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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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sagte ich wörtlich. Im Gegenteil, ich for<strong>de</strong>rte sie auf: Sie sollen mir die<br />

Rechnung für die ganze Operation zukommen lassen, egal wie viel <strong>de</strong>r<br />

Professor, die Reisen, die Schnüffler, die Zeit vom Bankdirektor, <strong>de</strong>r<br />

Druck <strong>de</strong>r Schutz-Pässe gekostet hätte, ich wür<strong>de</strong> es die nächsten 20<br />

Jahre zurückzahlen. <strong>Der</strong> Bankdirektor wollte dies schon wie<strong>de</strong>r als Teil<br />

eines Racheplans ansehen und flehte mich im Namen <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n an,<br />

nichts zu unternehmen. Ich antwortete darauf, dass er gera<strong>de</strong> Schwein<br />

gehabt hätte und dies trotz <strong>de</strong>r sehr untragbaren Situation für mich.<br />

Hätte er nämlich gesagt, ich soll im Namen <strong>de</strong>r Hochwohlgeborenen<br />

nichts unternehmen, dann wäre das Fass explodiert.<br />

<strong>Der</strong> Professor meinte dann, ich sollte <strong>de</strong>n Bankdirektor jetzt nicht für<br />

voll nehmen. Erstaunlicherweise war ich selber schnell wie<strong>de</strong>r ruhiger<br />

gewor<strong>de</strong>n. Hauptsächlich darum, weil ich im Unterbewusstsein schon<br />

seit langer Zeit wusste, dass man mich wohl nach Strich und Fa<strong>de</strong>n<br />

belogen hatte und um die Gerechtigkeit betrogen hatte. Ich wartete nur<br />

irgendwie darauf, meinen Verdacht bestätigt zu bekommen. Es dauerte<br />

eine ganze Weile, bis es <strong>de</strong>m Professor gelang, <strong>de</strong>n Bankdirektor wie<strong>de</strong>r<br />

auf eine normale, stabile Herzschlagfrequenz zu bringen.<br />

Ehrlich gesagt, war ich zu verstört, um jetzt an einen Fahrplan für Rache<br />

zu <strong>de</strong>nken. Eines wusste ich aber intuitiv: Ja nichts an<strong>de</strong>uten o<strong>de</strong>r<br />

anmerken lassen, dass ich die Gelegenheit zur ultimativen Rache hatte.<br />

Auf keinen Fall. We<strong>de</strong>r jetzt noch in <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Zeit. Ganz im<br />

Gegenteil. Meine Zeit wür<strong>de</strong> noch kommen. Man bat mich doch bitte<br />

ihnen das Schreiben (<strong>de</strong>r negativer Gna<strong>de</strong>nsbeschluss) von Alois<br />

auszuhändigen. Sodass ich es nicht ständig lesen wür<strong>de</strong> und darüber<br />

enttäuscht sein wür<strong>de</strong>. Eine komische Bitte, dachte ich. Und während ich<br />

es ihnen über <strong>de</strong>n Tisch schoss, entschloss ich mich, dass ich wie<strong>de</strong>r zum<br />

Gericht nach Vaduz reisen wür<strong>de</strong>, um mir eine neue Kopie zu holen.<br />

Wie es <strong>de</strong>nn jetzt weiter gehen soll, fragte ich. <strong>Der</strong> Bankdirektor war<br />

immer noch geistig abwesend. <strong>Der</strong> Professor antwortete, dass man erst<br />

einmal alles überschlafen soll. Mich überkam dann auch das starke<br />

Gefühl, dass ich weg, weg von <strong>de</strong>m allem muss. Ich verabschie<strong>de</strong>te mich<br />

höflich. Es hatte keinen Sinn mehr, auf die zwei einzudreschen. Ich hatte<br />

alles gesagt, was ich sagen wollte. Sie hatten mir auch nichts mehr zu<br />

sagen. Natürlich wollten sie mit mir weiter in Kontakt bleiben und die<br />

ganze Sache später nochmals durchkauen. Hier gibt es nichts mehr zu<br />

kauen, dachte ich. Weil ich nicht wusste, wie Hans-Adam auf die<br />

Ereignisse reagieren wür<strong>de</strong>, hatte ich etwas Angst. Ich hoffte, dass mein<br />

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