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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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nahezu allen direkt und. indirekt Beteiligten besprochen,<br />

andiskutiert und <strong>de</strong>ssen Vorteil klar dargelegt habe.<br />

(Gez. Dr. Thomas Mueller)<br />

Am selben Tag, <strong>de</strong>m 24.11. reichte RA Müller die Berufungsschrift beim<br />

Gericht ein. Mitangeheftet waren die zwei Briefe im Original. Kopien <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n Schreiben konnte ich erst nach mehrmaliger Nachfrage beim RA<br />

erhalten. RA Müller <strong>de</strong>utete auf einen Satz auf <strong>de</strong>r letzten Seite <strong>de</strong>s<br />

schriftlichen Urteils wo stand, dass die vom Angeklagten sowie <strong>de</strong>r STA<br />

angemel<strong>de</strong>ten Berufung innerhalb <strong>de</strong>r gesetzlichen Frist zu erfolgen<br />

habe. Er wollte nochmals auf Nummer sicher gehen und fragte<br />

telefonisch kurz vor Ablauf <strong>de</strong>r Berufungsfrist bei <strong>de</strong>r STA nach, ob<br />

diese wirklich keine Berufung einreichen wer<strong>de</strong>n. Ja, war die Antwort.<br />

<strong>Die</strong> STA habe kein Interesse an einer Berufung.<br />

Was geschah weiteres im LLB-Fall?<br />

Gegen En<strong>de</strong> November 2003 hatte ich die Gelegenheit, mit einer Person,<br />

die Gerichtsakte (Akt 01KG2003.24) vom Strafprozess gegen Roland<br />

Lampert zu lesen. <strong>Die</strong> ganze Zeit seit seiner Verhaftung im Mai hatte<br />

Lampert auf stur gestellt. Es sass immer noch im kleinen Gefängnis in<br />

Vaduz. Er zeigte keine Spur von Reue, we<strong>de</strong>r in U-Haft noch beim<br />

Prozess. Es wur<strong>de</strong> bewiesen, dass er von Juni 2000 bis Januar 2003 vom<br />

seinem Arbeitgeber <strong>de</strong>r LLB, wo er rund 20 Jahre lang gearbeitet hatte,<br />

über CHF 270'000.- gestohlen hatte. <strong>Die</strong>s mittels unrechtmässiger<br />

Überweisungen auf sein Konto o<strong>de</strong>r das seines Sohnes. Offenbar als eine<br />

Art Eigenschutz (seine anfängliche Motivation konnte nie ganz klärend<br />

eruiert wer<strong>de</strong>n), fing er im August 2000 an, Bildschirmausdrucke von<br />

über 1300 verschie<strong>de</strong>nen Kun<strong>de</strong>n (mehrheitlich <strong>de</strong>utsche Steuerzahler)<br />

mit Angaben zur Person, Adresse, Kontonummer und -stand zu<br />

sammeln und mit nach Hause zu nehmen.<br />

Bis zu seinem Ausschei<strong>de</strong>n En<strong>de</strong> Februar 2003 hatte er über 2300<br />

<strong>Daten</strong>sätze zusammen. <strong>Der</strong> Totalanlagebetrag dieser Kun<strong>de</strong>nvermögen<br />

belief sich auf ca. CHF 1,1 Milliar<strong>de</strong>n. Nach seinem überraschtem<br />

Ausschei<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r LLB wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong><strong>Die</strong>b</strong>stahl <strong>de</strong>r Gel<strong>de</strong>r ent<strong>de</strong>ckt und<br />

Lampert zur Re<strong>de</strong> gestellt. Das Treffen fand am 11.3. im Café Bistro in<br />

Schaan statt, wo Lampert, zum Schock <strong>de</strong>r LLB Direktion, tatsächlich<br />

eine Tasche voll Vermögensausdrucke präsentierte. Lampert zog es vor<br />

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