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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Originaldokument. Natürlich hatte ich ihnen das nicht verraten. War<br />

auch nicht notwendig. Wür<strong>de</strong> ich also jetzt hastig die ver<strong>de</strong>ckte Version<br />

aushändigen, wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verlag früher o<strong>de</strong>r später auf die im<br />

Hintergrund schlummern<strong>de</strong>n Vollkopie stossen und alle vorher<br />

ver<strong>de</strong>ckten <strong>Daten</strong>teile lesen können. Logischerweise wäre es irgendwann<br />

das Ziel gewesen, dass die Öffentlichkeit (ob via Verlag, KOSMOS o<strong>de</strong>r<br />

wie auch immer) die <strong>Daten</strong> erhalten sollte. Wäre es unter normalen<br />

Umstän<strong>de</strong>n (was immer dies heissen mag) später zu einer or<strong>de</strong>ntlichen<br />

Lieferung <strong>de</strong>r <strong>Daten</strong> gekommen, wür<strong>de</strong> ich ja die betroffenen <strong>Daten</strong> neu<br />

vom Originalmasterspeicher abkopieren. Ob jetzt <strong>de</strong>r richtige Zeitpunkt<br />

dafür war, unter diesen Umstän<strong>de</strong>n, das war die brenzlige Frage.<br />

<strong>Die</strong> Antwort war Nein.<br />

Ich sagte, dass ich nochmals darüber nach<strong>de</strong>nken müsste; und mir kam<br />

die I<strong>de</strong>e, dass ich mich mit meiner (imaginären) Frau besprechen müsste.<br />

Jetzt. Sie sahen dies ein und ich entfernte mich. Sie behielten ihre<br />

Franken in ihren Hän<strong>de</strong>n und ich meine CD in meinen. Schräg<br />

gegenüber <strong>de</strong>m UBS-Schalter, an einem öffentlichen Telefon tat ich so,<br />

als wür<strong>de</strong> ich eine Nummer wählen. Ich murmelte etwas in die<br />

Telefonmuschel hinein und nach einer Minute war ich schon wie<strong>de</strong>r bei<br />

<strong>de</strong>n Herren, die etwas abseits, in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Rolltreppen warteten.<br />

Ich entschuldigte mich für die Umstän<strong>de</strong> und sagte, dass ich<br />

ausserstan<strong>de</strong> sei, die CD (jetzt) auszuhändigen. Ich müsste noch einiges<br />

vorher abklären. Sie bedauerten meinen Entscheid, hatten aber<br />

Verständnis für meine Vorsicht. Theo und Udo waren etwas traurig. Ich<br />

versicherte ihnen, dass ich mich in <strong>de</strong>r nächsten Woche per Email sofort<br />

wie<strong>de</strong>r (bei Theo) mel<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> Verlag hatte meine Emailadresse<br />

nicht; Theo wollte dies nicht. Alfred versprach mir zum Abschied<br />

nochmals für eine Lösung <strong>de</strong>s Problems mit <strong>de</strong>r Sicherheit meiner<br />

Person (und Familie) nachzu<strong>de</strong>nken. Sie bedankten sich für meinen Mut<br />

und ich bedankte mich für ihre Zeit und Mühe. Sie steckten die frisch<br />

bezogenen Schweizerfranken wie<strong>de</strong>r ein und ich versorgte meine CD im<br />

Rucksack zum Laptop. Ich winkte ihnen noch zu, bis sie durch die<br />

Passkontrolle geschritten waren.<br />

Was sie wegen meinem Rückzug wirklich dachten, konnte ich schwer<br />

abschätzen. Theo und ich hatten noch einige Male Schreibkontakt. Er<br />

mel<strong>de</strong>te auch, dass <strong>de</strong>r Verlag eine grössere Summe als Entschädigung<br />

bezahlen möchte. Und dies, obwohl sie sonst nie ihre Quellen bezahlen<br />

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