10.12.2012 Aufrufe

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Der</strong> erste Schritt in diesem Plan wäre meine Einvernahme morgen beim<br />

Untersuchungsrichter, antwortete er. Untersuchungsrichter? Morgen?<br />

Ich wüsste von nichts, sagte ich. Hans-Adam meinte, dass ich morgen<br />

um 9 Uhr einen Termin beim Untersuchungsrichter habe. Aha, sagte ich<br />

und zuckte mit <strong>de</strong>n Schultern. Ich erzählte ihm, dass ich Gerüchte gehört<br />

hatte, dass ausgerechnet <strong>de</strong>r STA Haun für die Strafuntersuchung <strong>de</strong>r<br />

neuen Vorwürfe eingesetzt wur<strong>de</strong>. Hans-Adam sagte, er wisse dies nicht<br />

genau, wür<strong>de</strong> aber aufgrund <strong>de</strong>r Vorgeschichte mit mir übereinstimmen,<br />

dass dies mir gegenüber nicht fair wäre. Er betonte aber, dass ich <strong>de</strong>n<br />

Haun ignorieren solle, dieser hätte nichts zu sagen und stelle kein<br />

Hin<strong>de</strong>rnis für mich dar.<br />

Er schaute auf seine grosse Armbanduhr und mit einem Seufzer sagte er,<br />

dass das Gespräch länger gedauert hatte, als ursprünglich geplant war.<br />

Er müsse sich lei<strong>de</strong>r verabschie<strong>de</strong>n, wichtige Geschäfte warteten auf ihn.<br />

Er erwähnte noch, dass ich ihn je<strong>de</strong>rzeit anrufen könne, wenn mich<br />

etwas bedrücken sollte. Ansonsten wäre ja <strong>de</strong>r Professor auch noch für<br />

mich da.<br />

Er bat mich ihn auf <strong>de</strong>m Laufen<strong>de</strong>n zu halten. Und er wünschte mir für<br />

die Arbeitssuche alles Gute. Mit einem Schmunzeln sagte er, dass er<br />

davon ausgehe, dass ich mich bei keiner Bank o<strong>de</strong>r Treuhand bewerben<br />

wür<strong>de</strong>. Nun, ich fange morgen bei <strong>de</strong>r LLB an, scherzte ich. Dort sei ja<br />

eine Stelle frei. Er musste auch lachen. Als wir bei<strong>de</strong> aufstan<strong>de</strong>n, merkte<br />

ich, dass er und ich sehr verschwitzt waren. Hans-Adam sah wohl, dass<br />

ich etwas wacklig auf <strong>de</strong>n Beinen war und bot mir an, von Kaiser nach<br />

Hause gefahren zu wer<strong>de</strong>n. Ich lehnte dankend ab und wollte lieber an<br />

<strong>de</strong>r frischen Luft runter ins Dorf laufen.<br />

Ich durfte <strong>de</strong>n Weg zum Tor alleine hoch laufen. Wie<strong>de</strong>r ausserhalb <strong>de</strong>r<br />

Schlossmauern, bog ich links ab und nahm <strong>de</strong>n Weg runter durch <strong>de</strong>n<br />

Wald ins Städtle nach Vaduz. Auf halber Strecke <strong>de</strong>s Fusswegs setzte ich<br />

mich auf <strong>de</strong>n Rand eines Brunnen. Ich wollte, ich musste nach<strong>de</strong>nken.<br />

In <strong>de</strong>r ganzen Diskussion von 1 Stun<strong>de</strong> und 50 Minuten hatte ich ihm<br />

gegenüber immer die Wahrheit gesagt. Mir einer einzigen Ausnahme.<br />

Als er mich fragte, ob nun alle <strong>Daten</strong>kopien vernichtet seien und ich<br />

keine mehr hätte, musste ich ja sagen. Er glaubte es mir. Natürlich<br />

konnte (und kann) ich nicht in seinen Kopf hineinschauen.<br />

423

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!