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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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KAPITEL 21 Blutspur auf <strong>de</strong>n Rheindamm<br />

Am nächsten Tag, <strong>de</strong>n 10.7., sass ich pünktlich um 9 Uhr bei einer<br />

Untersuchungsrichterin im dritten Stock <strong>de</strong>s Gerichts, Zimmer 23. Ich<br />

kannte sie von meiner Jugend in Schaan. Eine schöne Frau. Ich wusste<br />

nicht, dass sie eine Untersuchungsrichterin gewor<strong>de</strong>n war. Daher<br />

gratulierte ich ihr erstmals. Ich hatte mich nicht auf die Befragung<br />

vorbereitet. Warum auch? Gemäss Hans-Adam wäre ja alles nur eine<br />

Formsache. Auf die Hälfte <strong>de</strong>r Fragen gab ich <strong>de</strong>m Wunsch von Hans-<br />

Adam und <strong>de</strong>r LGT entsprechend keine Antworten. Weil es Fragen nach<br />

<strong>de</strong>n (technischen) Details zum <strong>Daten</strong>diebstahl o<strong>de</strong>r grob zum Inhalt <strong>de</strong>r<br />

<strong>Daten</strong> selber waren.<br />

Irgen<strong>de</strong>twas musste <strong>de</strong>r jungen UR aufgefallen sein, da sie mich fragte,<br />

ob die ihr vorliegen<strong>de</strong> Kopie meines Briefs vom 7.1. so vollständig sei.<br />

Sie zeigte mir die Kopie. Ich erkannte sofort, dass mehrere Seiten fehlten.<br />

Da die Justiz diese Kopie vom Schloss erhalten hatte, war mir gleich klar,<br />

dass Hans-Adam hinter <strong>de</strong>r Schrumpfung <strong>de</strong>s Umfangs stecken musste.<br />

Also sagte ich zu ihr, dass dies alles war, was ich nebst <strong>de</strong>r besprochenen<br />

Kassette, <strong>de</strong>m 3-D-Mo<strong>de</strong>ll und <strong>de</strong>r dicken Schachtel mit <strong>de</strong>n Kopien von<br />

Gerichtsunterlagen zum Argentinienfall <strong>de</strong>m Hans-Adam Anfang<br />

Januar hatte habe zukommen lassen.<br />

Nach Abschluss <strong>de</strong>r Einvernahme wollte die UR mir über ihre Sicht <strong>de</strong>r<br />

Dinge erzählen. Zuerst dachte ich, dass meine Abenteuer in Berlin und<br />

Holland die schrillsten waren. Als sie aber anfing aus <strong>de</strong>m Nähkästchen<br />

zu plau<strong>de</strong>rn, traute ich meinen Ohren nicht. Wirklich filmreif, was sich<br />

da in Vaduz zugetragen hatte. Sie konnte von aberwitzig wechseln<strong>de</strong>n<br />

Haftbefehlen, von einer Krisen- o<strong>de</strong>r Kriegkommandozelle und von<br />

Abhörmassnahmen zu berichten.<br />

Wie so oft in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Monaten, waren die Zungen meiner<br />

ehemaligen Gegenseite locker. Weil alle so erleichtert waren, dass die<br />

Katastrophe nicht eingetreten war. Es war das Gefühl einer Befreiung<br />

für sie. Auch hatte ich Glück und konnte fast immer die richtigen Fragen<br />

stellen, sobald ich einen Verdacht schöpfte o<strong>de</strong>r mich etwas stutzig<br />

machte.<br />

Am Freitag, <strong>de</strong>n 11.7., entschloss ich mich, beim Polizeichef Jules Hoch<br />

vorbei zu gehen. Liechtenstein ist ein kleines Land. Spontanbesuche sind<br />

oft kein Problem. Ich lief die paar Hun<strong>de</strong>rt Meter von meiner Wohnung<br />

rüber zum Polizeigebäu<strong>de</strong>. Am Empfang fragte ich <strong>de</strong>n Schalterbeamten,<br />

ob Herr Hoch da wäre und eventuell Zeit für mich hätte für ein kurzes<br />

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