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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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als eine Bank involviert (wie in diesem Fall), dann wüsste eine Bank<br />

alleine nie wie das Gesamtbild ausgesehen hatte.<br />

Dann kam einer vom Verlag mit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e, nur vereinzelte Dokumente in<br />

die Öffentlichkeit zu streuen. Funktioniert auch nicht, erwi<strong>de</strong>rte ich. Nur<br />

bei <strong>de</strong>r Treuhandfirma, die die Lösung ausgebrütet, geprüft und<br />

exekutiert hatte (und oft auch die Spuren danach eliminiert, wenn man<br />

ihnen nicht zuvorkommt), nur bei ihnen ist das Gesamtbild vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Das ist ja gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r grosse Vorteil für die Treuhandfirmen, erklärte ich<br />

ihnen. Und für die ultimative juristische Beweisführung ist das<br />

Gesamtbild zwingend notwendig. Wenn das nicht unser Ziel ist, dann<br />

können wir die Übung gleich abblasen, sagte ich. Klar, die Banken<br />

müssen auch in <strong>de</strong>r "Schweiz" <strong>de</strong>m Sorgfaltspflichtgesetzt genügen.<br />

Aber die Treuhän<strong>de</strong>r können immer noch die Banken austricksen.<br />

Sowieso, das Treuhandbüro wür<strong>de</strong> erst gar nicht eine Bank für die<br />

Transaktionen aussuchen, von <strong>de</strong>r sie vorher schon weiss, dass sie zu<br />

viele Fragen über die Zahlungen stellen wür<strong>de</strong>.<br />

Einer <strong>de</strong>r Herren machte sich Hoffnungen, dass wenn man ein paar<br />

Dokumente mehr veröffentlichen wür<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Rest automatisch freiwillig<br />

folgen wür<strong>de</strong> und man dann das Gesamtbild zusammen hätte.<br />

Funktioniert lei<strong>de</strong>r auch nicht, jammerte ich. Ganz, ganz selten kommt es<br />

vor, dass auf Grund vereinzelter Beweise, die in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

herumfliegen, auf einmal eine Bank o<strong>de</strong>r ein Treuhand freiwillig sich zur<br />

Aufklärung <strong>de</strong>s Verbrechens aufraffen wür<strong>de</strong>. Wenn es nicht gera<strong>de</strong><br />

einen (von <strong>de</strong>r Weltgemeinschaft geächteten) Diktator betreffen wür<strong>de</strong>,<br />

dann - Gott behüte - wür<strong>de</strong> so etwas in "Genf" nie jemand tun. Man<br />

muss schliesslich seinen Ruf bewahren. Im Glauben, dass in Genf die<br />

Zentrale <strong>de</strong>s Verbrechens war, meinte Alfred, dass das<br />

Untersuchungsrichteramt dort doch sicher eine Herausgabe <strong>de</strong>r<br />

fehlen<strong>de</strong>n Dokumente erzwingen könnte. Ja, in Genf vielleicht, dachte<br />

ich mir und sagte (in Gedanken an die Verhältnisse in Vaduz): Wenn die<br />

Bank, und vor allem die Treuhand genug Vorwarnzeit hat, dann<br />

vernichtet sie das Belastungsmaterial, gesetzliche Aufbewahrungsfrist<br />

hin o<strong>de</strong>r her. O<strong>de</strong>r wenn dies nicht geht, dann tauscht sie zumin<strong>de</strong>st -<br />

übrigens eine geniale I<strong>de</strong>e - <strong>de</strong>n ultimativen wirtschaftlichen<br />

Berechtigten am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kette aus, klärte ich die Jungs auf. <strong>Die</strong>s ist in<br />

diesem Fall kein Problem, da <strong>de</strong>r Hauptvermögenstranfer ganz und die<br />

Verteilung <strong>de</strong>r Millionen mehrheitlich immer nur über Konten in Namen<br />

<strong>de</strong>r eingesetzten (und vorgeschobenen) Gesellschaften gelaufen waren.<br />

Weiters ist <strong>de</strong>r Austausch (o<strong>de</strong>r auch Vertausch) von <strong>Daten</strong> immer dann<br />

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