Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

Brief an Hans-Adam formulieren. Warum dies alles, fragte ich. Man wolle damit verhindern, dass in den Akten nachvollzogen werden kann, dass die Idee einer Begnadigung von Oben herab ausgebrütet und orchestriert wurde. Da ich ja nichts unternehmen oder bekämpfen wollte, was dem Versprechen von Hans-Adam zuwiderlaufen könnte, willigte ich diesem Intermezzo auch wieder ein. Ich fasste den Brief mit Datum 11.4. ab. Darin musste ich den Eindruck hinterlassen, dass ich weit weg ins Ausland gehen wolle und mir eine Begnadigung wünsche. Obwohl der Kontext mit Teilen gemischt war, die (in der Vergangenheit) der Wahrheit entsprachen, war die Kernaussage falsch. Auf meine diesbezüglichen Bedenken sagte der Bankdirektor, dass dies alles nur eine Formsache wäre – wie immer! Ganz davon überzeugen konnte er mich aber nicht. Dennoch, schlussendlich musste mich auf die Äusserungen des Bankdirektors, des Professors sowie des Rechtsanwalts Müller verlassen. Sie waren ja die einzigen, die mit Hans-Adam persönlich reden konnten. Ich hatte mit ihn nur ein einziges Mal, am 9.7.’03 vor bald 2 Jahren persönlich sprechen können. Das letzte Telefongespräch mit ihm lag auch schon über 15 Monate zurück. Ich brachte den fertigen Brief wunschgemäss dem RA Müller. Dieser erhielt auch (analog der Geschichte um die zwei Briefe für die Obergerichtsverhandlung vom 7.1.04 - siehe Kapitel 23) eine Art Antwortschreiben (datiert 13.4.) von Hans-Adam auf „meinen‚ Brief vom 11.4. Ich hatte diese Schreiben nur in der Kanzlei kurz zu Gesicht bekommen. Hans-Adam erklärte darin, dass OZA- er auf Grund der besonderen Umstände meines Falles die Voraussetzung für eine Begnadigung als gegeben ansieht -OZE. Da hatte ich es, Schwarz auf Weiss. Ich bedankte mich bei Anwalt Müller und fragte, ob ich eine Kopie davon haben könnte. Nein, leider nicht. Hans-Adam wolle dies nicht. Auch gut, murrte ich. Ich wollte sofort den Bankdirektor anrufen. Müller bremste mich aber und sagte, dass der Bankdirektor den Inhalt des Briefs von Hans-Adam schon kennen würde. Es sei ja alles so vorher abgesprochen worden. Jetzt hätte er alle nötigen Unterlagen zusammen, um das Gesuch auszufertigen. Er bräuchte meine Hilfe dazu nicht, sagte er. Am 20.4. wurde das Gnadengesuch von ihm fertig gestellt. Ich durfte wieder einmal überhaupt nichts dazu sagen. Eine Kopie des Gesuchs 528

wurde mir erst gar nicht zugeschickt. Erst nachdem ich darauf bestanden hatte, wurde mir zur Halbzeit der Gnadengesuchgeschichte (3. Woche Mai) eine Kopie vom Gericht zugestanden. Die Kanzlei Müller hatte mir zwar mitgeteilt, dass sie Ende April eine Kopie mir nach Hause gesandt hätten; angekommen war sie aber nie. Ich war mit der Wortwahl und der Formulierung des Gesuchs absolut nicht einverstanden. Der Sinn und Zweck wurde gar nicht richtig erfasst oder wiedergegeben. Im Gesuch wurde Alois ersucht, er möge mir vollumfänglich Nachsicht von der verwirkten Strafe gewähren und mich in diesem Sinne begnadigen. Das erwünschte Resultat war die Eliminierung der verbleibenden knappen Hälfte der einjährigen Bewährungsfrist sowie des Eintrags im Strafregister. Das Obergericht schickte eine Kopie an die Regierung und eines an die STA. Ich war schon sehr gespannt, was diese zwei Institutionen wieder dazu zu sagen hätten. Eine andere Art Spannung erlebte ich vom 26. bis 28. April ’05. Ich buchte mir ein Flug ins Ausland. Es würde das 1. Mal seit über 8 Jahren sein, wo ich ein Flugzeug besteigen würde. Der letzte Flug war der von Buenos Aires nach Zürich. Dieses Mal ging es von Zürich nach Barcelona und zurück. Ich wollte endlich selber vor Ort nachsehen und von der Anwaltskanzlei erfahren, was alles in den vergangenen acht Jahren geschehen war. Ich buchte mir übers Internet auch ein Hotelzimmer in der Stadtmitte. Es war schon ein komisches Gefühl wieder in Spanien, in dieser Metropole zu sein – der Heimat meiner Mutter. Wieder fliessend Spanisch sprechen zu können. Verlernt hatte ich nichts. Ich nahm den Zug vom Flughafen zur Estacio de Sants. Als erstes kaufte ich mir churros con chocolate. Ein Taxi brachte mich zum Hotel, dass nur ein paar wenige Häuserblocks weg von der Rechtsanwaltskanzlei war. Das Wetter war grossartig. Ich besuchte meine alte Schule, die Schweizer Schule. Auch begab ich mich in die Strasse, wo die berühmte Wohnung lag. Ich schaute hinauf und erkannte die Terrasse wieder. Es schien so, als wäre ich erst gestern aus der Wohnung ausgezogen. Jene Wohnung, mit der alles damals vor über 8 Jahren angefangen hatte. Die Kanzlei war eine der Topadressen in Barcelona. Auf internationales Zivil- und Strafrecht spezialisiert. Die Arbeit dieser Kanzlei wurde auch aus Hans-Adam Portokasse bezahlt. Ich empfand grossen Dank dafür, 529

Brief an Hans-Adam formulieren. Warum dies alles, fragte ich. Man<br />

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Müller verlassen. Sie waren ja die einzigen, die mit Hans-Adam<br />

persönlich re<strong>de</strong>n konnten. Ich hatte mit ihn nur ein einziges Mal, am<br />

9.7.’03 vor bald 2 Jahren persönlich sprechen können. Das letzte<br />

Telefongespräch mit ihm lag auch schon über 15 Monate zurück. Ich<br />

brachte <strong>de</strong>n fertigen Brief wunschgemäss <strong>de</strong>m RA Müller. <strong>Die</strong>ser erhielt<br />

auch (analog <strong>de</strong>r Geschichte um die zwei Briefe für die<br />

Obergerichtsverhandlung vom 7.1.04 - siehe Kapitel 23) eine Art<br />

Antwortschreiben (datiert 13.4.) von Hans-Adam auf „meinen‚ Brief<br />

vom 11.4. Ich hatte diese Schreiben nur in <strong>de</strong>r Kanzlei kurz zu Gesicht<br />

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Da hatte ich es, Schwarz auf Weiss. Ich bedankte mich bei Anwalt Müller<br />

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Hans-Adam wolle dies nicht. Auch gut, murrte ich. Ich wollte sofort <strong>de</strong>n<br />

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Bankdirektor <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>s Briefs von Hans-Adam schon kennen<br />

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bräuchte meine Hilfe dazu nicht, sagte er.<br />

Am 20.4. wur<strong>de</strong> das Gna<strong>de</strong>ngesuch von ihm fertig gestellt. Ich durfte<br />

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