10.12.2012 Aufrufe

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ächen wür<strong>de</strong> und in einer Kurzschlusshandlung mit <strong>de</strong>n ausländischen<br />

Medien o<strong>de</strong>r noch schlimmer, mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Regierung re<strong>de</strong>n<br />

könnte. Nicht, dass ich so etwas ange<strong>de</strong>utet hatte. Ich hatte mich gehütet,<br />

zu verraten, was meine brutale Rache sein könnte, über die ich schon seit<br />

Monaten Alpträume hatte.<br />

<strong>Der</strong> Groschen ist gefallen, wie man so schön sagt. Wie ich mich hatte<br />

täuschen lassen. Wie<strong>de</strong>r reingelegt. Wie<strong>de</strong>r verarscht, sagte ich nur.<br />

Obwohl ich <strong>de</strong>rjenige gewesen war, <strong>de</strong>r einen vollen Liter Baldrian am<br />

nötigsten gebraucht hätte, mussten <strong>de</strong>r Professor und ich uns dann auch<br />

noch dringend um <strong>de</strong>n eigentlich sehr zähen Bankdirektor kümmern. Es<br />

sah so aus, als wür<strong>de</strong> dieser einen Herzinfarkt erlei<strong>de</strong>n. <strong>Der</strong> Professor<br />

re<strong>de</strong>te auf ihn ein, dass er sich beruhigen solle. Ich dachte nur, mein<br />

Gott, was wür<strong>de</strong> passieren, wenn ich <strong>de</strong>m jetzt aus heiterem Himmel<br />

verraten wür<strong>de</strong>, dass ich die verdammten Kun<strong>de</strong>ndaten und mehr sicher<br />

in einem Schweizer Tresorfach verstaut hatte. Gar nicht auszu<strong>de</strong>nken.<br />

Dann könnte man gleich <strong>de</strong>n Leichenwagen rufen und einen<br />

Krankenwagen für <strong>de</strong>n Professor dazu.<br />

<strong>Der</strong> Bankdirektor hatte mir irgendwie wirklich Leid getan. Sicher, er war<br />

vom Establishment, er war ein Banker. Aber ich war all die Jahre, die ich<br />

ihn kannte, davon überzeugt, dass er in <strong>de</strong>r falschen Branche arbeitete.<br />

Er stammelte etwas davon, ob ich ja nichts <strong>de</strong>n Medien o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Deutschen erzählen wür<strong>de</strong>. Bevor ich etwas dazu sagen konnte, hatte<br />

<strong>de</strong>r Professor schon für mich geantwortet: Nein, nein – das wird er sicher<br />

nicht tun. Nein, nein sagte ich auch. Was sollte ich sonst auch sagen. <strong>Der</strong><br />

Grund warum er unter einer Hei<strong>de</strong>nangst gelitten hatte, lag daran, dass<br />

er meine Wut und Enttäuschung zu 100 Prozent nachvollziehen konnte.<br />

Er und <strong>de</strong>r Professor. Nach<strong>de</strong>m sie mich praktisch über 2 Jahre<br />

begleitetet hatten, begleiten mussten. Er hatte mich noch nie so geschockt<br />

gesehen. Und erst meine Augen.<br />

Dann hatte <strong>de</strong>r Bankdirektor die glorreiche I<strong>de</strong>e, mich zu fragen, ob ich<br />

Geld fürs Ausland brauchen wür<strong>de</strong>. Geld? Von Hans-Adam? Ich war<br />

nicht erstaunt, aber sehr erbost über diese Frage. Wie konnte Hans-<br />

Adam <strong>de</strong>nken, dass er sich aus dieser verdammten Affäre mit Geld<br />

retten könnte? Mit Geld, das er auf Kosten vieler an<strong>de</strong>rer Län<strong>de</strong>r<br />

angescheffelt hatte, sagte ich. Fuck das Geld, schrie ich. Er könne <strong>de</strong>m<br />

Lan<strong>de</strong>sführer mitteilen, dass er sich sein Geld in <strong>de</strong>n Arsch stecken kann,<br />

547

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!