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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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fragte ich. Jetzt müsse man abwarten, bis die Spanier <strong>de</strong>m Rechtsanwalt<br />

in Barcelona mitgeteilt hätten, dass sie das Verfahren abgeschlossen<br />

hätten. Nein, da war ich an<strong>de</strong>rer Meinung. Da dies nur eine Formalität<br />

wäre, könnte ich doch jetzt nach Spanien o<strong>de</strong>r Deutschland gehen, um<br />

mit <strong>de</strong>n Rechtsexperten vor Ort über <strong>de</strong>n anzustreben<strong>de</strong>n Strafprozess<br />

zu re<strong>de</strong>n. Ich war ja jetzt endlich frei, frei um in jene Län<strong>de</strong>r zu gehen,<br />

wo die Täter wohnten. Nur nicht so hastig, sagte er wie<strong>de</strong>r einmal. Wenn<br />

es nach ihm gehen wür<strong>de</strong>, dann wäre <strong>de</strong>m so. Aber er sei halt auch nur<br />

ein Angestellter <strong>de</strong>r LGT und könne Hans-Adam keine Empfehlung<br />

abgeben, was wann und wo gemacht wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

Um vom Thema abzulenken, kam <strong>de</strong>r Bankdirektor auf meine Bitte für<br />

eine Arbeitsbestätigung zu sprechen. Lei<strong>de</strong>r könne die LGT mir kein<br />

Arbeitszeugnis o<strong>de</strong>r ähnliches geben. Schon gut, sagte ich. Ich habe ja<br />

bisher in meinem leben immer eine Stelle gefun<strong>de</strong>n. Mit o<strong>de</strong>r ohne<br />

lückenlosen Arbeitszeugnissen.<br />

Lei<strong>de</strong>r überbrachte <strong>de</strong>r Bankdirektor auch eine ganz an<strong>de</strong>re schlechte<br />

Botschaft von Hans-Adam. <strong>Der</strong> Lan<strong>de</strong>sführer wünschte, dass ich mich<br />

mit <strong>de</strong>m Gedanken befassen sollte, bald das Land Liechtenstein für<br />

länger zu verlassen. Für 4, 5 Jahre lang wollte man mich nicht mehr hier<br />

sehen. Wie bitte? Warum? Ich bin ein Bürger dieses Lan<strong>de</strong>s und kann<br />

nicht hier bleiben, wenn ich dies möchte, fragte ich entsetzt. Ich hätte<br />

nicht nur die Nerven von Hans-Adam äusserst strapaziert, war die<br />

Antwort. Und meine Anwesenheit sei nicht (mehr) erwünscht. Ich dürfte<br />

dann wie<strong>de</strong>r heimkommen, wenn Gras über die Sache gewachsen sei.<br />

Das kann er nicht machen! Das darf er nicht machen, schrie ich. Wir<br />

leben doch nicht in Russland. Und was ist mit <strong>de</strong>m Versprechen wegen<br />

einer Anklage gegen die Täter von Argentinien, stammelte ich. Daran<br />

än<strong>de</strong>re sich absolut nichts, versicherte er mir. Und dafür müsste ich nicht<br />

in Liechtenstein leben und wohnen. Dann erwähnte er noch, dass man es<br />

auch nicht gern sehen wür<strong>de</strong>, wenn ich in <strong>de</strong>r Schweiz wohnen wür<strong>de</strong>.<br />

So weit wie möglich weg, das wäre besser.<br />

Nach Argentinien, o<strong>de</strong>r was, fragte ich höhnisch. <strong>Die</strong>s wäre jetzt alles<br />

nicht am Dringlichsten, sagte er. Ich solle mir aber Gedanken machen<br />

und nachher nicht schimpfen, wenn die Zeit zum Gehen gekommen sei.<br />

Er been<strong>de</strong>te <strong>de</strong>n Besuch abrupt, nach<strong>de</strong>m er einen Anruf auf sein Handy<br />

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