10.12.2012 Aufrufe

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

min<strong>de</strong>stens zu zwei Dritteln abgesessen wer<strong>de</strong>n muss und das freie<br />

Geleit nur bis zur Minute <strong>de</strong>r Urteilsverkündung galt.<br />

Jetzt wäre es zu spät.<br />

Nein, nein sagte ich, so dumm bin ich nicht. <strong>Die</strong> STA kann je<strong>de</strong>rzeit<br />

zwischen jetzt und einem rechtsgültigen Urteil einen Verhaftungsantrag<br />

stellen. Das stimme zwar, dies wäre aber sehr unwahrscheinlich, sagte<br />

<strong>de</strong>r RA. Ich zitterte immer noch und begriff gar nichts mehr. Als <strong>de</strong>r<br />

Bankdirektor wie<strong>de</strong>r zu sich kam, re<strong>de</strong>te er heftig auf <strong>de</strong>n RA ein. Er<br />

sagte, dass er dieses Urteil auch nicht verstehen wür<strong>de</strong>. Erst als die<br />

Polizisten weggegangen waren, war auch ich erleichtert. Ich wollte so<br />

schnell wie möglich aus diesem Gebäu<strong>de</strong> raus, ich musste Hans-Adam<br />

anrufen. Ich verabschie<strong>de</strong>te mich beim Bankdirektor und <strong>de</strong>m RA, ohne<br />

auf <strong>de</strong>ren Bitte einzugehen, doch noch zu bleiben. Ich rannte zur<br />

nächstgelegenen Telefonzelle, bei <strong>de</strong>r Post Vaduz. Hans-Adam war zu<br />

Hause. VIER, VIER Jahre, stammelte ich.<br />

Das sind min<strong>de</strong>stens zwei Jahre und zwei Drittel Haft! Ja, er hätte es<br />

gehört, sagt er mir. Wie bitte, fragte ich, er wisse das schon? Geht aber<br />

ganz schnell hier, sagte ich. Ich erzählte ihm, dass ich wegen <strong>de</strong>s<br />

Verbrechens <strong>de</strong>r Gewalt und gefährlichen Drohung gegen ihn verurteilt<br />

wor<strong>de</strong>n war. Das wisse er auch schon. Ich sagte ihm offen, dass ich nicht<br />

nachvollziehen konnte, wegen Gewalt und schwerer Drohung verurteilt<br />

wor<strong>de</strong>n zu sein. Abgesehen davon, überhaupt wegen <strong>de</strong>s Brief und <strong>de</strong>r<br />

<strong>Daten</strong> verurteilt wor<strong>de</strong>n zu sein.<br />

Nichts von <strong>de</strong>m, was man mir im Ausland erzählt hatte, hatte sich<br />

bewahrheitet, sagte ich apathisch. Was soll ich machen, fragte ich ihn.<br />

Wo Müller jetzt wäre, fragte er mich. Ich wisse es nicht, vielleicht immer<br />

noch beim Gericht. Ich soll zurück gehen und mich beruhigen. Ich soll<br />

Müller sagen, dass er ihn sofort anrufen soll, beauftragte mich Hans-<br />

Adam. Man müsse postwen<strong>de</strong>nd in Berufung gehen, sagte er mir zum<br />

Abschluss. Es bedurfte wie<strong>de</strong>r etlicher Worte von ihm, um mich zu<br />

beruhigen. Niemand werfe mich ins Gefängnis.<br />

Ich lief zurück zum Gericht. <strong>Der</strong> Bankdirektor und mein RA waren<br />

schon bis zur Tiefgarage gelaufen. Ich erzählte vom Anruf bei Hans-<br />

Adam und das er vom Urteil schon gehört habe. RA Müller nahm sein<br />

Handy in die Hand und wählte die Hauptnummer <strong>de</strong>s Schlosses. Er<br />

484

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!