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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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mit tausend Fragen darüber, was aus juristischer Sicht gemacht wer<strong>de</strong>n<br />

kann o<strong>de</strong>r muss, um eine Anzeige und erstrebte Anklage gegen die Täter<br />

auf <strong>de</strong>n Weg zu bringen. Und ob meine Rücknahme auf die Fortsetzung<br />

<strong>de</strong>r Strafverfolgung in Vaduz ein Nachteil für Spanien wäre. Absolut<br />

nicht, sagte er. Keine <strong>de</strong>r vorgeworfenen Taten wäre in Spanien verjährt.<br />

Das Gericht, bzw. die Untersuchungsbehör<strong>de</strong>n in Barcelona wür<strong>de</strong>n die<br />

Fakten so aufnehmen, wie sie ihnen unterbreitet wür<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong><br />

Beschuldigten wür<strong>de</strong>n frisch einvernommen wer<strong>de</strong>n und so wie sich die<br />

Beweise präsentieren, wäre eine rasche Anklage die folgerichtige<br />

Konsequenz.<br />

Meine sehr <strong>de</strong>taillierte Anzeige von 1997 in Vaduz, die Fotos, <strong>de</strong>r Bericht<br />

vom Spital, das gerichtsmedizinische Gutachten, die Details <strong>de</strong>s Kerkers,<br />

das Mo<strong>de</strong>ll – dies alles und mehr wür<strong>de</strong> man <strong>de</strong>m<br />

Untersuchungsrichteramt (übersetzt) vorlegen. <strong>Die</strong>s hätte eine gewaltige<br />

Beweiskraft, sagte er mir. Da man aber von vorne beginnen müsse,<br />

könnte es schon eine längere Zeit dauern, bis es dann zu einer<br />

Kriminalgerichtsverhandlung, zumin<strong>de</strong>st über die in Spanien<br />

wohnhaften Täter kommen wür<strong>de</strong>, fügte er an. Ich fragte ihn nochmals,<br />

ob er keine An<strong>de</strong>utungen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen, von wem auch immer, aus<br />

Liechtenstein erhalten habe, in dieser Sache juristisch voranzugehen und<br />

aktiv zu wer<strong>de</strong>n. Nein, bisher nicht, sagte er nüchtern.<br />

Ob es viel Kosten wür<strong>de</strong>, die Sache durchzuziehen, fragte ich. Nicht<br />

gera<strong>de</strong> billig, aber im Rahmen <strong>de</strong>s Üblichen. Ob ein Auftrag <strong>de</strong>nn<br />

kommen wür<strong>de</strong>, fragte er mich. Ich sagte, ich weiss es nicht genau,<br />

wenn, dann wür<strong>de</strong>n ihre Kosten auch von Dritter Seite beglichen. Na<br />

dann hoffen wir auf einen Auftrag, sagte er. Ja, hoffentlich bald, sagte<br />

ich, obwohl es mir lau dämmerte, dass dieser Wunsch eine Illusion<br />

bleiben wür<strong>de</strong>.<br />

In Bezug auf die Schliessung <strong>de</strong>s Dossiers über <strong>de</strong>n Wohnungskauf sagte<br />

er, dass er schon persönlich mehrmals mit <strong>de</strong>m zuständigen Richter<br />

gesprochen hatte. In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Wochen wäre die Sache erledigt.<br />

Vorrang hätten halt an<strong>de</strong>re, zu verhan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Gerichtsfälle. Ich<br />

bedankte mich bei ihm und seinem Team und versprach in Kontakt zu<br />

bleiben. Er lud mich noch zum Mittagessen ein, mit dabei war einer <strong>de</strong>r<br />

Besitzer <strong>de</strong>r Kanzlei.<br />

Ich machte einen langen Spaziergang durch die belebten Strassen und<br />

überlegte für einige Minuten, ob ich <strong>de</strong>n Folterer, Erpresser und<br />

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