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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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an<strong>de</strong>re Hälfte machte mir zusehends Sorgen. Ich studierte alles x-fach<br />

genau. Eine vertiefte Betrachtung aller Unterlagen, zusammen mit <strong>de</strong>m<br />

was ich sein <strong>de</strong>m 1. Juli hier in Vaduz erlebt hatte, zeichnete eher ein<br />

düsteres Bild. Ich musste aber <strong>de</strong>n Optimismus beibehalten. Egal wie<br />

lange ich alle Eindrücke in meinem Gehirn zermalmte, ich musste am<br />

Glauben festhalten, dass alles was mir versprochen und gesagt wur<strong>de</strong>,<br />

<strong>de</strong>r Wahrheit entsprach. Es gab absolut keinen Grund, warum sie mich<br />

anlügen sollten, dachte ich. Trotz <strong>de</strong>r Tatsache, dass alle Beteiligten, ich<br />

inklusive, ihre Karten dicht an <strong>de</strong>r Brust ver<strong>de</strong>ckt hielten.<br />

<strong>Der</strong> Professor hatte eine eigene Theorie. Er, als Auslän<strong>de</strong>r mit limitierter<br />

Einsicht in das spezielle Liechtensteiner Spinnengewebe, glaubte – im<br />

Gegensatz zu mir - weniger daran, dass das Urteil eine abgemachte<br />

Sache zwischen <strong>de</strong>n Herrschen<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Gekränkten (STA &<br />

Justiz) sein könnte. Er hatte <strong>de</strong>n Verdacht, dass das Gericht <strong>de</strong>m offenbar<br />

nicht <strong>de</strong>utlich formulierten Verlangen von Hans-Adam nach einer<br />

Bestrafung gerecht wer<strong>de</strong>n wollte und dann übers Ziel hinaus<br />

geschossen war. Darum seien jetzt alle so überrascht und hätten nun<br />

dieses Dilemma. Den einzigen Erfolg für eine Strafmil<strong>de</strong>rung in einem<br />

Berufungsverfahren sah RA Müller darin, die Verurteilung wegen <strong>de</strong>r<br />

versuchten Nötigung, <strong>de</strong>r Gewalt und <strong>de</strong>r Bedrohung aufzuheben.<br />

Bei einem Treffen wur<strong>de</strong> mir aufgetragen, einen Brief an Hans-Adam zu<br />

schreiben. <strong>Der</strong> Text wur<strong>de</strong> mir auch vorgelegt. Ich sollte ihn wie<strong>de</strong>rum<br />

bitten, einen Brief aufzusetzen, in<strong>de</strong>m er darlegen soll, dass er we<strong>de</strong>r<br />

eine versuchte Nötigung, Gewalt o<strong>de</strong>r Bedrohung von mir erlebt hatte.<br />

Um es später nicht ganz <strong>de</strong>utlich zu machen, dass das Schreiben<br />

exklusive für das Gericht erstellt wor<strong>de</strong>n war, sollte ich Hans-Adam<br />

bitten, es an mich persönlich zu richten, aber an RA Müller zu sen<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Die</strong>ser wür<strong>de</strong> es dann seiner Berufungsschrift beilegen. Ich fragte <strong>de</strong>n<br />

RA, warum er nicht direkt beim Hans-Adam darum bittet, ein an mich<br />

gerichtetes Schreiben an ihn zu sen<strong>de</strong>n. Alles wäre mit Hans-Adam so<br />

besprochen wor<strong>de</strong>n, gab man mir zur Antwort. Ich war ja wie immer <strong>de</strong>r<br />

letzte, <strong>de</strong>r informiert wur<strong>de</strong>.<br />

Am 11.11. hatte ich das Schreiben fertig und brachte es <strong>de</strong>m Müller in<br />

sein Büro. Er wür<strong>de</strong> es zum Schloss bringen. Zwei Tage später, am<br />

13.11., um 10.00 Uhr konnte ich für 19 Minuten mit Hans-Adam am<br />

Telefon re<strong>de</strong>n. Er bestätigte mir <strong>de</strong>n Erhalt meines Schreibens und<br />

gratulierte mir zu <strong>de</strong>r Besonnenheit in Bezug auf Haun. Keine Ursache,<br />

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