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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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gutgemacht ist (Anm.: Helmut Roegele konnte ja das Geld in<br />

Österreich abkassieren), und dass er seine Drohungen nicht<br />

verwirklichte, son<strong>de</strong>rn sich letztlich reuig zeigte und die <strong>Daten</strong><br />

vernichtete bzw. zurückgab. Als erschwerend war das<br />

Zusammentreffen mehrerer strafbarer Handlungen zu beurteilen.<br />

<strong>Die</strong> Prozesskosten von CFH 30'000.- wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Angeklagten<br />

auferlegt‚.<br />

Ich war auf alles vorbereitet. Nur auf das nicht. Was für ein Schock.<br />

Zuerst dachte ich, mich verhört zu haben. Ich muss in einem Horrorfilm<br />

gelan<strong>de</strong>t sein. V-I-E-R Jahre? Vier Jahre? Vier! Und nichts auf<br />

Bewährung ausgesetzt. Das wür<strong>de</strong> be<strong>de</strong>uten, dass ich min<strong>de</strong>stens für 32<br />

Monate, also Zwei 2/3 Drittel Jahre ins Gefängnis musste. In<br />

Liechtenstein war es Gesetz, dass man bei guter Führung nur zwei<br />

Drittel <strong>de</strong>r Strafe absitzen muss.<br />

Mir wur<strong>de</strong> kotzübel. Ich drehte mich um zum RA. <strong>Die</strong>ser flüsterte etwas<br />

von meiner Dankbarkeit. Jetzt noch, fragte ich ihn und er nickte heftig.<br />

Als ich das letzte Wort hatte, sagte ich, auftragsgemäss: „Ich bedanke<br />

mich beim Hohen Gericht für das mil<strong>de</strong> Urteil. Vielen Dank.‚<br />

<strong>Die</strong> Sitzung wur<strong>de</strong> geschlossen und Haun war ersichtlich im Delirium<br />

über dieses Resultat. Ich wechselte noch ein paar Worte mit <strong>de</strong>m STA Dr.<br />

Wallner und wir bei<strong>de</strong> stan<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Rücken zum Haun. <strong>Die</strong>ser<br />

musste wohl noch geblen<strong>de</strong>t gewesen sein, wenn nicht gar erblin<strong>de</strong>t. Er<br />

klopfte mir heftig auf die Schulter, anstelle Dr. Wallner, <strong>de</strong>r neben mir<br />

stand. Eine Art Siegestrommeln. Als Haun die Verwechslung bemerkte,<br />

war es ihm äusserst peinlich. Sein Chef rügte ihn und sagte dies wäre<br />

absolut nicht abgebracht gewesen, selbst auf seinem Rücken nicht.<br />

Ich suchte Augenkontakt mit meinem RA, weil ich als nächstes eine<br />

Verhaftung befürchtete. <strong>Die</strong> Polizisten stan<strong>de</strong>n jetzt am Ausgang <strong>de</strong>s<br />

Gerichtsgebäu<strong>de</strong>s. Ich sagte zum Bankdirektor, <strong>de</strong>r eigentlich selber<br />

noch sprachlos war, dass dies wohl das En<strong>de</strong> wäre. Ich gratulierte ihm<br />

sogar für <strong>de</strong>n genialen Plan, mich so reinzulegen. Da er immer noch<br />

verstummt war und nur <strong>de</strong>n Kopf hin und her, rauf und runter<br />

schüttelte, kam <strong>de</strong>r RA zu Wort. Es könne gar keine Verhaftung geben,<br />

da die STA dies nicht beantragt hätte. Sie hätte es im Saal machen<br />

können, da je<strong>de</strong>m klar gewesen war, dass eine Strafe von vier Jahren<br />

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