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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Als ich zum vereinbarten Treffpunkt in <strong>de</strong>r City eingetroffen war,<br />

warteten drei Personen auf mich. Das ist aber ein grosses<br />

Besuchskomitee, sagte ich. Nebst <strong>de</strong>n zwei "üblichen Verdächtigen‚<br />

(Bankdirektor und Professor) war eine mir unbekannte Person<br />

anwesend. <strong>Die</strong>ser hatte einen starken südwest<strong>de</strong>utschen Akzent, ein<br />

Schwäbele vielleicht. Ich wur<strong>de</strong> um meine Meinung zum LLB Fall<br />

gefragt. <strong>Die</strong>s erstaunte mich insofern, da man ja wusste, dass Lampert<br />

verurteilt und sicher in einem österreichischen Gefängnis verwahrt war.<br />

<strong>Der</strong> Deutsche zeigte mir einen mit hastiger Hand geschriebenen Brief. Es<br />

war nicht das Original. <strong>Die</strong> Briefkopie hatte auch kleine Vermerke und<br />

verschie<strong>de</strong>ne Stempelabdrucke. Ich durfte <strong>de</strong>n knapp 2-seitigen Brief<br />

durchlesen. Es war ein Brief von Roland Lampert, <strong>de</strong>n er erst vor kurzem<br />

aus <strong>de</strong>m Gefängnis in Garsten geschrieben hatte. <strong>Die</strong> Stelle, wo<br />

vermutlich das Datum war, war mit einem Post-It-Kleber ver<strong>de</strong>ckt. <strong>Der</strong><br />

Brief war an das <strong>Fürst</strong>enhaus gerichtet (wenn ich mich richtig erinnere,<br />

nur an Alois). Lampert schil<strong>de</strong>rte darin, dass er über seinen Anwalt<br />

(o<strong>de</strong>r nur "sein Anwalt") schon Kontakt mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Behör<strong>de</strong>n<br />

aufgenommen hätte und wenn man ihn nicht sofort frei lassen wür<strong>de</strong> -<br />

ich glaube, er wollte dafür komplett begnadigt wer<strong>de</strong>n - so drohte er,<br />

diesem Anwalt mitzuteilen, dass dieser alle Kopien <strong>de</strong>n Deutschen<br />

übergeben wer<strong>de</strong>n sollte. Er erwähnte auch etwas von Drohungen an die<br />

Kun<strong>de</strong>n. Er, Lampert wolle dies alles nicht tun, aber das <strong>Fürst</strong>enhaus<br />

wür<strong>de</strong> ihn dazu zwingen, sollte man ihn nicht sofort freilassen.<br />

Ich fand es schon erstaunlich, dass Lampert immer noch versuchte seine<br />

Erpressung durchzuziehen. Und dies auch noch aus <strong>de</strong>m Gefängnis<br />

raus. Ich fragte die Herren, warum sie <strong>de</strong>n Brief mir zeigen wür<strong>de</strong>n. Sie<br />

wollten wissen, ob ich <strong>de</strong>nke, dass Lampert die <strong>Daten</strong>, o<strong>de</strong>r alle <strong>Daten</strong><br />

noch hatte. Ich fragte dann, ob Lampert einen Beweis dafür geliefert<br />

hatte, dass er sie noch besitzen wür<strong>de</strong>. O<strong>de</strong>r man irgendwas schon in<br />

Richtung publik gemachte <strong>Daten</strong> gesehen o<strong>de</strong>r gehört hätte.<br />

Nein, <strong>de</strong>n Beweis habe er nicht erbracht, war die Antwort. Aber es<br />

wären Kun<strong>de</strong>n von Unbekannten angesprochen wor<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r sie hätten<br />

„Post‚ erhalten. Dann muss Lampert wohl Komplizen haben, da er ja<br />

hinter Gitter sitzt, sagte ich. Hätte ich an jenem Tag schon gewusst, was<br />

in Kürze auf mich selber zukommen wür<strong>de</strong>, hätte ich <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Satz<br />

nie so formuliert: „In Bezug auf Lampert wäre ich schon immer <strong>de</strong>r<br />

Meinung gewesen, dass er sich sicher eine Kopie <strong>de</strong>r <strong>Daten</strong> irgendwo<br />

aufbewahrt hatte. So wie ich es in meiner Denkschrift für Hans-Adam als<br />

Theorie festgehalten hatte.‚<br />

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