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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Am 12.12. kam dann auch die Vorladung zur Obergerichtsverhandlung<br />

für <strong>de</strong>n 7. Januar 2004. <strong>Die</strong> Verhandlung sollte genau ein Jahr nach<strong>de</strong>m<br />

ich Hans-Adam die dicke Post geschickt hatte stattfin<strong>de</strong>n. Haun,<br />

wie<strong>de</strong>rum vom Teufel geritten, musste mir natürlich zeigen, wer hier <strong>de</strong>r<br />

Clevere und Stärkere war. Er hatte die Unverschämtheit einen Tag vor<br />

Weihnachten 2003, eine persönliche Kopie seiner Gegenäusserung per<br />

Express zu mir nach Hause zu schicken.<br />

Oben rechts hatte er handschriftlich vermerkt<br />

OZA- Schöne Zeit im Knast -OZE.<br />

Natürlich hatte er diesen Vermerk nicht auch noch persönlich<br />

unterschrieben. Abgesehen davon, dass ich mir ganz sicher war, dass es<br />

nur von ihm kommen konnte, hatte ich zum Glück Aktenvermerke von<br />

ihm in meinen Unterlagen. Dort fand ich in Hauns Handschrift ein Mal<br />

das Wort „Zeit‚ und zwei Mal das Wort „im‚. Absolut i<strong>de</strong>ntisch mit<br />

<strong>de</strong>m Vermerk auf <strong>de</strong>r Gegenäusserung. Am liebsten wäre ich gleich zu<br />

ihm ins Büro gestürmt. Besser wäre es, <strong>de</strong>n Bankdirektor anzurufen,<br />

besinnte ich mich. Ich erwischte ihn auf seinem Handy und erzählte ihm<br />

entsetzt über <strong>de</strong>n Vorfall. Da er mich am Telefon nicht beruhigen konnte,<br />

kam er sofort zu mir nach Hause. Am En<strong>de</strong> sagte er, dass es so mit <strong>de</strong>r<br />

STA nicht weitergehen konnte. Er versprach mir noch am selben Tag mit<br />

Hans-Adam zu re<strong>de</strong>n.<br />

Schöne Weihnachten Herr Bankdirektor! Frohe Festtage Herr Kieber.<br />

<strong>Die</strong>se Weihnachten verbrachte ich ohne Familienbesuche. Ich wollte<br />

alleine sein. Ich war jetzt fast sechs Monate wie<strong>de</strong>r im Land. Praktisch<br />

nichts was man mir zugesichert hatte, war geschehen. Für mich war das<br />

allerwichtigste die Anklage gegen die Verbrecher Helmut Roegele & Co.<br />

<strong>Die</strong> Bilanz En<strong>de</strong> Dezember 2003 sah dann so aus: Strafverfahren gegen<br />

die Täter aus Argentinien selber eingestellt. Mein Geld wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m<br />

Folterer Helmut Roegele ausgehändigt. Anklage wegen Wohnungskauf<br />

und Anklage wegen <strong>de</strong>r <strong>Daten</strong> und <strong>de</strong>s Brief dazu. Verurteilung zu vier<br />

Jahren Haft. Plus Kosten <strong>de</strong>s Prozesses.<br />

Wahrlich nicht gera<strong>de</strong> die Bilanz, die man sich wünschen wür<strong>de</strong>.<br />

Zum Glück konnte ich noch das Arbeitslosengeld von <strong>de</strong>r ALV beziehen.<br />

<strong>Die</strong>s erlaubte mir, mich auf meinen Kampf zu konzentrieren. <strong>Die</strong> fünf<br />

gewünschten Stellenbewerbungen legte ich je<strong>de</strong>n Monat <strong>de</strong>m<br />

Sachbearbeiter vor; dieser hatte Verständnis für meine Situation. Ich<br />

konnte ihm natürlich nicht alles erzählen. Er stellte auch nicht viele<br />

Fragen.<br />

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