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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Helmut Roegele & Co. eingela<strong>de</strong>n hatte. RA Müller meinte dazu, dass er<br />

diesbezüglich keine Hinweise bei Gericht gesehen habe. Gemäss<br />

Gerichtssekretariat wären von Klägerseite nur Haun und Dr. Wallner<br />

angemel<strong>de</strong>t. Dr. Wallner? Warum kommt die STA mit Doppelbesetzung,<br />

fragte ich. Er wisse es nicht. Er habe aber gehört, dass Haun<br />

Massnahmen getroffen habe, falls ihm etwas passieren sollte. Ihm etwas<br />

passieren? Nichts wür<strong>de</strong> ihn dran hin<strong>de</strong>rn, diesem Prozess<br />

beizuwohnen. Selbst wenn er im Endstadium einer furchtbaren<br />

Krankheit wäre, er wür<strong>de</strong> dieses Spektakel nicht verpassen wollen. RA<br />

Müller sagte mir auch, dass er ja auf Freispruch plädieren wür<strong>de</strong>,<br />

zumin<strong>de</strong>st was <strong>de</strong>n Brief von mir an Hans-Adam angehen wür<strong>de</strong>.<br />

Freispruch? fragte ich erstaunt. Ja, das wäre doch klar, meinte er. Das<br />

hätte er schon zu Anfang gesagt. Muss mir wohl entgangen sein, sagte<br />

ich ihm. Ich hatte immerzu nur schuldig, schuldig und nochmals<br />

schuldig in <strong>de</strong>n Ohren und vergass vollständig, dass mein RA trotz<strong>de</strong>m<br />

noch einen Freispruch beantragen kann. Da man sich ja auf einen<br />

Schuldbekenntnis geeinigt hatte, formulierte er es elegant, wür<strong>de</strong> ich<br />

nach seiner Berufserfahrung und unter <strong>de</strong>n speziellen Umstän<strong>de</strong>n dieses<br />

Falles mit einer Bewährungsstrafe davon kommen.<br />

Aber dann wäre ich ja vorbestraft, sagte ich. Lei<strong>de</strong>r ja, sagte er, an<strong>de</strong>rs<br />

ginge es nicht. Mehr konnte er nicht für mich herausholen. Was<br />

herausholen, fragte ich. Müssten wir nicht zuerst die Verhandlung<br />

abwarten, um über herausholen zu re<strong>de</strong>n, fragte ich. Nein, sagte er. Bei<br />

Gericht wür<strong>de</strong> nicht viel gere<strong>de</strong>t. Aber er sei doch mein Verteidiger, er<br />

müsse re<strong>de</strong>n wie ein Kirchenprediger zu Ostern, verlangte ich. Wenn ich<br />

die Schnauze halten muss, gilt dies doch nicht für ihn, versuchte ich<br />

klarzustellen. Nicht das noch was schief ginge. Alles unter Kontrolle,<br />

erwi<strong>de</strong>rte er. Ich solle endlich aufhören mir <strong>de</strong>n Kopf zu zerbrechen.<br />

Ich fragte Müller auch, ob er mir helfen kann, das geheime Gutachten<br />

(siehe Kapitel 17) zu organisieren. Er wusste von keinem solchem<br />

Gutachten. Ich zeigte ihm die Randbemerkung in <strong>de</strong>r Aktennotiz. Ich<br />

erwähnte, dass darin etwas mich entlasten<strong>de</strong>s stehen könnte. Er wür<strong>de</strong><br />

die Sache abklären. Er instruierte mich auch, nur das vorzulesen, besser<br />

gesagt zu antworten, was mir eingetrichtert wur<strong>de</strong>. Ich sagte ihm, dass<br />

ich <strong>de</strong>n Text auf ein Blatt Papier ausgedruckt habe und mit ins Gericht<br />

nehmen wür<strong>de</strong>, für <strong>de</strong>n Fall, dass ich zu nervös wer<strong>de</strong> und <strong>de</strong>n Text<br />

vergesse. Ich zeigte ihm das Blatt. Er las es durch. Wenn die STA etwas<br />

fragen wür<strong>de</strong> und ich nicht antworten möchte, dann soll ich auf ihn<br />

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