Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

würde. Ob ich nun einen Eintrag im Strafregister hatte oder nicht – deswegen ging die Welt, meine Welt nicht unter. Es ging um die Glaubwürdigkeit der Hochwohlgeborenen. Hans-Adam hatte rundherum versichert, dass es eine Begnadigung im Sinne einer Löschung geben würde. Und dann - das Gegenteil geschah, beklagte ich mich. Seit ich den Professor kennen gelernt hatte, predigte er immer und immer wieder davon, dass man die ganze Angelegenheit aus der Vogelperspektive sehen muss. Ich nahm diese Symbolik zum Anlass und bat die beiden mir ein paar Minuten ununterbrochene Redezeit zu gewähren. Ich würde nun meine, oder besser gesagt die Situation als Aussen-Sehender rekapitulieren, sagte ich. Man stelle sich also vor: Es waren jetzt fast 2 Jahre vergangen und es wurde nicht ein einziges Blatt geschrieben, nicht ein einziges Fax verschickt, nicht ein einziger Anruf gemacht, nicht einen einziger Rechtsanwalt für die Strafverfolgung angeheuert, nicht eine einzige Anzeige neu vorgelegt oder neu eingereicht, mit keiner ausländischen Staatsanwaltschaft gesprochen – Nicht, Nichts, Nichts und nochmals Nichts. Ich kam so richtig in Fahrt, da wollte mich der Bankdirektor schon wieder unterbrechen. Ich redete einfach weiter. Er verstummte dann schnell. Ich erinnerte sie daran, dass ich alles, ja jede einzelne Bedingung, die sie mir in Holland gestellt hatten, erfüllt hatte. Selbst als nach meiner Rückkehr nicht nur die vorher vereinbarten Punkte & Vereinbarungen ständig von ihnen abgeändert wurden, sondern auch neue dazugekommen waren, hatte ich mich untergeordnet und alles geschluckt. Ich hatte zu allem was das Gericht in Vaduz mir „vorgeworfen‚ hatte, Ja und Amen gesagt. Obwohl der weitaus grösste Teil davon nicht stimmte, weder aus der objektiven noch subjektiven Sicht. Und ich schrie sie weiter an: Sie sollen jetzt ja nicht auf die Idee kommen, mir die bizarre Verwandlung von 4 Jahre Haft in 1 Jahr auf Bewährung als Meisterleistung verkaufen zu wollen. Ich beschuldigte sie alle, dass sie schon vorher wussten, dass das LG mich zu vier Jahren Haft verurteilen wird, weil das von Hans-Adam so angeordnet wurde. Um mir Angst einzujagen. Um mich mundtot zu machen. Und der Plan war ihnen super gelungen. Ich hatte ja keine Chance. Es wurde mir ja nicht erlaubt, mich wirklich zu verteidigen. Mit einem echten Verteidiger hätte ich nie und nimmer eine Haftstrafe bekommen. Um das zu Erkennen, muss man nicht nur einen Blick auf 544

den LLB-Fall und jenem Strafurteil werfen. Ich warf ihnen auch vor, mich psychologisch raffiniert massiv manipuliert zu haben, so dass ich selber die Fortsetzung der Strafuntersuchung gegen die Täter aus Argentinien im August 2003 beendete. Und sie mich anschliessend – und dies zeitweise auch mit Erfolg – überzeugen konnten, dass ich selber (überhaupt) nichts (mehr) gegen die Täter unternehmen soll. Und während es ihnen vom Januar bis Juni 2003 logischerweise nicht schnell genug gehen konnte, bis ich wieder zuhause war, hatte die Devise in den letzten knapp 2 Jahren gelautet: „Nur nichts überstürzen‚. Ihr Hintergedanke dabei war, je länger es dauerte, bis alles nach ihren Ideen geregelt wäre, desto mehr Gras würde über die Sache gewachsen sein. Über die Daten und die Leichen im Keller der LGT. Dies besonders im Hinblick auf das Wissen, dass ich im Kopf hatte. Je länger sie mich an der Leine halten konnten, je länger sie mich kontrollieren konnten und je länger sie mich im falschen Glauben lassen konnten, desto kleiner würde die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich dem Ausland mit meinem Wissen offenbaren könnte. Das Wissen würde ja quasi mit mir altern. Ich fragte sie, ob sie denn glauben würden, ich wäre ein Idiot. Nein, antworteten sie synchron. Ich sagte ihnen, dass es in dieser Geschichte einen grossen Esel gab. Ob ich Hans-Adam damit meinen würde, fragten sie mich. Nein, sagte ich. Dieser Esel lief gemächlich Jahrelang einer Karotte nach, die vor seiner Nase an einer Schnur hing. Erst als er alt und schwach war, erkannte er, dass die Karotte auch alt und verwelkt war und er sie nie essen könnte. Dieser Esel war ich gewesen. Die Karotte war das Versprechen, das Wort von Hans-Adam, dass er mir höchstpersönlich am 9.7.’03 gegeben hatte. Ich weigere mich weiterhin zu glauben, dass er sein Wort einhalten würde, sagte ich den zwei geradewegs ins Gesicht – und ich denke sogar, dass er nie, nie, nie eine Sekunde daran gedachte hatte, mir zu helfen. Damit sie nicht wieder dachten, dass dies wieder einer meiner kurzzeitigen Momente war, wo ich an nichts und niemanden mehr glaubte, wiederholte ich meine zwei letzten Sätze sicher fünf Mal. Der Bankdirektor wollte wieder etwas zur Verteidigung sagen. Ich ignorierte dies und redete einfach weiter. Was in den vergangenen Monaten seit Juli 2003 auf den ersten Blick als generöses Entgegenkommen, als Güte gegenüber meiner Person erscheinen könnte, hatte sich in Wahrheit als 545

<strong>de</strong>n LLB-Fall und jenem Strafurteil werfen. Ich warf ihnen auch vor,<br />

mich psychologisch raffiniert massiv manipuliert zu haben, so dass ich<br />

selber die Fortsetzung <strong>de</strong>r Strafuntersuchung gegen die Täter aus<br />

Argentinien im August 2003 been<strong>de</strong>te. Und sie mich anschliessend – und<br />

dies zeitweise auch mit Erfolg – überzeugen konnten, dass ich selber<br />

(überhaupt) nichts (mehr) gegen die Täter unternehmen soll.<br />

Und während es ihnen vom Januar bis Juni 2003 logischerweise nicht<br />

schnell genug gehen konnte, bis ich wie<strong>de</strong>r zuhause war, hatte die<br />

Devise in <strong>de</strong>n letzten knapp 2 Jahren gelautet: „Nur nichts überstürzen‚.<br />

Ihr Hintergedanke dabei war, je länger es dauerte, bis alles nach ihren<br />

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sein. Über die <strong>Daten</strong> und die Leichen im Keller <strong>de</strong>r LGT. <strong>Die</strong>s beson<strong>de</strong>rs<br />

im Hinblick auf das Wissen, dass ich im Kopf hatte. Je länger sie mich an<br />

<strong>de</strong>r Leine halten konnten, je länger sie mich kontrollieren konnten und je<br />

länger sie mich im falschen Glauben lassen konnten, <strong>de</strong>sto kleiner wür<strong>de</strong><br />

die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich <strong>de</strong>m Ausland mit meinem Wissen<br />

offenbaren könnte.<br />

Das Wissen wür<strong>de</strong> ja quasi mit mir altern. Ich fragte sie, ob sie <strong>de</strong>nn<br />

glauben wür<strong>de</strong>n, ich wäre ein Idiot. Nein, antworteten sie synchron. Ich<br />

sagte ihnen, dass es in dieser Geschichte einen grossen Esel gab. Ob ich<br />

Hans-Adam damit meinen wür<strong>de</strong>, fragten sie mich. Nein, sagte ich.<br />

<strong>Die</strong>ser Esel lief gemächlich Jahrelang einer Karotte nach, die vor seiner<br />

Nase an einer Schnur hing. Erst als er alt und schwach war, erkannte er,<br />

dass die Karotte auch alt und verwelkt war und er sie nie essen könnte.<br />

<strong>Die</strong>ser Esel war ich gewesen. <strong>Die</strong> Karotte war das Versprechen, das Wort<br />

von Hans-Adam, dass er mir höchstpersönlich am 9.7.’03 gegeben hatte.<br />

Ich weigere mich weiterhin zu glauben, dass er sein Wort einhalten<br />

wür<strong>de</strong>, sagte ich <strong>de</strong>n zwei gera<strong>de</strong>wegs ins Gesicht – und ich <strong>de</strong>nke<br />

sogar, dass er nie, nie, nie eine Sekun<strong>de</strong> daran gedachte hatte, mir zu<br />

helfen.<br />

Damit sie nicht wie<strong>de</strong>r dachten, dass dies wie<strong>de</strong>r einer meiner<br />

kurzzeitigen Momente war, wo ich an nichts und nieman<strong>de</strong>n mehr<br />

glaubte, wie<strong>de</strong>rholte ich meine zwei letzten Sätze sicher fünf Mal. <strong>Der</strong><br />

Bankdirektor wollte wie<strong>de</strong>r etwas zur Verteidigung sagen. Ich ignorierte<br />

dies und re<strong>de</strong>te einfach weiter. Was in <strong>de</strong>n vergangenen Monaten seit<br />

Juli 2003 auf <strong>de</strong>n ersten Blick als generöses Entgegenkommen, als Güte<br />

gegenüber meiner Person erscheinen könnte, hatte sich in Wahrheit als<br />

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