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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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doch <strong>de</strong>m IT-Chef, ein so guter Mensch, eine Menge Ärger bereitet hatte.<br />

<strong>Der</strong> Bankdirektor beruhigte mich.<br />

Dann kam, was kommen musste. <strong>Der</strong> IT-Chef stand auf und erkannte<br />

<strong>de</strong>n Bankdirektor. Er fing an mit ihm zu re<strong>de</strong>n und erblickte mich. Ich<br />

stand auf, begrüsste ihn und fragte, wie es ihm gehe. Gut, sagte er, lange<br />

nicht gesehen. Und dir, fragte er mich. Nach ein wenig Plau<strong>de</strong>rei merkte<br />

ich, dass er offenbar dachte, ich wür<strong>de</strong> nicht wissen, dass er es weiss. Er<br />

bemühte sich sehr seinen verständlichen Frust auf mich zu unterdrücken<br />

und seine Verwirrung darüber zu verbergen, <strong>de</strong>n Bankdirektor mit mir<br />

essen zu sehen.<br />

<strong>Die</strong> letzten Tage im August 2003 waren ruhig. <strong>Die</strong> meisten waren in <strong>de</strong>n<br />

Ferien und Mitte August feierten wir <strong>de</strong>n Staatsfeiertag. Natürlich liess<br />

ich es mir nicht nehmen, auch zum Schloss zu pilgern. Zum<br />

Ge<strong>de</strong>nkgottesdienst auf <strong>de</strong>r grossen Wiese unterhalb <strong>de</strong>s Schlosses und<br />

zur anschliessen<strong>de</strong>n Verköstigung vom Volk und Touristen, spendiert<br />

vom Haus Liechtenstein.<br />

<strong>Die</strong>se Mal achtete ich darauf, nicht die Wege von Hans-Adam o<strong>de</strong>r<br />

seinem Erstgeborenen zu kreuzen. Nicht wie im August 2001. Im<br />

Rückblick auf jenen Staatsfeiertag kann man heute wohl eine gewisse<br />

Ironie erkennen. Das Schweizer Fernsehen hatte in <strong>de</strong>r "10vor10" -<br />

Sendung vom 15.08.2001 einige Minuten über <strong>de</strong>n Staatsfeiertag<br />

berichtet. Ausgerechnet, als ich hinter <strong>de</strong>m Rücken von Hans-Adam<br />

auftauchte, lief die Kamera. Meine Wege kreuzten sich auch dieses Mal<br />

mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Blaubluts. Aber man beachtete sich einfach nicht gross.<br />

Ich nutzte die Tage um viel Sport zu treiben und mit <strong>de</strong>m Velo hatte ich<br />

schon über 1100 km abgera<strong>de</strong>lt. Oft fuhr ich hinter <strong>de</strong>m Gefängnis vorbei<br />

auf eine geteerte Feldstrasse die zum Rhein führte. Ab und zu kam mir<br />

<strong>de</strong>r Lampert in <strong>de</strong>n Sinn. Wie es ihm wohl gehen wür<strong>de</strong>, fragte ich mich.<br />

In seinem Fall kam man nicht voran. Meine <strong>Die</strong>nste wur<strong>de</strong>n nicht<br />

gebraucht (erst 2005 wur<strong>de</strong> es so heiss, dass man auch auf mich zukam).<br />

Jetzt, 2003, stelle sich Lampert stur und wollte mit nieman<strong>de</strong>m re<strong>de</strong>n. Ich<br />

hatte vom Gerichtspersonal gehört, dass seine Verhandlung im<br />

November stattfin<strong>de</strong>n soll. Ich hatte meine eigenen Probleme und<br />

sowieso keine Zeit für An<strong>de</strong>re.<br />

En<strong>de</strong> August schrieb ich Hans-Adam einen Brief in<strong>de</strong>m ich meine<br />

Gedanken über meine Gerichtsverhandlung schil<strong>de</strong>rte. Ich bat ihn um<br />

ein Vier-Augen-Gespräch vor <strong>de</strong>r Verhandlung, die irgendwann im<br />

Oktober stattfin<strong>de</strong>n sollte. Kurz darauf konnte ich in <strong>de</strong>n Besitz einer<br />

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