Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

ekennen würde, dann könne man dem Gericht auch mitteilen, dass die „Schuld‚ gegenüber Helmut Roegele in der Zwischenzeit beglichen wurde. Wenn sie meinten, war meine lapidare Antwort darauf. Es dauerte nicht lange, bis meine mündlichen und schriftlichen Beschwerden über Haun als Vertreter der Anklage auf seine Ohren trafen. Dieser war so gekränkt und beleidigt, dass er es für korrekt hielt, mich persönlich zu kontaktieren. Die Nummer muss er von meinem Briefkopf aus dem Schreiben an seinen Chef vom 5.8. abgelesen haben. Er fackelte nicht lange. Ich war so erschrocken, als er mich anrief, dass ich zuerst seine giftige Drohung gar nicht fassen konnte. Seinen Namen und seine Stimme zu hören, irritierte mich stark. Ich dachte nur, wie kam der überhaupt auf die Idee mich anzurufen. Er erpresste mich. Ja, Erpressung! Er wusste inzwischen, dass ich aufgefordert worden war, mich zu 10000 Prozent schuldig zu bekennen. Er wusste ferner, dass ich mich dazu weigerte und mich wegen seiner kommenden Präsenz in der Verhandlung beschwert hatte. Er sagte ganz cool, dass ich, was seinen Auftritt als Ankläger betreffe, gefälligst die Klappe halten soll. Und sollte ich mich nicht schuldig bekennen, würde er das Ehepaar Helmut Roegele & Salud H. zur Verhandlung am 21.10. höchstpersönlich herkarren. Das wäre doch ein Spektakel, feixte er. Wenn ich dies nicht wollte, dann müsste ich ein klares Schuldbekenntnis abliefern. Er brüllte wie ein Pavian. Er erwarte bis spätestens zwei Wochen vor der Verhandlung eine Nachricht von meinen Verteidiger, ob ich mich schuldig bekenne. Zudem drohte er mir, falls ich ein Schuldbekenntnis ankündigen würde und am 21. (10.) auf die schlaue Idee kommen würde auf „nicht schuldig‚ zu plädieren, dann würde er beantragen, die Verhandlung zu verschieben und dann Helmut Roegele & Co. vorladen. Ansonsten er Helmut und das ganze spanische Pack zur Feier einladen würde, wiederholte er schon wieder. Die würden sich hüten, hier her zu kommen, schrie ich ihn ohne gross zu überlegen an. Nicht mehr, lachte er gemein, da ich ja so schwachköpfig gewesen wäre, meinen Antrag auf Fortsetzung der Strafuntersuchung zurückzuziehen. Diesem Antrag hatte das Obergericht stattgegeben. Ich drücke mit solcher Kraft und Repetition auf die Ausschalttaste meines Handys, bis mein rechter Daumen schmerzte. Dieser Sauhund, dachte ich mir. Das macht er nicht. Unmöglich. Er darf so etwas nicht machen. Diese miese Kreatur erpresste mich. Der hat sich gar nicht geändert, wurde mir klar. Von Einsicht in die eigenen Fehler absolut keine Spur. Null. Nichts. Nada. 446

Je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger verstand ich die Situation. Ich begriff nicht, wie sich Haun so aufführen konnte, ohne einen Rüffel von seinem Boss, Dr. Wallner oder der Justizministerin Rita Kieber-Beck zu riskieren. Vielleicht wollte man es so. Um mir Angst einzujagen. Wenn mein Handy abgehört wurde, dann wüsste Haun dies sicher auch. Das heisst, er hatte sicher Rückendeckung für eine solche Wortwahl mir gegenüber, leuchtete es mir ein. Trotzdem verfasste ich sofort einen neuen Brief an Hans-Adam. Im Schreiben gab ich im genauen Wortlaut den Anruf von Haun wieder und teilte Hans-Adam mit, dass ich mich nicht erpressen lasse. Ich flehte ihn an, diesem Haun eine auf die Rübe zu knallen. Ob den nun alle durchgedreht wären, fragte ich offen. Noch nie war eines meiner Schreiben so schnell beim Empfänger. Ich erwischte gerade noch den Schlosspförtner bevor er Feierabend machte und bat ihn den Brief gleich ins Schloss zu tragen. Am nächsten Morgen rief mich nicht Hans-Adam, sondern der Bankdirektor an. Er bat mich nochmals die genauen Worte von Haun zu wiederholen. Ich tat es und teilte ihm unmissverständlich mit, dass ich mir nicht drohen lasse. Schon gar nicht vom einem wie Haun. Natürlich lassen wir uns nicht erpressen, pflichtete er mir bei. Dann sagte der Bankdirektor etwas erstaunliches, was ich durchwegs als glaubhaft schluckte. Haun habe vom Leben doch keine Ahnung und nachdem alles über die Bühne gegangen wäre, hätte man für ihn in Liechtenstein keine Aufgabe mehr. Aha, dachte ich mir, habe wieder ein Teilstück eines anscheinend grösseren Plans erfahren. Ich musste dem Bankdirektor versprechen, dass ich keine Dummheit begehe und beim Haun oder sonst irgendjemanden bei der STA Radau machen würde. Versprochen? Versprochen! Am 3.10. hatten sich der Bankdirektor und der Professor für einen Besuch bei mir zu Hause angemeldet. Unsere Unterredung dauerte von 11:00 bis 12:15.Zuerst musste ich ihnen von einer grausigen Nachricht erzählen. Ich hatte in einem alltäglichen Gespräch unter Nachbarn erfahren, dass meine Vormieterin, ein zutiefst traurige und vom Leben geschundenen Italienerin sich in dieser Unterkunft kurze Zeit vor meiner Ankunft das Leben genommen hatte. Es stelle sich heraus, dass es jede Dame war, die 1997 meine kurzzeitige Nachbarin im Altersheim von Eschen war. Ich war sehr betrübt über diese Geschichte. Ich fragte die beiden Besucher, ob sie davon wussten. Nein, antworteten sie. 447

Je mehr ich darüber nachdachte, <strong>de</strong>sto weniger verstand ich die<br />

Situation. Ich begriff nicht, wie sich Haun so aufführen konnte, ohne<br />

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Kieber-Beck zu riskieren. Vielleicht wollte man es so. Um mir Angst<br />

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ihn an, diesem Haun eine auf die Rübe zu knallen. Ob <strong>de</strong>n nun alle<br />

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Schlosspförtner bevor er Feierabend machte und bat ihn <strong>de</strong>n Brief gleich<br />

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Am nächsten Morgen rief mich nicht Hans-Adam, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />

Bankdirektor an. Er bat mich nochmals die genauen Worte von Haun zu<br />

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mir nicht drohen lasse. Schon gar nicht vom einem wie Haun. Natürlich<br />

lassen wir uns nicht erpressen, pflichtete er mir bei. Dann sagte <strong>de</strong>r<br />

Bankdirektor etwas erstaunliches, was ich durchwegs als glaubhaft<br />

schluckte. Haun habe vom Leben doch keine Ahnung und nach<strong>de</strong>m alles<br />

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11:00 bis 12:15.Zuerst musste ich ihnen von einer grausigen Nachricht<br />

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erfahren, dass meine Vormieterin, ein zutiefst traurige und vom Leben<br />

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Ankunft das Leben genommen hatte. Es stelle sich heraus, dass es je<strong>de</strong><br />

Dame war, die 1997 meine kurzzeitige Nachbarin im Altersheim von<br />

Eschen war. Ich war sehr betrübt über diese Geschichte. Ich fragte die<br />

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