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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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zum Hochkriminellen zu wer<strong>de</strong>n und konterte die Vorwürfe mit einer<br />

Erpressung.<br />

Er war insofern erfolgreich, als dass ihm die LLB CHF 700'000.-<br />

versprach und am 18.3. CHF 100'000.- davon in bar übergab. <strong>Die</strong> LLB<br />

hatte ihm auch, nebst an<strong>de</strong>ren ökonomischen Vorteilen, eine lebenslange<br />

Rente von CHF 6'000.- pro Monat angeboten. Da die LLB Mehrheitlich in<br />

Staatsbesitz war, holten die Direktoren (u.a. Josef Fehr & Elfried Hasler)<br />

dafür das Einverständnis <strong>de</strong>r Regierung und Hans-Adam ein. Lampert<br />

war dies nicht genug. Im Mai erhöhte er <strong>de</strong>n Einsatz und for<strong>de</strong>rte CHF<br />

18 Millionen. Liechtenstein hätte absolut keine juristischen o<strong>de</strong>r<br />

moralischen Probleme damit, 18 MIO. für die <strong>Daten</strong> zu bezahlen. <strong>Der</strong><br />

Schutz <strong>de</strong>s Geschäfts hatte immer Vorrang. Natürlich sorgte man sich<br />

auch ein wenig um die betroffenen Kun<strong>de</strong>n. Sicherlich, für ihre Kun<strong>de</strong>n<br />

wür<strong>de</strong> die LLB ein paar Tränen verlieren, sollte das Unheil über sie<br />

hereinstürzen. Grosse Angst hatte man in Vaduz wegen <strong>de</strong>s zu<br />

erwarten<strong>de</strong>n Abflusses an Kun<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn und somit Gewinnverlusten.<br />

Und natürlich fürchtete man die grösste aller Katastrophen: die brutale<br />

Demontage ihres über die Jahre fein säuberlich aufgebauten und<br />

polierten Images. Womit sie hingegen Probleme hatten, war die Kohle<br />

<strong>de</strong>m Lampert auszuhändigen. <strong>Die</strong>ser war ihnen zu instabil.<br />

<strong>Der</strong> Professor, <strong>de</strong>r ja immer noch auch zu diesem Fall um Rat gefragt<br />

wur<strong>de</strong>, analysierte die Situation und kam zum Schluss, dass <strong>de</strong>m<br />

Lampert alles zuzutrauen wäre. Das heisst, selbst wenn er das Geld<br />

bekommen wür<strong>de</strong>, wür<strong>de</strong> er später vermutlich noch mehr haben wollen<br />

und nie Ruhe geben. Am 8. Mai wur<strong>de</strong> Lampert oberhalb Triesenbergs<br />

bei einer fingierten Übergabe <strong>de</strong>r 18 MIO. CHF verhaftet und ins<br />

Vaduzer Gefängnis gebracht. Er wur<strong>de</strong> am 18.11.2003 zu einer Haftstrafe<br />

von fünf Jahren verurteilt, wegen <strong>de</strong>s Verbrechens <strong>de</strong>r<br />

Auskundschaftung eines Geschäftsgeheimnisses zugunsten <strong>de</strong>s<br />

Auslands, <strong>de</strong>r Unterschlagung von Kun<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn, sowie wegen teils<br />

versuchter, teils vollen<strong>de</strong>ter Erpressung. Seine Verteidigung erhob<br />

Einspruch und die STA auch. Im April 2004 bestätigte das Obergericht in<br />

Vaduz das Urteil aus erster Instanz. Da Liechtenstein nur ein kleines<br />

Gefängnis hat, wer<strong>de</strong>n seit Jahren all jene Täter, die zu mehr als einem<br />

Jahr Strafe verurteilt wor<strong>de</strong>n sind, in ausländische Haftanstalten<br />

überstellt. Jahrelang war die Schweiz dafür i<strong>de</strong>al. Aus Kostengrün<strong>de</strong>n<br />

wechselte man nach Österreich.<br />

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