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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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wollte‚, ja überhaupt weg wollte. Aber eben, ich konnte ihnen nichts von<br />

meinem Parallelleben erzählen. Nicht das ich es nicht wollte, aber es war<br />

besser so. Einige hätten es sicher verstan<strong>de</strong>n.<br />

Am 1. Juni 2005, nach einem Jahr und 11 Monaten übergab ich <strong>de</strong>m<br />

Bankdirektor wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Wohnungsschlüssel und bedankte mich für die<br />

Gastfreundschaft <strong>de</strong>r LGT. Er bedankte sich auffallend stark für mein<br />

gutes und vorbildliches Verhalten in <strong>de</strong>n letzten 23 Monaten und<br />

versprach mir, mich sofort anzurufen, wenn die gute Neuigkeit vom<br />

Schloss herunter gemel<strong>de</strong>t wür<strong>de</strong>. Er entschuldigte sich dafür, dass sich<br />

lei<strong>de</strong>r alles etwas verzögert hatte. Ob er mir eine Fahrt zum Bahnhof<br />

anbieten könne, fragt er mich. Nein danke. Ein Bekannter wür<strong>de</strong> mich<br />

zum Bahnhof in Sargans bringen. Ich winkte ihm solange zu, bis <strong>de</strong>r<br />

Bankdirektor mit seinem Auto hinter <strong>de</strong>r Kurve verschwand. Ich<br />

verabschie<strong>de</strong>te mich bei meinen Nachbarn im Haus. Es waren sehr<br />

angenehme Nachbarn und ich war ebenso angenehm für sie. Mein<br />

Fahrer kam und wir lu<strong>de</strong>n meine von sieben auf zwei reduzierten<br />

Sachen ein.<br />

Ich wollte noch durch das Zentrum von Vaduz spazieren gehen. <strong>Die</strong><br />

Szene wie eh und je. Touristen, die <strong>de</strong>n scharf kalkulierten 22-Minuten-<br />

22-Sekun<strong>de</strong>n-Bus-Stop nutzten, um Fotos zu schiessen o<strong>de</strong>r Briefmarken<br />

und Souvenirs mit <strong>de</strong>m Foto von Hans-Adam und seiner Familie zu<br />

kaufen. Dazu ausländische, furchtlose Bank- o<strong>de</strong>r Treuhandkun<strong>de</strong>n, die<br />

sich immer noch mit <strong>de</strong>m eigenen Wagen nach Vaduz trauten und auch<br />

noch <strong>de</strong>n Mut hatten, in <strong>de</strong>n Tiefgaragen <strong>de</strong>r Banken o<strong>de</strong>r<br />

Treuhandfirmen zu parken. Und dazwischen das einheimische Volk.<br />

Frie<strong>de</strong>n auf Er<strong>de</strong>n.<br />

Nach<strong>de</strong>m wir auf <strong>de</strong>r Rheinbrücke die offene Grenze zur Schweiz<br />

überquert hatten, bat ich <strong>de</strong>n Fahrer anzuhalten. Ich stieg aus, drehte ich<br />

mich um und schaute Richtung Vaduz und Schloss. Ich blieb eine ganze<br />

Weile an <strong>de</strong>rselben Stelle stehen. Wie<strong>de</strong>r einem Wunsch von Hans-<br />

Adam entsprochen. Fast wollte ich ihn vom Handy aus auf <strong>de</strong>m Schloss<br />

anrufen. Vielleicht wäre er ja zu Hause gewesen. Besser nicht. Bald<br />

wür<strong>de</strong> ich ja Gutes von <strong>de</strong>n „von Liechtenstein‚ hören.<br />

Während ich am rechten Zürichseeufer in meinem kleinen, aber sehr<br />

gediegenem möbliertem Zimmer einrichtete, erhielt ich einen Anruf vom<br />

Bankdirektor. Ob ich man mich am Samstag, o<strong>de</strong>r Sonntag in Zürich<br />

treffen könnte. Ja klar, selbstverständlich. Es ginge um <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Fall,<br />

mehr könne er am Telefon nicht sagen. OK, sagte ich.<br />

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