10.12.2012 Aufrufe

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

sehr, sehr einfach, wenn die Treuhand und eine <strong>de</strong>r betroffenen Banken<br />

<strong>de</strong>rselben Firmengruppe angehören, been<strong>de</strong>te ich meinen Kommentar<br />

dazu.<br />

Wie wäre es dann, wenn ein an<strong>de</strong>rer Mitarbeiter <strong>de</strong>r Treuhand das Leck<br />

gewesen wäre, fragte Bert. In Antizipation einer solchen Frage, hatte ich<br />

die Antwort schon parat: Im Prinzip ein guter Einfall, sagte ich und<br />

dachte an das stehen<strong>de</strong> Kamel im Kreis sitzen<strong>de</strong>r Affen. Aber lei<strong>de</strong>r nur<br />

im Prinzip. Solches wäre wegen <strong>de</strong>r hochgradigen Verschwiegenheit<br />

unter <strong>de</strong>n Mitarbeitern ausgeschlossen und zu<strong>de</strong>m musste ich sie an<br />

meine frühere Schil<strong>de</strong>rung erinnern, wo ich erklärt hatte, dass das<br />

betroffene Treuhandbüro in Genf nur um die 10, 12 Mitarbeiter hatte.<br />

Vielleicht darum, weil ich aus guten Grün<strong>de</strong>n nicht sagen wollte, nicht<br />

sagen konnte, wie mein einstiger Arbeitgeber in Genf hiess und auch<br />

sonst mich mit Angaben zu meiner Person eher ver<strong>de</strong>ckt hielt, wechselte<br />

Alfred das Gesprächsthema, weg von <strong>de</strong>m Quellenschutz. Er wür<strong>de</strong><br />

gerne die ver<strong>de</strong>ckte Version <strong>de</strong>r <strong>Daten</strong> mitnehmen und von einem<br />

Experten begutachten lassen wolle.<br />

Seinen Wunsch danach konnte ich verstehen. Mein Verlangen, warum<br />

ich das nicht erlauben sollte, können meine Leser sicher sofort<br />

nachvollziehen. Er konnte mir nicht sagen, wer dieser Experte wäre. Es<br />

wäre aber eine Person, <strong>de</strong>r er absolut vertrauen könne. Er versüsste<br />

seinen Wunsch damit, in<strong>de</strong>m er sagte, dass <strong>de</strong>r Verlag auch sicherlich<br />

eine Art Gegenleistung ins Auge fassen wür<strong>de</strong>, obwohl dies selten bei<br />

ihnen vorkommen wür<strong>de</strong> (was mir Theo schon vorher berichtet hatte).<br />

Im Gespräch vorher fragte mich Alfred auch einmal, ob ich an<strong>de</strong>res<br />

Kun<strong>de</strong>nmaterial aus <strong>de</strong>r Treuhand hätte. Ich verneinte dies und sagte,<br />

dass ich nur diesen Fall mitgenommen hätte, weil es ein solch schweres<br />

Verbrechen war. Innerlich war ich eher amüsiert und dachte: Wenn <strong>de</strong>r<br />

wüsste! <strong>Daten</strong> von über 3400 aktiven Gesellschaften könnte ich ihm auf<br />

<strong>de</strong>n Tisch knallen. Inklusive einer Kiste voll mit weit grösseren<br />

Überraschungen im Zusammenhang seines Heimatlan<strong>de</strong>s.<br />

Aber <strong>de</strong>r Auslöser für die ganzen Treffen, alles warum ich überhaupt<br />

mit <strong>de</strong>n fünf Herren an einem Tisch sass, war <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong> Strafprozess<br />

in <strong>de</strong>ren Land. Alfred erklärte weiters, dass er die Unterlagen prüfen<br />

möchte, weil er vor einer Publikation u.a. die rechtliche Seite abklären<br />

muss. Das wäre vernünftig, sagte ich ihm. Also ein Rechtsexperte<br />

sozusagen. Ja, erwi<strong>de</strong>rte Alfred, gewissermassen. Das <strong>de</strong>r Verlag nicht<br />

bei <strong>de</strong>n Banken anklopfen wür<strong>de</strong>, war ja klar. Trotz<strong>de</strong>m hatte ich eine<br />

blö<strong>de</strong> Frage. Ich wollte versichert haben, dass sein Experte nicht auf die<br />

586

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!