Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

selber die "Gruppe der Schweigenden" im Januar 2003 gegründet und
seit damals gepflegt hatten. Sie hatten auch, egal ob nun mit
Enthusiasmus (Regierungschef Hasler), aus Gleichgültigkeit (die
Staatsanwaltschaft) oder eher nur widerwillig (die Polizei), mehrfach
massiv aktiv mitgewirkt, um eine Verfolgung von sehr schweren
(Kapitel-) Verbrechen zu verhindern. Bitte nicht vergessen! Hier handelt
es sich um die Regierung eines modernen Staates. Eine Regierung, die
ständig in Europa und sonst wo herumreist und Lobeshymen auf ihren
angeblichen Kampf gegen die Geldwäscherei, Bestechung, Korruption
und andere Wirtschaftskriminalität jedem ungefragt vorsingt. Die
Staatsanwaltschaft ist die staatliche Untersuchungsbehörde schlechthin,
deren Kernaufgabe es wäre, jedes Verbrechen zu untersuchen. Und
Hans-Adam? Das Staatsoberhaupt! Soll man ihm nun verzeihen, weil er
der Besitzer der LGT Gruppe ist? Absolute Idiotie! Natürlich nicht!
Bei den "Leichen der Finanzwelt" schliesse ich auch die Daten der LLB
ein. Ich habe diese Daten zwar nicht gesehen, gehe aber jede Wette ein,
dass die ausländischen Behörden nach einer sorgfältigen Untersuchung
auf etliche Vermögen aus illegaler Herkunft stossen werden. Somit hatte
das offizielle Liechtenstein mit den Millionenzahlungen an den
Bankerpresser Michael F. nicht nur eine Aufdeckung der
Steuerhinterziehung ihrer Kunden zu verhindern versucht, sondern
auch bewusst daran gearbeitet, eine Aufklärung diverser Verbrechen zu
vereiteln.
Hatten die alle in Liechtenstein keine Zeit, ihren Schweinestall
aufzuräumen? Keine Zeit dazu im Jahr 2003, 2004, 2005, 2006, 2007 und
in den ersten 1 ½ Monate im 2008 bis zur Explosion der Datenbombe
Mitte Februar 2008? Die traurige Antwort ist: Sie hätten die Zeit gehabt,
aber die Scheissgrube des Saustalls war noch nicht voll genug gelaufen.
Interessant wäre auch zu erfahren, wie die Justiz in Vaduz jetzt im Jahre
2009 die rechtliche Falle, in der sich die Regierung, die Führung der STA
und die Chefetage der LGT Gruppe selber hineinmanövriert hatte,
behandelt. Schon im Jahre 2003 galt das neue Sorgfaltspflichtgesetz.
Dieses legt unmissverständlich fest: "Nichtwissen schützt vor Strafe
nicht". Nach dem Gesetz müssten also nicht nur die direkt involvierten
Treuhänder und Banker (Stiftungsräte etc.) strafrechtlich belangt
werden, sondern auch die oben genannten Mitwisser und letztlich auch
die Verhinderer. Was würde ich geben, um live miterleben zu können,
wie sich diese Gruppe von einer Strafverfolgung wieder retten kann.
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