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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Bankdirektor, dass er von <strong>de</strong>r STA erfahren hatte, dass sie keine<br />

Berufung gegen das Urteil einlegen wür<strong>de</strong>n. Sie STA wür<strong>de</strong> keinen<br />

Kommentar mehr dazu abgeben. Für sie sei <strong>de</strong>r Fall erledigt.<br />

Wie gnädig von ihnen, dachte ich. Seiner Meinung nach war das hohe<br />

Strafmass angeblich darauf zurückzuführen, dass die Verurteilung<br />

wegen <strong>de</strong>s Verbrechens <strong>de</strong>r Gewalt und gefährlichen Drohung gegen<br />

<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sfürsten(§ 249) einen sehr hohen Strafrahmen von ein bis zehn<br />

Jahren hatte. Obwohl ich geneigt war, diese Urteilsanalyse vom RA<br />

anzuerkennen, hegte ich immer noch <strong>de</strong>n Verdacht, dass die vier Jahre<br />

ein vorher vereinbartes, sprich gewünschtes Ergebnis waren.<br />

Das Urteil sprach sich schnell herum. Gerüchte kamen und gingen.<br />

Teilweise stimmten sie. In Bezug auf <strong>de</strong>n Schutz-Pass zum Beispiel.<br />

Zweimal wur<strong>de</strong> ich von eigentlich Nichteingeweihten darauf<br />

angesprochen. Eine clevere Lösung sei dies gewesen, sagten sie. Was in<br />

Liechtenstein oft als Vorteil dienen kann, war zugleich ein Nachteil: zu<br />

kleines Land, je<strong>de</strong>r kennt je<strong>de</strong>n. Ich enthielt mich eines Kommentars.<br />

Offenbar gab es einige, die die Härte <strong>de</strong>r Verurteilung missbilligten.<br />

Nach und nach wur<strong>de</strong> ich mit <strong>de</strong>r wahren Geschichte, was alles in<br />

Liechtenstein seit <strong>de</strong>m 7.1.03 passiert war, konfrontiert. So erfuhr ich im<br />

Oktober über die heimliche Hausdurchsuchung einer ehemaligen<br />

Freundin in Zürich. Darüber sprach ich mit <strong>de</strong>m Professor, er konnte es<br />

we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>mentieren noch bestätigen. Im November konnte ich das<br />

Gutachten (siehe Kapitel 17) lesen. Sehr aufschlussreich. Wegen <strong>de</strong>r<br />

Hausdurchsuchung war ich ehrlich gesagt schon erbost. Wegen <strong>de</strong>s<br />

Gutachten nicht. Und wegen <strong>de</strong>s Schutz-Pass auch nicht. Wer war ich<br />

<strong>de</strong>nn, Hans-Adam, <strong>de</strong>m Land o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Regierungschef Hasler<br />

<strong>de</strong>swegen etwas vorzuwerfen? Ich hatte meine eigenen Probleme.<br />

Speziell jetzt, mit diesem Urteil. Zu<strong>de</strong>m hatte ich noch keinen klaren<br />

Durchblick, wer, was, wann getan hatte. <strong>Die</strong>s än<strong>de</strong>rte sich langsam aber<br />

sicher, als ich sukzessiv in <strong>de</strong>n Besitz von mehr und mehr Unterlagen<br />

kam, die ein ganz an<strong>de</strong>res Bild von meinen Gegnern zeigten.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re die Unterlagen zum KKZ. <strong>Die</strong> Hälfte meiner neuen o<strong>de</strong>r<br />

erweiterten Erkenntnisse war erträglich, um es mal mil<strong>de</strong><br />

auszudrücken. Technische Dinge wie die Haftbefehle, Interpol, die<br />

Schnüffler u.s.w – dies konnte ich irgendwie in <strong>de</strong>r Hektik <strong>de</strong>r<br />

damaligen Zeit nachvollziehen. Nicht, dass ich sie billigen wür<strong>de</strong>.<br />

Wichtiger war nun für mich zu erkennen, wer, wann, welche Position<br />

einnahm und wie mein Verhältnis zu diesen Individuen heute war. <strong>Die</strong><br />

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