagsüber radelte ich in der grösseren Umgebung für 3 bis 4 Stunden herum. Die Autofahrer auf dem Land müssen sehr an die vielen Zweiräder gewöhnt gewesen sein. Allesamt waren sie sehr zuvorkommend. Nur die Städter fuhren eher einen aggressiven Stil. Ich war aber mutig genug viermal samt Velo den Zug zum Hauptbahnhof in der Mitte von Kapstadt zu nehmen und auf der Strasse entlang wieder zurückzufahren. Für diese Radtour benötigte ich circa zwei Stunden. Der schönste Tag war, als ich mich einer Gruppe anderer Radler anschiessen konnte, und wir alle, jeder mit einer roten St. Nikolausmütze auf dem Kopf, Süssigkeiten an Kindern im Quartier verteilten. Ich war so entspannt wie schon seit Jahren nicht mehr. Dies trotz der traurigen Feststellung, dass die Fairness aus der 593

hatte, wollte ich die Strassen zwischen Kapstadt und Fishhoek (nahe<br />

Simonstown, Südlich von Kapstadt) unsicher machen. Es waren<br />

eindrucksvoll schöne acht Wochen. Ich hatte ein Zimmer zur Untermiete<br />

bei einer weissen Lady, die mit ihren zwei Söhnen ein grosses Haus<br />

besass. Fishhoek ist ein kleines altes Fischerdorf, mit wenigen tausend<br />

Einwohnern. Meine Vermieterin, Margaret war eine allein erziehen<strong>de</strong><br />

Mutter und hatte auch zwei sehr bissige Hun<strong>de</strong> (wie fast alle übrig<br />

gebliebenen Weissen in Südafrika); einen <strong>de</strong>utschen Schäferhund mit<br />

Arthritis und eine Strassenmischung. Nebst <strong>de</strong>m Konditionstraining<br />

besuchte ich zwischendurch die Sehenswürdigkeiten <strong>de</strong>r Kapregion und<br />

konnte aber wegen meines Ernährungsplans die vielen kulinarischen<br />

Köstlichkeiten lei<strong>de</strong>r nicht gross geniessen.<br />

Etwas was je<strong>de</strong>m Besucher sofort ins Auge sticht, <strong>de</strong>r zum 1. Mal in Süd<br />

Afrika war, ist die brillante Sonne. Ein reines Licht, wie ich es noch nie<br />

gesehen hatte. In <strong>de</strong>r ersten Woche war ich je<strong>de</strong>n Morgen um 7 Uhr<br />

aufgestan<strong>de</strong>n und rannte leicht beklei<strong>de</strong>t 30 Minuten später joggend aus<br />

<strong>de</strong>m Haus. 45 o<strong>de</strong>r 60 Minuten konnte ich ohne Mühe rennen. Das<br />

Problem war die Sonne. <strong>Die</strong> Strahlen waren so scharf, dass ich schon<br />

nach 3 Tagen einen Sonnenbrand hatte, trotz <strong>de</strong>r frühen Stun<strong>de</strong>.<br />

Zum Joggen konnte, wollte ich ja keine Sonnenschutzcreme tragen. Also<br />

gut, dachte ich, renne ich halt früher am Morgen weg. Ich stellte <strong>de</strong>n<br />

Wecker auf 4 Uhr. Es war schon kurz danach genug hell. Zwei Mal<br />

klappte es mit <strong>de</strong>m Extrem-Früh-Joggen. Dann erinnerte mich meine<br />

biologische Uhr daran, dass ihr dies gar nicht passte. Ich verlegte das<br />

Joggen auf die frühen Abendstun<strong>de</strong>n. Tagsüber ra<strong>de</strong>lte ich in <strong>de</strong>r<br />

grösseren Umgebung für 3 bis 4 Stun<strong>de</strong>n herum. <strong>Die</strong> Autofahrer auf<br />

<strong>de</strong>m Land müssen sehr an die vielen Zweirä<strong>de</strong>r gewöhnt gewesen sein.<br />

Allesamt waren sie sehr zuvorkommend. Nur die Städter fuhren eher<br />

einen aggressiven Stil.<br />

Ich war aber mutig genug viermal samt Velo <strong>de</strong>n Zug zum<br />

Hauptbahnhof in <strong>de</strong>r Mitte von Kapstadt zu nehmen und auf <strong>de</strong>r Strasse<br />

entlang wie<strong>de</strong>r zurückzufahren. Für diese Radtour benötigte ich circa<br />

zwei Stun<strong>de</strong>n. <strong>Der</strong> schönste Tag war, als ich mich einer Gruppe an<strong>de</strong>rer<br />

Radler anschiessen konnte, und wir alle, je<strong>de</strong>r mit einer roten St.<br />

Nikolausmütze auf <strong>de</strong>m Kopf, Süssigkeiten an Kin<strong>de</strong>rn im Quartier<br />

verteilten. Ich war so entspannt wie schon seit Jahren nicht mehr. <strong>Die</strong>s<br />

trotz <strong>de</strong>r traurigen Feststellung, dass die Fairness aus <strong>de</strong>r<br />

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