Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

neuen Verfassung konnte er jeden von ihnen, wenn es sein muss unter fadenscheinigen Gründen, aus dem Amt entheben. Was er natürlich nicht unter Kontrolle hatte, war die möglichen Fragen, die mir das Richtergremium während der Verhandlung stellen konnte. Daher fand er es besser, wenn ich mich sternenklar für schuldig bekennen würde und somit die Anzahl der möglichen Fragen drastisch reduzieren würde. Je mehr ich in der ausgefertigten Anklage las, desto grösser wurde meine Abneigung gegenüber einem MEA CULPA. Abgesehen davon, dass die vorgeworfene Tat (Wohnungskauf) nicht zutraf, wäre es geradezu hirnverbrannt, wenn ich mich zu dieser formulierten Anklage ohne massiven Protest für schuldig erklären würde. Die Anklageschrift hätte genauso gut aus der Hand vom Täter Helmut Roegele stammen können. STA Haun hatte praktisch Wort für Wort die Lügen von ihm und seiner Frau in die Anklageschrift übertragen. Eine völlig absurd aufgebaute Erzählung, die Grösstenteils auch in der Abwehrstrategie von Helmut und seiner Komplizen für den 101er Fall und dem Zivilverfahren zu finden war. Mit dem verlangten „ja, ich bekenne mich schuldig‚ würde ich selber, man stelle sich das vor, die Dichtung von Helmut & Co. mit einem Schlag als Gewissheit für immer und ewig einbetonieren. Nein, nein, nein - ich konnte hierzu auf keinen Fall einfach JA sagen. Sie können alles von mir verlangen, nur das nicht. Wiederum musste ich unser Staatsoberhaupt mit einem Anruf belästigen. Es war mir peinlich, ihn alle zehn oder 14 Tage anzurufen. Aber nach jedem Anruf sagte er mir, dass ich ihn immer kontaktieren dürfte. Er wäre ausser Landes, sagte man mir. Ob es dringend wäre, fragte seine Sekretärin. Nein erwiderte ich. Am Freitag, den 12.9., um exakt 10.30 Uhr rief er mich dann auf meinem Handy an. Das Gespräch dauerte genau 24 Minuten und 31 Sekunden. Ich erzählte ihm die Details von der 140er Anklage. Er hätte eine Kopie davon in seiner Mappe, unterbrach er mich auf halber Strecke. Ich sagte, dass ich unmöglich ohne mich wenigsten minimal verteidigen zu können, einfach Ja sagen könnte. Ich könnte ja auch nicht sagen: „Eigentlich bin ich nicht schuldig, bekenne mich aber schuldig.‚ Er müsse dies bitte verstehen. Er konnte meinen Bedenken folgen. Ich wies ihn auf die gefährliche Konsequenz hin, dass die Täter von Argentinien mein Schuldbekenntnis garantiert weiterverwenden würden. Ich würde doch vor jedem Gericht auf dieser Welt, wo immer wir es schaffen würden Helmut Roegele und 444

seine Komplizen vor ein Kriminalgericht zu bringen, als geisteskrank abgewiesen werden. Egal wie erdrückend unsere Beweise sind und, dank seiner (Hans-Adams) finanziellen Supermacht, egal wie stark mein Anwaltsteam wäre. Hans-Adam meinte, ich würde wieder zu viel nachdenken. Alles würde gut werden. Wiederum konnte er mich beruhigen. Ich glaubte ihm, dass er den grösseren Überblick als ich hatte. Meine Wahrnehmung, im Gegensatz zu seiner, war ja durch den jahrelangen Kampf geschwächt. Zudem hatte ich auch Angst vor dem Resultat der kommenden Verhandlung. Da war es immer besser, Hoffnung zu schöpfen. Am nächsten Tag schrieb ich Hans-Adam wieder einen Brief und bedankte mich für seine Worte. Ich informierte ihn, dass ich erfahren hatte, dass ich zwei Personen mit zur Verhandlung nehmen könnte. Ich bat ihn um sein Einverständnis, den Bankdirektor mitnehmen zu können. Den Brief brachte ich persönlich am folgenden Dienstag, den 16.9., aufs Schloss und gab ihn beim Portier ab. Den Zettel in meinem Briefkasten erwähnte ich im Schreiben aber nicht. Am 23.9. hatte ich einen Termin mit dem Neffen vom RA Müller. Er beherrschte die spanische Sprache und hatte in Spanien via einer Topanwaltskanzlei dort für mich interveniert. Es wurden den spanischen Behörden mitgeteilt, dass die dort hängige Sache bald in Vaduz vor dem Landgericht behandelt würde. Nach Abschluss würde man das Urteil auf offiziellem Weg via Eurojust in Holland bekommen. Ähnlich wie bei Interpol, funktioniert die Eurojust als Drehscheibe der verschiedenen Gerichtsbarkeiten innerhalb Europas. Diese Nachricht erfreute mich sehr. Die Kanzlei Müller musste mir leider auch mitteilen, dass es Helmut Roegele inzwischen gelungen sei, an die Gelder in Österreich zu kommen. Wieder ein Tiefpunkt in meinem Leben. Als es vor mehr als sechs Jahren blockiert wurde, waren es über CHF 825'000.-. Mit den Zinsen müsste es heute weit über 920'000.- sein. Viel mehr als das, was der Verbrecher Helmut Roegele von mir nun offiziell plündern durfte. Ich fragte, warum mir das Gericht in Österreich die Differenz nicht zurückgegeben hätte. Leider sei ihnen die Auskunft verwehrt worden, wie viel am Ende auf dem Konto lag, erklärten die Müllers. Ich konnte dazu nichts mehr sagen, ich wollte auch nichts mehr sagen. Man hätte dies verhindern können. Die Kanzlei Müller, typisch Juristen, sahen auch eine positive Seite. Wenn ich mich beim Gericht im 140er schuldig 445

seine Komplizen vor ein Kriminalgericht zu bringen, als geisteskrank<br />

abgewiesen wer<strong>de</strong>n. Egal wie erdrückend unsere Beweise sind und,<br />

dank seiner (Hans-Adams) finanziellen Supermacht, egal wie stark mein<br />

Anwaltsteam wäre.<br />

Hans-Adam meinte, ich wür<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r zu viel nach<strong>de</strong>nken. Alles wür<strong>de</strong><br />

gut wer<strong>de</strong>n. Wie<strong>de</strong>rum konnte er mich beruhigen. Ich glaubte ihm, dass<br />

er <strong>de</strong>n grösseren Überblick als ich hatte. Meine Wahrnehmung, im<br />

Gegensatz zu seiner, war ja durch <strong>de</strong>n jahrelangen Kampf geschwächt.<br />

Zu<strong>de</strong>m hatte ich auch Angst vor <strong>de</strong>m Resultat <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n<br />

Verhandlung. Da war es immer besser, Hoffnung zu schöpfen. Am<br />

nächsten Tag schrieb ich Hans-Adam wie<strong>de</strong>r einen Brief und bedankte<br />

mich für seine Worte. Ich informierte ihn, dass ich erfahren hatte, dass<br />

ich zwei Personen mit zur Verhandlung nehmen könnte. Ich bat ihn um<br />

sein Einverständnis, <strong>de</strong>n Bankdirektor mitnehmen zu können. Den Brief<br />

brachte ich persönlich am folgen<strong>de</strong>n <strong>Die</strong>nstag, <strong>de</strong>n 16.9., aufs Schloss<br />

und gab ihn beim Portier ab. Den Zettel in meinem Briefkasten erwähnte<br />

ich im Schreiben aber nicht.<br />

Am 23.9. hatte ich einen Termin mit <strong>de</strong>m Neffen vom RA Müller.<br />

Er beherrschte die spanische Sprache und hatte in Spanien via einer<br />

Topanwaltskanzlei dort für mich interveniert. Es wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n spanischen<br />

Behör<strong>de</strong>n mitgeteilt, dass die dort hängige Sache bald in Vaduz vor <strong>de</strong>m<br />

Landgericht behan<strong>de</strong>lt wür<strong>de</strong>. Nach Abschluss wür<strong>de</strong> man das Urteil<br />

auf offiziellem Weg via Eurojust in Holland bekommen. Ähnlich wie bei<br />

Interpol, funktioniert die Eurojust als Drehscheibe <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

Gerichtsbarkeiten innerhalb Europas. <strong>Die</strong>se Nachricht erfreute mich<br />

sehr.<br />

<strong>Die</strong> Kanzlei Müller musste mir lei<strong>de</strong>r auch mitteilen, dass es Helmut<br />

Roegele inzwischen gelungen sei, an die Gel<strong>de</strong>r in Österreich zu<br />

kommen. Wie<strong>de</strong>r ein Tiefpunkt in meinem Leben. Als es vor mehr als<br />

sechs Jahren blockiert wur<strong>de</strong>, waren es über CHF 825'000.-. Mit <strong>de</strong>n<br />

Zinsen müsste es heute weit über 920'000.- sein. Viel mehr als das, was<br />

<strong>de</strong>r Verbrecher Helmut Roegele von mir nun offiziell plün<strong>de</strong>rn durfte.<br />

Ich fragte, warum mir das Gericht in Österreich die Differenz nicht<br />

zurückgegeben hätte. Lei<strong>de</strong>r sei ihnen die Auskunft verwehrt wor<strong>de</strong>n,<br />

wie viel am En<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m Konto lag, erklärten die Müllers. Ich konnte<br />

dazu nichts mehr sagen, ich wollte auch nichts mehr sagen. Man hätte<br />

dies verhin<strong>de</strong>rn können. <strong>Die</strong> Kanzlei Müller, typisch Juristen, sahen auch<br />

eine positive Seite. Wenn ich mich beim Gericht im 140er schuldig<br />

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