Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Natürlich konnte und würde ich das Gerät nicht bei der Treuhand
abgeben. Obwohl, reizen würde es mich schon. Die langen Gesichter
hätte ich gerne gesehen. Am Ende hatte ich die Schachtel mit dem
Fernseher am 1. Juni zum Personaleingang der LGT Bank gebracht und
den Pförtner gebeten, Feuerstein in seinem Büro in der Treuhand
anzurufen und mitzuteilen, dass der TV seiner Mutter hier wäre. Ich
hatte behauptet, dass Nicola wissen würde, dass man die Schachtel hier
abgeben würde.
In Sachen Gnadengesuch hat sich auch wieder vieles ereignet. Ich erfuhr,
dass die Regierung sich eines Kommentars zum Gnadengesuch
enthalten hatte. Die STA hingegen hatte am 27.4. eine Stellungsnahme
ausgefertigt. Wieder musste sie mir mein Leben schwer machen. Als
hätte sie nicht schon genug Schaden angerichtet. Der Staatsanwalt Haun
wollte die Gelegenheit nicht verpassen, und sprach sich vehement gegen
eine Begnadigung aus. Interessant wurde es im 2. Teil seiner kurzen
Auslassung. Er befürworte hingegen eine Art bedingte
Strafregisterauskunft. In dem Sinne, dass alles beim Alten bleiben soll,
aber einer ausländischen Behörde der Strafregistereintrag nicht mitgeteilt
werden würde.
Wie kommt die Staatsanwaltschaft auf diese Idee, fragte ich mich. Die
Behörde hatte von der Regierung erfahren, dass es Hans-Adams Wunsch
war, dass ich für ein paar Jahre aus dem Land verschwinden sollte.
Dabei hatte sich herausgestellt, dass diesem Befehl besser gedient
werden könnte, wenn ich keinen Strafregistereintrag mehr hätte. Damit
könne verhindert werden, dass das Ausland über Umwege von jenem
Teil des geheimen Gerichtsprozess erfahren würde, wo die Sache mit
den heiklen Kundendaten behandelt wurde. Darum das Gnadengesuch.
Die STA freute sich natürlich insgeheim sehr darüber, dass mir befohlen
worden war, das Land zu verlassen. Der vermeintlich schlaue Haun
verbrachte Nächte damit, eine rechtliche Lücke oder Lösung zu finden,
so dass keine Begnadigung notwendig wäre, um mich trotzdem ins
Ausland verbannen zu können. Ob Haun für seine gefundene Lösung
dann später die Goldene Verdienstmedaille von Hans-Adam erhalten
hatte, weiss ich nicht. Wundern würde es mich nicht.
Bevor das Gesuch auf dem Tisch von Erbprinz Alois landete, schickte es
das Obergericht zusammen mit der Äusserung der STA zum
Landgericht. Dieses fällte dann einen eigenen Beschluss (sogenannte
„Empfehlung‚) dazu. Gegen diesen Beschluss war im Übrigen kein
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