10.12.2012 Aufrufe

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

(dumme) I<strong>de</strong>e kommen wür<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n betroffenen Kun<strong>de</strong>nkreis zu<br />

kontaktieren. Nein, nein - sicher nicht, antworteten alle zusammen. Sonst<br />

könnte ich mich gleich schon erschiessen, sagte ich.<br />

Ich hatte wie<strong>de</strong>r ein Gewitter in <strong>de</strong>r Hirnregion und dachte schnell nach.<br />

Abermals im Dilemma. Einerseits wollte ich gerne <strong>de</strong>r Gruppe KOSMOS<br />

helfen und gleichzeitig mal zur Abwechslung Hans-Adam eins vor die<br />

Birne knallen. Um mich zu beruhigen, notierte Bert handschriftlich auf<br />

<strong>de</strong>r Rückseite <strong>de</strong>r Visitenkarte von Alfred, dass <strong>de</strong>r Verlag ohne mein<br />

Einverständnis nie auch nur ein Wort über das Gesprochene verraten<br />

wür<strong>de</strong>. <strong>Die</strong>se Visitenkarte habe ich heute noch und sie liegt gera<strong>de</strong><br />

neben mir auf <strong>de</strong>m Tisch.<br />

<strong>Die</strong> Stun<strong>de</strong>n vergingen rasch und die Abflugszeit <strong>de</strong>r Besucher rückte<br />

immer näher. Eine Entscheidung war gewünscht. Ich hatte innerlich<br />

grosse Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>, die CD <strong>de</strong>m Verlag zu überlassen. Sicher, es war ein<br />

seriöses Verlagshaus. Ich hatte aber Angst, dass meine begrün<strong>de</strong>ten<br />

Befürchtungen (im Falle einer Veröffentlichung) schnell ausradiert<br />

wür<strong>de</strong>n; <strong>de</strong>r Gerichtsfall, um <strong>de</strong>n es hier ging, war zu gross, als man auf<br />

meine Wenigkeit Rücksicht nehmen wür<strong>de</strong>.<br />

Ein<strong>de</strong>utig erlitt ich für eine kurze Zeit einen Anfall von Blutleere im<br />

Hirnkasten. Denn ich willigte ein, dass Alfred die CD mit nach Hause<br />

nehmen könnte und er die rechtliche Seite abklären sollte. Von meiner<br />

(schnellen) Entscheidung waren sie alle überrascht. Wir nahmen alle ein<br />

Taxi zum Flughafen. Sie beschlossen, dass ich für meine bisherigen<br />

Umtriebe vergütet wer<strong>de</strong>n sollte. Ob zwei, drei Tausend<br />

Schweizerfranken OK wären, wur<strong>de</strong> ich gefragt. Was immer, sagte ich,<br />

nicht ganz sicher, ob dies <strong>de</strong>r richtige Weg war.<br />

<strong>Die</strong> Situation am Flughafen war wie bei Kafka. Niemand <strong>de</strong>r Herren<br />

hatte natürlich Bargeld an sich. Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r konnte, zückte seine EC-Karte<br />

und testete beim UBS-Bankschalter, Abflug Terminal 1(A), das<br />

Kartenlimit. Unter Verwendung von 3 o<strong>de</strong>r 4 Karten hatten sie um die<br />

2'500 CHF zusammen. Einer vom Verlag bereitete schon mal eine<br />

Quittung vor; alles sollte seine Richtigkeit haben.<br />

Mein Blut fand seinen Weg zurück in die noch funktionsfähigen<br />

Hirnzellen. Was machst du da, fragte ich mich. Ich war kurz davor, zum<br />

ersten Mal <strong>Daten</strong> in "frem<strong>de</strong>" Hän<strong>de</strong> zu geben. Auch wenn es eine<br />

ver<strong>de</strong>ckte Version gewesen war, für das Entfernen <strong>de</strong>r elektronischen<br />

Balken wäre kein Doktortitel in Computerwissenschaft nötig gewesen.<br />

<strong>Die</strong> schwarzen (und weissen) Balken waren nur eine optische<br />

Sichtbarriere über <strong>de</strong>r darunter liegen<strong>de</strong>n Kopie eines<br />

587

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!