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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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die Leviten. Was ich zu jammern hätte, fragten sie. Ich? Jammern? fragte<br />

ich zurück. <strong>Der</strong> Bankdirektor übernahm die Rolle <strong>de</strong>s Aufgebrachten<br />

und <strong>de</strong>r Professor die <strong>de</strong>s Schlichters.<br />

Es folgte ein verbaler Abtausch über eingehaltene und gebrochene<br />

Versprechen, Eitelkeiten, erfüllte o<strong>de</strong>r unerfüllte Bedingungen,<br />

erfolgreiche und erfolglose Zeiten. Wobei ich meine Zunge mehr hütete,<br />

als sie die ihre. Was auch einem Wun<strong>de</strong>r gleichkam. Nach 10 Minuten<br />

war man wie<strong>de</strong>r, zumin<strong>de</strong>st oberflächlich, <strong>de</strong>rselben Meinung. Sie<br />

erzählten mir, dass gewisse Leute nicht gut auf mich zusprechen wären.<br />

Wartet, ich rate mal wer, stoppte ich sie. Haun? Haun! Ja! Warum<br />

wür<strong>de</strong> man auf <strong>de</strong>n noch hören, fragte ich. <strong>Die</strong> Gerichtsfälle sind hier<br />

abgeschlossen. Niemand wür<strong>de</strong> auf ihn hören, aber die Gerüchteküche<br />

wäre dank Haun am überkochen.<br />

Kann uns doch Wurscht sein, sagte ich. Man bat mich, keine Briefe mehr<br />

zu schreiben. <strong>Die</strong>s wür<strong>de</strong> die Leute nur zu sehr verwirren. Warum,<br />

fragte ich trotzig. Ich wür<strong>de</strong> nur dann schreiben, wenn wie<strong>de</strong>r etwas<br />

nicht stimmen wür<strong>de</strong>, im Vergleich zu <strong>de</strong>m, was mir versprochen<br />

wur<strong>de</strong>, verteidigte ich mich. Eine koordinierte Arbeit an <strong>de</strong>r Anklage<br />

wegen Argentinien z.B., zählte ich als eine <strong>de</strong>r Pen<strong>de</strong>nzen auf.<br />

Alles <strong>de</strong>r Reihe nach, schaltete sich <strong>de</strong>r Professor wie<strong>de</strong>r ein. Zuerst<br />

Barcelona erledigen, dann nehmen wir uns die Täter vor.<br />

Das die Zeit <strong>de</strong>r Samthandschuhe vorbei war, bekam ich anschliessend<br />

zu spüren. <strong>Der</strong> Bankdirektor fragte mich, ob ich meinen Laptop hier in<br />

<strong>de</strong>r Wohnung habe. Ja, klar, antwortete ich. Ob sie diesen haben<br />

könnten. Wie bitte? fragte ich entsetzt. In Sekun<strong>de</strong>nschnelle ging ich die<br />

Dateien durch, die ich auf <strong>de</strong>r Festplatte <strong>de</strong>s Laptops gespeichert hatte.<br />

Ich hatte keine Angst, dass man etwas Verfängliches o<strong>de</strong>r Verräterisches<br />

im Computer fin<strong>de</strong>n könnte. Nur Dateien privater Natur. Nichts was mit<br />

<strong>de</strong>r LGT o<strong>de</strong>r Hans-Adam (seit <strong>de</strong>m 1. Juli '03) zu tun hatte. Für die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Briefe in Sachen 101er und 140er benutzte ich eine externe<br />

Festplatte, die in einer leeren Ovomaltinedose in <strong>de</strong>r Küche verstaut war.<br />

<strong>Der</strong> Bankdirektor setzte zu einer Erklärung an, warum man meinen<br />

Computer haben möchte. Er war mit seien Erläuterungen noch nicht<br />

fertig, da hatte ich schon mit heftigem Kopfschütteln begonnen. Kommt<br />

nicht in Frage, sagte ich. Kommt nicht in Frage! Jetzt, nach fast 10<br />

Monaten wie<strong>de</strong>r im Land, jetzt wollt ihr meinen Computer? Befürchtetet<br />

irgendjemand irgen<strong>de</strong>twas, fragte ich und verdrehte dabei meine Augen.<br />

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