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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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erschrak er ein wenig. Nicht aus Furcht, son<strong>de</strong>rn er war überrascht, mich<br />

hier in Liechtenstein zu sehen. Demonstrativ schüttelte ich fest seine<br />

Hand und bedankte mich für seine Bemühungen, das Spanien das Urteil<br />

anerkannt hatte. Er war ob meiner übermässigen Freundlichkeit sichtlich<br />

irritiert und wünschte mir fürs Ausland alles Gute. Meine weiteren vier<br />

Versuche, mit Hans-Adam am Telefon re<strong>de</strong>n zu können, waren – wen<br />

wun<strong>de</strong>rt’s – alle ohne Erfolg. Er war wohl zu feige, mit mir zu re<strong>de</strong>n.<br />

Mir wur<strong>de</strong> dann auf einmal auch bewusst, wie stark sich das<br />

Theaterstück um die <strong>Daten</strong> und Leichen all die Jahre nur innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Establishments, <strong>de</strong>r herrschen<strong>de</strong>n Gesellschaft in Liechtenstein<br />

zugetragen hatte. <strong>Die</strong> Ausgangssituation in meinem Fall war ja<br />

<strong>de</strong>swegen so aussergewöhnlich, weil <strong>de</strong>r Ministaat Liechtenstein von<br />

<strong>de</strong>n Hohen-Finanz-Herren (mit Hans-Adam an <strong>de</strong>r Spitze) absolut<br />

regiert wird und die Herrschen<strong>de</strong>n ihre Geldmaschinerie bis aufs Blut<br />

verteidigen. Sie hatten und haben absolut kein Problem damit, dafür ihre<br />

eigene Gesetze und die <strong>de</strong>r internationalen Gemeinschaft zu<br />

vergewaltigen. Hätte ich etwa bei <strong>de</strong>r UBS, CS o<strong>de</strong>r in einer <strong>de</strong>r<br />

grösseren Treuhandfirma in <strong>de</strong>r Schweiz gearbeitet und hätte solche<br />

<strong>Daten</strong> dort entwen<strong>de</strong>t und mich an die Schweizer Behör<strong>de</strong>n gewandt,<br />

das Szenario wäre ganz an<strong>de</strong>rs raus gekommen. <strong>Die</strong> Schweizer<br />

Behör<strong>de</strong>n hätten sicherlich zumin<strong>de</strong>st die Leichensäcke mal geöffnet,<br />

reingeschaut und beim Anblick <strong>de</strong>ssen, was darin so vor sich her<br />

verfault, eine Untersuchung gestartet.<br />

<strong>Der</strong> gigantische Vorteil für Liechtenstein war also, dass alle, - und das ist<br />

ja das Wahnsinnige daran - die Legislative, die Exekutive, die Judikative<br />

und das über allem (gemäss neuer Verfassung noch verstärkt) stehen<strong>de</strong><br />

Blaublut, sie alle zusammen in <strong>de</strong>r Causa Kieber (ab <strong>de</strong>m 7.1.2003) nur<br />

ein Ziel hatten: <strong>Die</strong> schmutzigen Geschäfte <strong>de</strong>r Hohen-Finanz-Herren<br />

"auf Teufel komm raus" zu beschützen. So etwas wäre un<strong>de</strong>nkbar in <strong>de</strong>r<br />

Schweiz, Österreich o<strong>de</strong>r gar Deutschland. Sarkastischerweise ist am<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Teufel dieses Mal wahrhaftig raus gekommen.<br />

Interessanterweise hätte es in Liechtenstein auch keinen grossen<br />

Unterschied gemacht, wenn die <strong>Daten</strong> nicht von <strong>de</strong>r LGT, <strong>de</strong>m Gol<strong>de</strong>sel<br />

<strong>de</strong>s Blaubluts und Staatsoberhauptes, son<strong>de</strong>rn von einer an<strong>de</strong>ren,<br />

weniger bekannten o<strong>de</strong>r exponierten Treuhandfirma o<strong>de</strong>r Bank gewesen<br />

wäre. Den Beweis für diese Schlussfolgerung können wir ja einmalig<br />

beim Fall LLB / R. Lampert sehen. Das fundamentalste Problem, dass<br />

Hans-Adam & Co. mit mir hatten, war, dass ich kein Geld für mein<br />

Schweigen wollte, son<strong>de</strong>rn eine faire und gerechte, wenn auch komplexe<br />

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