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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Empfehlungen <strong>de</strong>s Gerichts pfeifen und bei Vorlage <strong>de</strong>s kompletten<br />

Gesuchs wie versprochen die Begnadigung durchziehen. <strong>Der</strong><br />

Bankdirektor ballerte auf mich ein und sagte, dass dies nur ein<br />

Nebenschauplatz wäre. Wichtig sei die baldige und sicher kommen<strong>de</strong><br />

Strafverfolgung <strong>de</strong>r Täter aus Argentinien. RA Müller ging sogar so<br />

weit, mich zu bitten, selber keine Aktenkopien aus meinen Fällen,<br />

inklusive <strong>de</strong>s hängigen Gna<strong>de</strong>nsgesuch (hängig da Alois noch nicht<br />

seinen Entscheid darüber gemacht hatte), beim Gericht einzusehen o<strong>de</strong>r<br />

zu verlangen.<br />

Ja, Ja, Ja, antwortete ich darauf und meinte aber Nein, Nein, Nein. Bei<br />

genauerem Lesen <strong>de</strong>r Gerichtsbeschlüsse (vom 11.5 und 18.5.) fand ich<br />

<strong>de</strong>n wahren Grund, warum das Gericht ablehnend gegenüber einer<br />

Begnadigung stand. (<strong>Die</strong> Position <strong>de</strong>r Staatsanwaltschaft zum<br />

Gna<strong>de</strong>ngesuch war ja schon durch ihr Verhalten mir gegenüber in <strong>de</strong>n<br />

vorangegangenen acht Jahren zementiert wor<strong>de</strong>n). Unscheinbar, fast<br />

nebensächlich war in <strong>de</strong>n zwei Beschlüssen nie<strong>de</strong>rgeschrieben wor<strong>de</strong>n:<br />

Angesicht <strong>de</strong>r in jüngster Zeit geführten öffentlichen Diskussion<br />

um die Gna<strong>de</strong>praxis im <strong>Fürst</strong>entum Liechtenstein soll an dieser<br />

Stelle Fabrizy StPO zitiert wer<strong>de</strong>n<br />

Jetzt ging mir ein Licht auf. Wie<strong>de</strong>r musste ich für etwas bezahlen, wo<br />

ich absolut nichts dafür konnte. Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Jahren seit <strong>de</strong>r<br />

Jahrtausendwen<strong>de</strong> hatte Hans-Adam vom seinem Recht zu Begnadigung<br />

exzessive Gebrauch gemacht. Praktisch je<strong>de</strong> und je<strong>de</strong>r vom Gericht in<br />

Liechtenstein Verurteilte stellte früher o<strong>de</strong>r später ein Gesuch um<br />

Begnadigung an das Staatsoberhaupt. Normalerweise wur<strong>de</strong> ein solches<br />

Gesuch diskret behan<strong>de</strong>lt. <strong>Die</strong> Öffentlichkeit erfuhr praktisch selten<br />

davon, trotz <strong>de</strong>r im Grun<strong>de</strong> öffentlich geführten Gerichtsprozesse (nur<br />

bei <strong><strong>Die</strong>b</strong>stählen von <strong>Daten</strong> wie im Fall Batliner, LLB und LGT wur<strong>de</strong> die<br />

Öffentlichkeit ausgeschlossen).<br />

Bei <strong>de</strong>n Gna<strong>de</strong>nersuchen ging es oft darum, eine Reststrafe zu erlassen<br />

o<strong>de</strong>r eine Haftstrafe in eine Geldbusse umzuwan<strong>de</strong>ln. O<strong>de</strong>r auch die<br />

beschädigte Reputation eines verurteilten Mitglie<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Hohen-Finanz-<br />

Welt aus Liechtenstein wie<strong>de</strong>r aufzupeppen, in<strong>de</strong>m man schnell <strong>de</strong>n<br />

Eintrag ins Strafregister komplett löschte so dass <strong>de</strong>r Betroffene wie<strong>de</strong>r<br />

mit "reiner Weste" <strong>de</strong>n Geldgeschäften nachgehen konnte.<br />

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