Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de
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als ich in einem der pompösen Sitzungszimmer Platz nehmen durfte. Billig war deren Arbeit sicher nicht. Der Jurist, dem mein Fall zugeteilt wurde, war zwar jung, aber blitzgescheit. Wir hatten schon ein paar Mal am Telefon gesprochen. Er erzählte mir, dass man meinen Akt, also alles über den Wohnungskauf und über Argentinien sehr genau studiert hatte. Nachdem man das Ausmass der Straftaten auf der Farm in Argentinien erfasst hatte, wäre man sehr geschockt gewesen. Er habe zwar etwas davon schon im Gerichtsakt (Wohnungskauf) in Barcelona lesen können, aber er sei sich der Dimension nicht bewusst gewesen. In 1997 hatte ich nämlich dem Untersuchungsrichter in Barcelona per Post und Fax eine Zusammenfassung der Verbrechen auf der Farm zukommen lassen. Helmut hatte heftig versucht jenes Materials bei Gericht nicht zuzulassen. Meine damalige, vom Gericht zugeteilte Pflichtverteidigerin, konnte die Aufnahme in den Akt trotzdem erwirken. Über den Datendiebstahl wusste der Rechtsanwalt aber nichts. Hans- Adam wollte dies logischerweise nicht. Dass ihre Rechnungen aber indirekt von einer "grossen Bank" aus Vaduz beglichen wurde, hatten sie schon mitbekommen. Nach dem Aktenstudium habe man sich hier in der Kanzlei in der Tat gefragt, wie dies alles soweit hatte kommen können. Er bestätigte mir, dass ich über all die vergangenen Jahre einen gewaltigen Nachteil hatte, und umgekehrt die Täter Helmut Roegele & Co. einen massiven Vorteil geniessen konnten, weil ich mich auf den offenbar erfolglosen Kampf um eine Strafverfolgung der Täter in Liechtenstein konzentriert hatte. Im Rückblick, so erklärte er mir, hätte seine Kanzlei das Mandat dafür 1997 gehabt, wäre ihr Bemühen um eine Anklage gegen Helmut & Co. bei der Staatsanwaltschaft in Barcelona zu erwirken, kein Problem gewesen. Der damalige Haftbefehl gegen mich hätte dieser Arbeit nicht im Wege gestanden. Die Justiz in Spanien sei bekanntlich langsam, aber, so erzählte er mir mit Stolz, die in Barcelona arbeite im Vergleich zum Rest von Spanien sehr effizient - insbesondere das Kriminalgericht. Er betonte, dass in Barcelona bis heute garantiert zumindest eine Anklage plus eine erste Gerichtsverhandlung seit den Taten im 1997 über die Bühne gegangen wäre. Diese Aussage stimmte mich so traurig und sprachlos, dass er mich für ein paar Minuten alleine liess. Als er zurückkam, bombardierte ich ihn 530
mit tausend Fragen darüber, was aus juristischer Sicht gemacht werden kann oder muss, um eine Anzeige und erstrebte Anklage gegen die Täter auf den Weg zu bringen. Und ob meine Rücknahme auf die Fortsetzung der Strafverfolgung in Vaduz ein Nachteil für Spanien wäre. Absolut nicht, sagte er. Keine der vorgeworfenen Taten wäre in Spanien verjährt. Das Gericht, bzw. die Untersuchungsbehörden in Barcelona würden die Fakten so aufnehmen, wie sie ihnen unterbreitet würden. Die Beschuldigten würden frisch einvernommen werden und so wie sich die Beweise präsentieren, wäre eine rasche Anklage die folgerichtige Konsequenz. Meine sehr detaillierte Anzeige von 1997 in Vaduz, die Fotos, der Bericht vom Spital, das gerichtsmedizinische Gutachten, die Details des Kerkers, das Modell – dies alles und mehr würde man dem Untersuchungsrichteramt (übersetzt) vorlegen. Dies hätte eine gewaltige Beweiskraft, sagte er mir. Da man aber von vorne beginnen müsse, könnte es schon eine längere Zeit dauern, bis es dann zu einer Kriminalgerichtsverhandlung, zumindest über die in Spanien wohnhaften Täter kommen würde, fügte er an. Ich fragte ihn nochmals, ob er keine Andeutungen oder dergleichen, von wem auch immer, aus Liechtenstein erhalten habe, in dieser Sache juristisch voranzugehen und aktiv zu werden. Nein, bisher nicht, sagte er nüchtern. Ob es viel Kosten würde, die Sache durchzuziehen, fragte ich. Nicht gerade billig, aber im Rahmen des Üblichen. Ob ein Auftrag denn kommen würde, fragte er mich. Ich sagte, ich weiss es nicht genau, wenn, dann würden ihre Kosten auch von Dritter Seite beglichen. Na dann hoffen wir auf einen Auftrag, sagte er. Ja, hoffentlich bald, sagte ich, obwohl es mir lau dämmerte, dass dieser Wunsch eine Illusion bleiben würde. In Bezug auf die Schliessung des Dossiers über den Wohnungskauf sagte er, dass er schon persönlich mehrmals mit dem zuständigen Richter gesprochen hatte. In den kommenden Wochen wäre die Sache erledigt. Vorrang hätten halt andere, zu verhandelnden Gerichtsfälle. Ich bedankte mich bei ihm und seinem Team und versprach in Kontakt zu bleiben. Er lud mich noch zum Mittagessen ein, mit dabei war einer der Besitzer der Kanzlei. Ich machte einen langen Spaziergang durch die belebten Strassen und überlegte für einige Minuten, ob ich den Folterer, Erpresser und 531
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als ich in einem <strong>de</strong>r pompösen Sitzungszimmer Platz nehmen durfte.<br />
Billig war <strong>de</strong>ren Arbeit sicher nicht. <strong>Der</strong> Jurist, <strong>de</strong>m mein Fall zugeteilt<br />
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am Telefon gesprochen. Er erzählte mir, dass man meinen Akt, also alles<br />
über <strong>de</strong>n Wohnungskauf und über Argentinien sehr genau studiert<br />
hatte. Nach<strong>de</strong>m man das Ausmass <strong>de</strong>r Straftaten auf <strong>de</strong>r Farm in<br />
Argentinien erfasst hatte, wäre man sehr geschockt gewesen. Er habe<br />
zwar etwas davon schon im Gerichtsakt (Wohnungskauf) in Barcelona<br />
lesen können, aber er sei sich <strong>de</strong>r Dimension nicht bewusst gewesen. In<br />
1997 hatte ich nämlich <strong>de</strong>m Untersuchungsrichter in Barcelona per Post<br />
und Fax eine Zusammenfassung <strong>de</strong>r Verbrechen auf <strong>de</strong>r Farm<br />
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Gericht nicht zuzulassen. Meine damalige, vom Gericht zugeteilte<br />
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Über <strong>de</strong>n <strong>Daten</strong>diebstahl wusste <strong>de</strong>r Rechtsanwalt aber nichts. Hans-<br />
Adam wollte dies logischerweise nicht. Dass ihre Rechnungen aber<br />
indirekt von einer "grossen Bank" aus Vaduz beglichen wur<strong>de</strong>, hatten sie<br />
schon mitbekommen. Nach <strong>de</strong>m Aktenstudium habe man sich hier in<br />
<strong>de</strong>r Kanzlei in <strong>de</strong>r Tat gefragt, wie dies alles soweit hatte kommen<br />
können. Er bestätigte mir, dass ich über all die vergangenen Jahre einen<br />
gewaltigen Nachteil hatte, und umgekehrt die Täter Helmut Roegele &<br />
Co. einen massiven Vorteil geniessen konnten, weil ich mich auf <strong>de</strong>n<br />
offenbar erfolglosen Kampf um eine Strafverfolgung <strong>de</strong>r Täter in<br />
Liechtenstein konzentriert hatte.<br />
Im Rückblick, so erklärte er mir, hätte seine Kanzlei das Mandat dafür<br />
1997 gehabt, wäre ihr Bemühen um eine Anklage gegen Helmut & Co.<br />
bei <strong>de</strong>r Staatsanwaltschaft in Barcelona zu erwirken, kein Problem<br />
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im Wege gestan<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Justiz in Spanien sei bekanntlich langsam, aber,<br />
so erzählte er mir mit Stolz, die in Barcelona arbeite im Vergleich zum<br />
Rest von Spanien sehr effizient - insbeson<strong>de</strong>re das Kriminalgericht. Er<br />
betonte, dass in Barcelona bis heute garantiert zumin<strong>de</strong>st eine Anklage<br />
plus eine erste Gerichtsverhandlung seit <strong>de</strong>n Taten im 1997 über die<br />
Bühne gegangen wäre.<br />
<strong>Die</strong>se Aussage stimmte mich so traurig und sprachlos, dass er mich für<br />
ein paar Minuten alleine liess. Als er zurückkam, bombardierte ich ihn<br />
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