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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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schil<strong>de</strong>rte ihm, wie das Gespräch mit Hans-Adam abgelaufen war, was<br />

ich alles in Berlin und Amsterdam erlebt hatte.<br />

Als das Thema wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Zeitungsartikel kam, fragte er mich auf<br />

einmal folgen<strong>de</strong>s: Ob die LGT o<strong>de</strong>r Hans-Adam mir nicht angeboten<br />

hätten, meinen finanziellen Scha<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n ich seit <strong>de</strong>r<br />

Barcelonageschichte erlitten hatte, irgendwann zu vergüten. Typische<br />

Liechtensteiner Denken – mit Kohle je<strong>de</strong>n Ärger aus <strong>de</strong>r Welt schaffen,<br />

sagte ich. Wenn die Gel<strong>de</strong>r in Österreich verloren sind, dann sind sie halt<br />

verloren, sagte er.<br />

Ich erzählte ihm, dass mir einmal eine Art Geld für eine organisierte<br />

Flucht angeboten wur<strong>de</strong>; als ich im Ausland war. Ich war aber nicht<br />

darauf eingegangen, da ich sicher war, dass es eine Falle wäre, um mich<br />

nachher als Erpresser abzustempeln. Zu<strong>de</strong>m hatte ich nie um Geld<br />

gefragt und wür<strong>de</strong> solches nie annehmen. Ja, erwi<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r UR, er wisse<br />

dies. Warum auch, sagte ich. Das blockierte Geld ist meines. Es wäre<br />

rechtlich unmöglich, dass es <strong>de</strong>r Verbrecher Helmut es bekommen<br />

könnte. Ich war felsenfest davon überzeugt.<br />

Was ich damit gemeint hätte, als ich geschrien habe, euch könnte ich es<br />

auch noch zeigen, fragte er mich. Nicht <strong>de</strong>r Re<strong>de</strong> wert, sagte ich. Es<br />

wur<strong>de</strong> Zeit für ihn nach Hause zu gehen. Da meine bei<strong>de</strong>n Knie noch<br />

sehr schmerzten, schoben wir bei<strong>de</strong> unsere Velos neben uns her.<br />

Aus heiterem Himmel erwähnte er beiläufig, dass er sich vorstellen<br />

könnte, wo ich eine Kopie <strong>de</strong>r <strong>Daten</strong> versteckt halte. Er grinste dabei.<br />

Wie bitte, dachte ich. <strong>Die</strong> sind ja alle paranoid mit diesem Thema. Denn<br />

schon letzte Woche wur<strong>de</strong> ich mehrfach gefragt: am Donnerstag die<br />

Untersuchungsrichterin, am Freitag <strong>de</strong>r Polizeichef. Wo <strong>de</strong>nn, fragte ich<br />

frech. „Im Internet, nicht wahr?‚ meinte er. Ich musste lachen. Erstens<br />

habe ich keine Kopie mehr. Zweitens müsse ihm doch klar sein, dass<br />

selbst wenn ich eine hätte, ich sagen müsste, dass ich keine habe. Also in<br />

bei<strong>de</strong>n Fällen wäre die Antwort dieselbe. Daher bitte ich euch alle, diese<br />

Frage nicht mehr zu stellen, sagte ich. Drittens wäre das Internet <strong>de</strong>r<br />

letzte Ort wo ich eine Kopie herumfliegen lassen wür<strong>de</strong>. Rein aus<br />

Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r nächsten Abzweigung verabschie<strong>de</strong>te er sich von mir und ra<strong>de</strong>lte<br />

fort. Unter schwachen Schmerzen setzte auch ich mich aufs Radl und<br />

fuhr gleich nach Hause. Es wur<strong>de</strong> eine frühe Nacht für mich. Ich plante<br />

ganz früh am nächsten Morgen mit <strong>de</strong>m Bus zum RA Müller zu fahren<br />

und ihn wegen <strong>de</strong>s Edikts zu fragen.<br />

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