Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Grund für beide Vorsichtsmassnahmen war, dass ich die Gruppe
Kosmos ja nicht kannte. Es war absolut unmöglich, im voraus
abzuschätzen, wie die reagieren würden. Deswegen müsste ich
unbedingt immer die Oberhand behalten, ich müsste jederzeit die
Möglichkeit haben, mich bei Gefahr sofort aus der ganzen Sache
zurückziehen zu können.
Würde ich meine Identität preisgeben und die Sache würde schief
laufen, dann könnten die von KOSMOS unter Umständen schnell auf die
Verbindung nach Liechtenstein und sogar auf die LGT kommen.
Konsequenterweise müsste ich alle Stellen in den betroffenen Daten, die
auf Liechtenstein hinweisen (LGT Gruppe, Stiftung XY in Vaduz, Namen
der Bank oder Kundenberater etc.), elektronisch überdeckten. Erst wenn
ich das volle Vertrauen in die Gruppe KOSMOS hätte, könnte ich mir
vorstellen, die Phase Two (zwei) zu beginnen, während der ich ihnen die
vollen Daten übergeben würde.
Phase ONE wäre also ein Balanceakt zwischen dem Bedürfnis und der
Richtigkeit die Wahrheit aufzuzeigen und dem Schutz meiner Person,
sollte was in die Hose gehen. Den sollte wirklich was daneben gehen,
dann hätte ich niemanden, an wen ich mich um Hilfe wenden könnte.
Doch, an Hans-Adam. Nein, natürlich nicht. Zugegeben, diese ganze
Operation wäre ein gewagtes, sehr wahrscheinlich halsbrecherisches
Abenteuer, da musste ich mir nichts vormachen.
Ich hatte auch noch keine Lösung für das prekärste Problem in der Phase
Two gefunden. Nehmen wir an, ich würde die Daten der Gruppe
KOSMOS übergeben. Anschliessend würden sie, was ja der Sinn der
Operation wäre, diese Beweise den Behörden und damit der
Öffentlichkeit präsentieren. Der erboste Hans-Adam in Liechtenstein
würde doch sofort erkennen können, wer hier der Übeltäter war, der die
Daten verraten hatte. Alle Finger dieser Welt würden auf mich zeigen.
So sichtbar wie ein in der Mitte stehendes Kamel in einer Halle voll mit
sitzenden Affen. Hans-Adam und seine Truppe wären nur die eine
Hälfte der zornigen Bösen. Der betroffene Kundenkreis, ihre
Hintermänner (Finanziers) und die anderen Personen, die von diesem
"Geschäft" profitiert hatten, hätten wahrlich auch keine helle Freude mit
mir, um es mal gelinde auszudrücken.
Trotzdem wollte ich zumindest die Phase One wagen. Ich musste mir
also ein neues "Ich" zulegen, aber nichts Diffiziles:
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