10.12.2012 Aufrufe

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Um es in <strong>de</strong>r These meiner Denkschrift auszudrücken, begann <strong>de</strong>r<br />

unumkehrbare Weg zu einer 100-prozentigen Katastrophe für die LLB<br />

ab <strong>de</strong>m Juli 2005. Lampert, wenn wun<strong>de</strong>rt’s, hatte in <strong>de</strong>r Tat Kopien <strong>de</strong>r<br />

<strong>Daten</strong>blätter ausserhalb Liechtenstein aufbewahrt. Seit seiner<br />

Überstellung im Frühjahr 2004 in ein Gefängnis nach Garsten in<br />

Österreich war er immer noch sehr hasserfüllt und nicht einsichtig. Er<br />

rebellierte oft und hatte Mühe, sich an das Gefangenenleben anzupassen.<br />

Er schloss mit diversen an<strong>de</strong>ren Schwerkriminellen (Zwangs-<br />

)Freundschaften und vertraute einem davon <strong>de</strong>n Aufenthaltsort <strong>de</strong>r<br />

Kopien an. Über Umwege, die bis heute nicht ganz geklärt sind,<br />

gelangten die Unterlagen 2004 zu einem Deutschen.<br />

Während Lampert im Knast sass, testete <strong>de</strong>r Deutsche mit Komplizen<br />

schon mal die Nerven diverser <strong>de</strong>utscher Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r LLB. Sie suchten<br />

sie im Mai 2005 persönlich auf o<strong>de</strong>r schickten ihnen Kopien ihrer<br />

Bankkonten nach Hause. <strong>Die</strong> Kun<strong>de</strong>n riefen in Panik die LLB an und ihr<br />

gelang es, Kontakt mit <strong>de</strong>n „Briefträgern‚ herzustellen. Dafür engagierte<br />

sie hoch bezahlte Rechtsanwälte und Privatschnüffler. Über solche<br />

Mittelsmänner einigte man sich rasch auf eine Zahlung von 13 MIO.<br />

Euro in drei Tranchen an die neuen Besitzer <strong>de</strong>r Unterlagen. Im<br />

Gegenzug wür<strong>de</strong> die LLB alle Kopien erhalten. Im August 2005<br />

wechselten in Zürich CHF 7,5 Millionen in bar als erste Zahlung die<br />

Hän<strong>de</strong>.<br />

<strong>Die</strong> LLB wusste sofort nach dieser Transaktion mit wem sie es tun hatte:<br />

<strong>de</strong>m Deutschen Michael Freitag. Einem wegen Entführung und 12fachen<br />

Banküberfällen verurteilten Schwerstkriminellen. Er hatte auch<br />

einen Mord begannen (wur<strong>de</strong> aber dafür freigesprochen). <strong>Die</strong>s alles war<br />

offenbar kein Problem für Liechtenstein. Freitag konnte eine<br />

ursprünglich 15-jährige Freiheitsstrafe von 1998 schon nach relativer<br />

kurzer Haft frühzeitig been<strong>de</strong>n. Im Sommer 2007 kam es zur zweiten<br />

Zahlung von vier Millionen Euro in bar.<br />

Lei<strong>de</strong>r klappte es für Liechtenstein mit <strong>de</strong>r dritten und letzten Zahlung,<br />

die für Sommer 2009 geplant war, nicht. Freitag wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n<br />

Deutschen En<strong>de</strong> 2007 verhaftet, weil seine Mutter zusammen mit einem<br />

gierig gewor<strong>de</strong>nen Rechtsanwalt im November 2007 bei einer Bank in<br />

Rostock allen ernstes versucht hatte, 1,3 Mio. Euro in bar einzuzahlen<br />

und auf ein Konto Freitags in Thailand zu überweisen. <strong>Die</strong> Bank wur<strong>de</strong><br />

misstrauisch und mel<strong>de</strong>te es <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n. Heute bereuen es die LLB,<br />

496

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!