Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

erhobenen Anklage 1. vom Verbrechen der Auskundschaftung
eine Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisses zugunsten des
Auslandes nach §124 Abs. 1 StGB, 2. vom Vergehen der
Datenbeschädigung nach §126a, Abs. 1 StGB und 3. vom
Vergehen des Diebstahls nach §127 StGB gemäss §207 Zl. 3 StPO
freigesprochen.
Die STA gab keine Erklärung mehr ab. Sie hatten den Kampf verloren.
Mein RA und ich waren hocherfreut über das neue Urteil. Die Kosten
des Prozess sowie die Rechnung vom RA Müller wurden der
Landeskasse zur Bezahlung auferlegt. Ich war über das Urteil sehr
erleichtert. Nach Ende der Verhandlung entfernte sich Haun sehr rasch
und verschwand in den Gängen des Gerichts. Ich war so glücklich, dass
ich Hans-Adam gleich anrief. Diese Mal konnte es zeitlich unmöglich
sein, dass ihn schon jemand vor mir angerufen hatte, um die gute
Nachricht zu verkünden. Falsch gedacht, Herr Kieber. Mann oh Mann,
die Buschtrommeln arbeiten hier aber schnell, staunte selbst ich. Ich
verdrängte den Gedanken, dass Hans-Adam vielleicht doch schon vor
Urteilsverkündung das Resultat gekannt hatte. Auf jeden Fall war er im
Detail informiert und hatte keine Mühe, mich dies wissen zu lassen. Er
sagte mir, dass er der STA den Auftrag erteilt hätte, rasch das Urteil nach
Spanien zu übermitteln, sodass dort unten alles beendet werden kann.
Ich hatte gewonnen, nein, wir hatten gewonnen, jubelte ich.
Ich stellte ihm auch die Frage, wie man nun mit der Anklage gegen
Helmut Roegele & Co. weiterfahren würde. Er sagte dazu, dass diese
Details mein RA Müller habe und er es mir sagen würde. Ich bedankte
mich tausendmal und er erwiderte gern geschehen.
Keine Haft! Keine Haft! Das war es, was ich unter einem fairen Urteil
verstand. Man möge mir meine Ansicht nachsehen. Nachdem das neue
Resultat hinter vorgehaltener Hand die Runde machte, wurde ich drei
Mal in den folgenden Wochen von mir nicht persönlich bekannten
Mitbürgern offen mit der Todesstrafe "bedroht". Hans-Adams Vater,
Fürst Franz Josef II. hatte die Todesstrafe in Liechtenstein sehr spät aus
dem Gesetz gestrichen. Es wird wohl auch in Zukunft immer wieder
solche geben, die nach einer (wieder einzuführenden) Todesstrafe für
mich schreien.
Was soll's, ich kann solchen Ewig-Jammerschlappen auch nicht mehr
helfen.
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