Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

Gesagt, getan. Ich war schon um 08.00 Uhr am Donnerstag, den 17.7., bei der Post in Schaan. Ich wusste, dass der Bankdirektor auf seinem Weg zur Arbeit durch Schaan fahren könnte. Daher rief ich ihn auf seinem Handy an und bat ihn mich kurz bei der Post zu treffen. Zehn Minuten später war er angekommen. Ich zeigte ihm das Edikt und fragte, ob dies der Dank für mich wäre. Er war sichtlich geschockt und begleitete mich zu Müller. RA Müller konnte sich aus der Affäre ziehen, indem er sagte, dass er ja kein Mandat von Hans-Adam oder der LGT für die blockierten Gelder bekommen hatte. Der Bankdirektor sah ein, dass dies ein Versäumnis war. Er gab dem RA Müller die Order, der Sache nachzugehen. Ich bedankte mich bei allen und wünschte einen schönen Tag. Am nächsten Tag, Freitag, den 18.7., rief die Sekretärin vom Bankdirektor an und kündigte seinen Besuch bei mir zu Hause an. Er müsse mit mir einiges besprechen. Ich nutzte die Zeit und begab mich zum Landgericht, wo ich die bestellten Kopien vom 101er beim Gerichtssekretariat abholte. Um die Mittagszeit rief die Bank noch einmal an und verschob den Besuch auf 16:00. Kein Problem für mich, bestätigte ich die neue Zeit. Ich schnappte mir die Badehose und fuhr mit dem Velo zum Rhein. Dort tummelte sich auch ein alter Bekannter von mir. Dieser hatte wiederum enge Freunde im Regierungsamt. Offenbar hatte er Bruchstücke von einem Drama Anfangs Januar erfahren. Ich liess mich auf keine Diskussion ein und verliess diesen Rheinabschnitt. Um 16.10 Uhr stand der Bankdirektor vor meiner Wohnungstüre und klopfte. Ja aber Hallo, sagte ich und fragte, wie er durch die Haustüre kommen konnte, ohne Schlüssel. Er zeigte auf den Schlüssel in seiner Hand und meinte, dass ich doch wüsste, dass sie den Zweitschlüssel für unten und oben haben. Nein, wüsste ich nicht, erwiderte ich. Da sie die offiziellen Wohnungsmieter waren, erhielten sie die Zweitschlüssel. Für den Notfall, sozusagen, klärte er mich auf. Er fragte wie es mir gehe und ich sagte so lala. Man müsste halt abwarten, was jetzt wirklich alles passieren würde, sagte ich. Ich erzählte ihm, dass ich mit der Grundstruktur der gewünschten Denkschrift angefangen habe. Ich hätte die Idee, darin keine Namen, Firmen oder Zeitabschnitte zu benennen. Sollte die fertige Schrift in die falschen Hände gelangen, würde nichts geschehen. Gute Idee, bestätigte er mir. 430

Er hätte noch ein anderes Anliegen. Man hatte ja den Dr. Feuerstein und den Rest der Geschäftsleitung der LGT Treuhand nicht über seine Reisen ins Ausland, den Professor und die getroffenen Abmachungen eingeweiht. Hans-Adam wollte dies nicht. Auch wussten sie nichts von meiner Heimkehr. Diverse Leute der Treuhand hätten mich aber mehrmals mit dem Velo in der Umgebung der LGT Treuhand gesehen. Er bat mich deshalb, nicht in die Nähe der Treuhand zu gehen. Ausserdem, sollte ich irgendwo auf einen ehemaligen Arbeitskollegen der Treuhand, insbesondere Dr. Feuerstein treffen, so wäre man froh, wenn ich keine Diskussion anfangen würde, sondern einfach in eine andere Richtung weglaufen würde. Ja, mein Kommandant, zu Befehl, sagte ich. In Zukunft werde ich zu den Büroöffnungszeiten das Zentrum von Vaduz meiden. Ausser wenn ich im Linienbus von hier z.B. nach Buchs fahren würde, dann durchquere ich das Zentrum, steige aber nicht aus dem Bus. Zum Abschied sagte er mir, dass alles gut werden würde. Ich solle ihnen vertrauen und aufhören so misstrauisch zu sein. Schönes Wochenende Herr Bankdirektor. Ihnen auch, Herr Kieber. Die letzten zwei Wochen im Juli 2003 waren besuchsmässig sehr ruhig. Niemand hatte sich bei mir angemeldet. Keiner bedrängte mich mit Fragen. Den einzigen Termin, den ich hatte war der Pflichtbesuch beim Sachbearbeiter der ALV. Ich konnte ihm die erforderlichen fünf schriftlichen Bewerbungen vorlegen. Alle waren ohne Erfolg. Ehrlich gesagt, hatte ich mich nicht gross angestrengt. So wie die Dinge langen, wäre es durchaus möglich gewesen, dass ich bald keine Stelle mehr antreten könnte. Höchstens in der Gefängnisküche. Um fit zu bleiben, wurde ich wieder Mitglied beim OLO’s GYM in Triesen. Drei oder viermal die Woche absolvierte ich ein Krafttraining dort. Auch besuchte ich meine alten Nachbarn in Balzers. Auch das Ehepaar, das meine alte Mietwohnung gekauft hatte, hatte sich gut eingelebt und war sehr glücklich dort. Niemand aus diesem Hause hatte etwas mitbekommen. Von meinen neuen Nachbarn in Vaduz lernte ich einige besser kennen. Meine einzige Waffe war das Schreiben. Ich verfasste einen Brief an den Bankdirektor und einen an RA Müller. Im Brief an den Bankdirektor drückte ich (im Vertrauen) mein Befremden über einiges, was sich seit meiner Rückkehr abgespielt hatte aus, zum Beispiel dass ich einfach nicht verstehe, warum man in der Angelegenheit der blockierten Gelder 431

Gesagt, getan. Ich war schon um 08.00 Uhr am Donnerstag, <strong>de</strong>n 17.7., bei<br />

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nachzugehen. Ich bedankte mich bei allen und wünschte einen schönen<br />

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Am nächsten Tag, Freitag, <strong>de</strong>n 18.7., rief die Sekretärin vom<br />

Bankdirektor an und kündigte seinen Besuch bei mir zu Hause an. Er<br />

müsse mit mir einiges besprechen. Ich nutzte die Zeit und begab mich<br />

zum Landgericht, wo ich die bestellten Kopien vom 101er beim<br />

Gerichtssekretariat abholte. Um die Mittagszeit rief die Bank noch<br />

einmal an und verschob <strong>de</strong>n Besuch auf 16:00. Kein Problem für mich,<br />

bestätigte ich die neue Zeit. Ich schnappte mir die Ba<strong>de</strong>hose und fuhr<br />

mit <strong>de</strong>m Velo zum Rhein. Dort tummelte sich auch ein alter Bekannter<br />

von mir. <strong>Die</strong>ser hatte wie<strong>de</strong>rum enge Freun<strong>de</strong> im Regierungsamt.<br />

Offenbar hatte er Bruchstücke von einem Drama Anfangs Januar<br />

erfahren. Ich liess mich auf keine Diskussion ein und verliess diesen<br />

Rheinabschnitt.<br />

Um 16.10 Uhr stand <strong>de</strong>r Bankdirektor vor meiner Wohnungstüre und<br />

klopfte. Ja aber Hallo, sagte ich und fragte, wie er durch die Haustüre<br />

kommen konnte, ohne Schlüssel. Er zeigte auf <strong>de</strong>n Schlüssel in seiner<br />

Hand und meinte, dass ich doch wüsste, dass sie <strong>de</strong>n Zweitschlüssel für<br />

unten und oben haben. Nein, wüsste ich nicht, erwi<strong>de</strong>rte ich. Da sie die<br />

offiziellen Wohnungsmieter waren, erhielten sie die Zweitschlüssel. Für<br />

<strong>de</strong>n Notfall, sozusagen, klärte er mich auf.<br />

Er fragte wie es mir gehe und ich sagte so lala. Man müsste halt<br />

abwarten, was jetzt wirklich alles passieren wür<strong>de</strong>, sagte ich. Ich erzählte<br />

ihm, dass ich mit <strong>de</strong>r Grundstruktur <strong>de</strong>r gewünschten Denkschrift<br />

angefangen habe. Ich hätte die I<strong>de</strong>e, darin keine Namen, Firmen o<strong>de</strong>r<br />

Zeitabschnitte zu benennen. Sollte die fertige Schrift in die falschen<br />

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