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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Nachrichten mit, als er mir berichtete, dass <strong>de</strong>r Verlag nicht nur einen<br />

<strong>de</strong>r Direktoren, son<strong>de</strong>rn noch zwei weitere Mitarbeiter,<br />

Fachbereichsleiter o<strong>de</strong>r so ähnlich, mit auf <strong>de</strong>n Weg geschickt hatte. Ob<br />

ich damit einverstan<strong>de</strong>n wäre.<br />

Überraschungen mag ich in solchen Situationen gar nicht, war das erste,<br />

was er von mir zu hören bekam. Das wäre ja schon fast<br />

Delegationsstärke, sagte ich. Mist, dachte ich. Jetzt waren es 5 Personen,<br />

also 10 Augen, die mir auf die Finger schauen wür<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utete,<br />

dass ich unmöglich während <strong>de</strong>m Meeting alle unter meiner Aufsicht<br />

behalten konnte. Mein Kopf war ja zusätzlich mit allerlei an<strong>de</strong>ren<br />

Dingen voll auf beschäftigt. Einer Detonation nahe. OK, sagte ich, wenn<br />

sie nun mal schon da sind.<br />

Ich folgte Theo in ein von ihm gemieteten Sitzungszimmer. Als erstes<br />

inspizierte ich alle dort vorhan<strong>de</strong>nen technischen Anlagen und zog bei<br />

allen Geräten <strong>de</strong>n Stecker aus. Ich drehte sogar die Kameralinse eines<br />

fest installierten Projektors heraus. Nicht das man hier noch gefilmt<br />

wird. Man kann nie vorsichtig genug sein.<br />

Ich setzte mich an <strong>de</strong>n Kopf <strong>de</strong>s grossen Tisches. Mitgebracht hatte ich<br />

nur einen Schreibblock und einen Stift. Nach einer Viertelstun<strong>de</strong> kamen<br />

die drei Herren mit Udo in <strong>de</strong>n Raum. <strong>Der</strong> Direktor stellte sich zuerst<br />

vor. Er zeigte mir, wie die an<strong>de</strong>ren zwei auch, seinen Pass und alle<br />

Namen waren auf einer Registerliste <strong>de</strong>s Verlags vorhan<strong>de</strong>n. Allesamt<br />

freundliche und höfliche Herren. Nenne wir sie mal die Gebrü<strong>de</strong>r<br />

Alfred, Bert und Carl.<br />

Ich bat alle ihre Handys ganz auszuschalten und unter <strong>de</strong>r vereinbarten<br />

Bedingung, dass niemand etwas aufschreiben o<strong>de</strong>r sich auswendig<br />

lernen wür<strong>de</strong>, begannen wir die aussergewöhnliche Sitzung. <strong>Der</strong> Verlag<br />

wur<strong>de</strong> vorher schon von Theo ins Bild gesetzt. Nach einer Diskussion<br />

über die Moral solcher Treuhand- und Bankenkun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Sinn und<br />

Zweck von Zeugen, die Wichtigkeit von Informanten, <strong>de</strong>r Schutz <strong>de</strong>r<br />

Quellen u.s.w., wollten die vom Verlag mehr über mich wissen. Was ich<br />

innerlich natürlich nachvollziehen konnte. Ich wie<strong>de</strong>rholte nur was ich<br />

schon Theo und Udo gesagt hatte. <strong>Der</strong> Direktor, Alfred, war ein<strong>de</strong>utig<br />

kein Anfänger. Er tippte gleich am Anfang darauf, dass Marcel nicht<br />

mein richtiger Name wäre. Ich bestätigte dies und erklärte ihm, dass ich<br />

unmöglich meinen richtigen Namen sagen konnte. Meine Absage, auch<br />

<strong>de</strong>n Namen meines ehemaligen Arbeitgebers zu nennen, wur<strong>de</strong><br />

murrend zur Kenntnis genommen. Ich hatte aber eine plausible<br />

Erklärung dafür. So lange ich sie nicht besser kennen wür<strong>de</strong>, könnte ich<br />

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